Wahlbeteiligung

Die Beteiligung an Wahlen ist Ausdruck der politischen Partizipation, die eng mit der gesellschaftlichen Teilhabe verbunden ist. Indem durch die Wahlbeteiligung am politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozess mitgewirkt wird, wird die soziale Integration gestärkt und die gesellschaftliche Verständigung gefördert.

Unterschiedlich hohe Wahlbeteiligungen in den Gemeinden

Nicht in allen Luzerner Gemeinden beteiligte sich die Bevölkerung gleich stark an den Kantonsratswahlen 2019. Am höchsten war die Wahlbeteiligung in der Gemeinde Flühli, wo 62,6 Prozent der Wahlberechtigten von ihrem Wahlrecht Gebrauch machten. Der tiefste Wert zeigte sich in der Gemeinde Dierikon, wo die Wahlbeteiligung 24,7 Prozent betrug. Gesamthaft lag die Wahlbeteiligung im Kanton Luzern bei 41,5 Prozent. Gegenüber den Kantonsratswahlen von 1999 ist die Wahlbeteiligung in allen Luzerner Gemeinden gesunken, wenngleich unterschiedlich stark. In 15 Gemeinden betrug der Rückgang mehr als einen Drittel.

Wird die Entwicklung jedoch am Variationskoeffizient (Vk) gemessen, zeigt sich, dass die Unterschiede zwischen den Luzerner Gemeinden bei der Wahlbeteiligung leicht abgenommen haben.

Niedrige Wahlbeteiligung in der Stadt

Im Stadt-Land-Vergleich liegen die Wahlbeteiligungswerte insgesamt relativ nahe beieinander. Im Median weisen die ländlichen Gemeinden die höchste und die städtischen Gemeinden die niedrigste Wahlbeteiligung bei den Luzerner Kantonsratswahlen seit 1999 aus. Am nächsten am Medianwert des Kantons lagen bei allen Wahlen die mittleren Beteiligungsquoten der Gemeinden im intermediären Raum. In allen drei Raumtypen nahm die mittlere Wahlbeteiligung seit den Kantonsratswahlen 1999 ab. In der Gruppe der intermediären und der Gruppe der ländlichen Gemeinden ist dies am stärksten der Fall gewesen. Insgesamt hat sich die mittlere Wahlbeteiligung der drei betrachteten Räume im Zeitverlauf angenähert.

Bei den Kantonsratswahlen 2019 verzeichnen die Gemeinden des Agglomerationsgürtels im Median die höchste Wahlbeteiligung

Auf Ebene der Agglomerationsgemeinden präsentierte sich das Bild bei den Kantonsratswahlen 1999 wie beim Stadt-Land-Vergleich: Das urbane Zentrum mit den Agglomerationskerngemeinden weist im Median die niedrigste und die Nicht-Agglomerationsgemeinden im Median die höchste Wahlbeteiligung auf. Bei den letzten Kantonsratswahlen 2019 hat sich dieses Bild gewandelt: Zwar zeigen weiterhin die Agglomerationskerngemeinden die im Mittel geringste Wahlbeteiligung, neu weisen jedoch die Gemeinden des Agglomerationsgürtels den höchsten Medianwert bei der Wahlbeteiligung aus.

Gemessen am Variationskoeffizienten (Vk) sind die kommunalen Unterschiede bei der Wahlbeteiligung bei den Gürtelgemeinden und den Nicht-Agglomerationsgemeinden im zeitlichen Verlauf unverändert geblieben. Eine leichte Zunahme der Unterschiede verzeichneten die Agglomerationskerngemeinden.

Kommunale Unterschiede bei der Wahlbeteiligung in den RET LuzernPlus und LuzernWest am grössten

Die mediane Wahlbeteiligung ist sowohl bei der letzten als auch bei allen davor liegenden Kantonsratswahlen seit 1999 im Regionalen Entwicklungsträger (RET) LuzernWest am höchsten und im RET LuzernPlus am tiefsten. Seit den Wahlen 2019 nahm die Wahlbeteiligung der Gemeinden in allen RET im Mittel ab. Der Rückgang war am stärksten bei den Gemeinden des RET LuzernWest (–16,4 Prozentpunkte) und am schwächsten bei den Gemeinden des RET LuzernPlus (–9,2 Prozentpunkte).

Gemessen am Variationskoeffizienten unterscheiden sich die Wahlbeteiligungen zwischen den Gemeinden der RET LuzernPlus und LuzernWest etwas stärker als zwischen den Gemeinden der RET Sursee-Mittelland und IdeeSeetal. Im Vergleich zwischen den Kantonsratswahlen 1999 und 2019 haben die Unterschiede in drei RET minim zu- (LuzernWest, IdeeSeetal, LuzernPlus) und in einem RET minim abgenommen (Sursee-Mittelland).

Definition der Kennzahl

Die Wahlbeteiligung zeigt den Anteil der an Kantonsratswahlen Teilnehmenden im Verhältnis zu den Wahlberechtigten.

Die Vergleiche zwischen den Regionalräumen basieren auf dem Median von Gemeindewerten. Median der Wahlbeteiligung bedeutet, dass jeweils die eine Hälfte der Gemeinden eines Raumtyps über diesem Wert liegt, die andere Hälfte darunter.

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