Reinvermögen

Der materielle Wohlstand zeigt sich unter anderem in der Höhe des Vermögens, über das die Haushalte verfügen. Unterschiede des Vermögens gehen in der Regel mit ungleich verteilten Lebenschancen einher.

Beträchtliche Vermögensunterschiede zwischen den Haushalten auf Gemeindeebene

Im Jahr 2017 beträgt das Äquivalenzreinvermögen der Luzerner Privathaushalte im Mittel 61'313 Franken. Gegenüber 2010 entspricht das einem Anstieg um 30 Prozent (46'994 Fr.). Um das Vermögen unterschiedlicher Haushalte miteinander vergleichen zu können, wird es anhand des Äquivalenzreinvermögens angegeben. Dafür werden die Vermögen standardisiert und auf einen Einpersonenhaushalt umgerechnet.

Mit Abstand das höchste Äquivalenzreinvermögen weist die Gemeinde Meggen aus, nämlich mit einem Median von rund 237'400 Franken. An zweiter und dritter Stelle folgen die Haushalte der Gemeinden Eich (179'000 Fr.) und Weggis (178'130 Fr.). Bereits 2010 war Meggen mit rund 163'000 Franken Spitzenreiterin gewesen. Am tiefsten war das Äquivalenzreinvermögen in der Gemeinde Emmen: 2010 lag hier der Median bei rund 17'700 Franken, 2017 bei rund 24'500 Franken.

Gemessen am Variationskoeffizienten (Vk) sind die kommunalen Unterschiede bei der Vermögensverteilung zwischen den Luzerner Gemeinden seit 2010 grösser geworden.

Ländliche Gemeinden mit höchstem Äquivalenzvermögen

Im Gegensatz zum Äquivalenzeinkommen schwingen bei den Äquivalenzreinvermögen im Median die Haushalte in den ländlichen Gemeinden obenaus: Sie weisen über den gesamten betrachteten Zeitraum hinweg das höchste mittlere Vermögen aus (2010: 62'223 Fr.; 2017: 77'702 Fr.). Die städtischen Gemeinden liegen hier deutlich zurück: Hier wiesen die Haushalte im Jahr 2010 im Median ein mittleres Äquivalenzreinvermögen von 51'037 Franken und im Jahr 2017 eines von 59'858 Franken aus.

Der Variationskoeffizient ist unter den städtischen Gemeinden am grössten und unter intermediären Gemeinden am kleinsten. Das heisst, dass die Vermögensunterschiede zwischen den städtischen Gemeinden grösser sind als zwischen den Gemeinden in den beiden anderen Raumtypen. Im Lauf der Zeit drifteten die Gemeinden aber in allen drei Raumtypen auseinander.

Agglomerationskerngemeinden mit deutlich tieferem Vermögen als alle übrigen Gemeinden

In den Jahren 2010 bis 2017 weisen meist die Gemeinden des Agglomerationsgürtels das höchste mediane Äquivalenzreinvermögen aus, dicht gefolgt von den übrigen Gemeinden ausserhalb der Agglomeration. Die Gürtelgemeinden verfügten über ein mittleres Äquivalenzreinvermögen zwischen 61'970 Franken (2010) und 81'983 Franken (2017). Das heisst, dass im Agglomerationsgürtel jeweils die Hälfte der Gemeinden einen darüber- und die andere Hälfte einen darunterliegenden Wert auswies. Die Gemeinden des Agglomerationskerns lagen abgeschlagen an dritter Stelle: Hier betrug das mediane Äquivalenzreinvermögen der Haushalte zwischen 40'155 Franken (2010) und 55'082 Franken (2017).

Am ausgeglichensten waren die Äquivalenzreinvermögen in den Gemeinden des Agglomerationsgürtels verteilt. Die Unterschiede zwischen den Gürtelgemeinden nahmen über die Jahre aber zu.

Gemeinde des RET IdeeSeetal mit höchstem Vermögen

Das höchste mittlere Äquivalenzreinvermögen unter den Regionalen Entwicklungsträgern weisen die Gemeinden des RET IdeeSeetal aus. Im Jahr 2017 beträgt dies im Median 91'488 Franken. Deutlich zurück liegen die übrigen RET: Sursee-Mittelland (77'607 Fr.), LuzernPlus (75'577 Fr.) und LuzernWest (73'024 Fr.).

Unter den Gemeinden des RET IdeeSeetal hat der Variationskoeffizient in den Jahren 2010 bis 2017 abgenommen, in den übrigen RET nahm er zu. Das heisst, dass sich die Gemeinden im RET IdeeSeetal einander angenähert haben, während sie in den drei anderen RET auseinandergedriftet sind. Am stärksten war das im RET LuzernWest der Fall.

Definition der Kennzahl

Das Äquivalenzreinvermögen entspricht der Differenz zwischen dem Gesamtvermögen (bewegliches Privatvermögen, Liegenschaften usw.) und den Schulden auf eine Person im Haushalt gerechnet.

Das Äquivalenzreinvermögen ist eine statistische Grösse, die es ermöglicht, das Vermögen verschieden grosser und unterschiedlich zusammengesetzter Haushalte miteinander zu vergleichen. Sie ist mittels modifizierter OECD-Skala standardisiert und damit auf das Vermögen eines Einpersonenhaushalts umgerechnet.

Die Vergleiche zwischen den Regionalräumen basieren auf dem Median von Gemeindewerten. Median des Äquivalenzreinvermögens bedeutet, dass jeweils die eine Hälfte der Gemeinden eines Raumtyps über diesem Wert liegt, die andere Hälfte darunter.