Beschäftigungsdichte

Die Beschäftigungsdichte zeigt in erster Linie auf, ob eine Region überwiegend Wohnort oder überwiegend Werkplatz ist. Wohngegenden sind durch eine tiefe Beschäftigungsdichte charakterisiert, während die wirtschaftlichen Zentren mit vielen Zupendlerinnen und -pendlern höhere Werte aufweisen.

Kleine Zahl von Gemeinden sorgt für hohe Beschäftigungsdichte

Im Jahr 2005 zählte der Kanton Luzern rund 356'300 Einwohner/innen und rund 159'300 Beschäftigte (in Vollzeitäquivalenten). Die Beschäftigungsdichte betrug demnach damals 0,45 Vollzeitstellen pro Einwohner/in. Bis ins Jahr 2017 ist die Zahl der Einwohner/innen auf rund 406'500 und die Zahl der Vollzeitstellen auf 187'800 gewachsen. Die Beschäftigungsdichte hat sich dadurch leicht erhöht und beträgt nun 0,46 Vollzeitstellen pro Einwohner/in. Das bedeutet, dass im betrachteten Zeitraum die Zahl der Vollzeitstellen stärker zugenommen hat als die Zahl der Einwohner/innen. Dies kann unter anderem aufgrund der vermehrten Zuwanderung und/oder Mobilität von auswärtigen Erwerbstätigen oder der vermehrten Tätigkeit in höheren Pensen geschehen sein.

Mehr Vollzeitstellen als Einwohner/innen zählen im Jahr 2017 die Gemeinden Altishofen, Dierikon und Sursee. Dabei handelt es sich entweder um kleine Gemeinden, die wegen eines (oder wenigen) Grossunternehmen über viele Arbeitsplätze verfügen, oder um Zentrumsgemeinden mittlerer Grösse. Am wenigsten Vollzeitstellen pro Einwohner/in gibt es in der Gemeinde Greppen; sie zählt 10-mal mehr Einwohner/innen als Vollzeitstellen. Die Stadt Luzern hatte im betrachteten Zeitraum jeweils eine Beschäftigungsdichte von 0,69 bis 0,75. Im Jahr 2017 liegt die Beschäftigungsdichte in insgesamt 13 Gemeinden über dem kantonalen Durchschnitt (0,46).

Zwischen den Luzerner Gemeinden wurden die kommunalen Unterschiede bei der Beschäftigungsdichte über den betrachteten Zeitraum hinweg leicht grösser.

Städtische Gemeinden sind heterogener als ländliche Gemeinden

Im gesamten betrachteten Zeitraum war die Beschäftigungsdichte im städtischen Raum am höchsten und im ländlichen Raum am niedrigsten. Das Stadt-Land-Gefälle hat sich in der jüngsten Vergangenheit sogar noch weiter akzentuiert. Im Jahr 2017 weist die Hälfte der städtischen Gemeinden 0,42 Vollzeitstellen oder mehr pro Einwohner/in aus, die andere Hälfte weniger. In der Gruppe der ländlichen Gemeinden liegt der Medianwert bei 0,31.

Die Gemeinden im städtischen Raum unterscheiden sich zum Teil stark voneinander. Sie sind wesentlich heterogener untereinander als die Gemeinden im ländlichen Raum. Im ländlichen Raum sind die kommunalen Unterschiede kleiner. Über den betrachteten Zeitraum hinweg haben sich diese Gemeindeunterschiede nur leicht verändert.

Arbeiten im Zentrum – wohnen im Umland

Die Beschäftigung konzentriert sich stark auf den Agglomerationskern (inkl. der entsprechenden Zentrumsgemeinde Luzern): Im Jahr 2017 beträgt die mittlere Zahl der Vollzeitstellen pro Einwohner/in in der Gruppe der Kerngemeinden 0,41, in der Gruppe der Gürtelgemeinden 0,23. Gearbeitet wird also hauptsächlich in den Agglomerationszentren, gewohnt in den umliegenden Gemeinden. Dieses Bild hat sich seit 2005 noch akzentuiert.

Die Gemeinden des Agglomerationskerns sind bezüglich Beschäftigungsdichte wesentlich vielfältiger als diejenigen des Agglomerationsgürtels. Das heisst, es bestehen grosse kommunale Unterschiede. Der Variationskoeffizient der Gemeinden im übrigen Kantonsgebiet entspricht dem kantonalen Mittel. Hier haben sich die kommunalen Unterschiede über die Zeit kaum verändert.

RET LuzernWest mit höchster Beschäftigungsdichte

Die Gemeinden des Regionalen Entwicklungsträgers (RET) LuzernWest weisen über den gesamten Zeitraum hinweg im Mittel die höchste Beschäftigungsdichte pro Einwohner/in aus. Im Jahr 2017 gibt es hier in der Hälfte der Gemeinden 0,36 Vollzeitstellen oder mehr pro Kopf. Die Werte der drei anderen RET sind tiefer und betragen im Mittel 0,31.

Die grössten kommunalen Unterschiede zeigen sich in den beiden RET LuzernPlus und Sursee-Mittelland. Die kleinsten kommunalen Unterschiede bestanden über den gesamten betrachteten Zeitraum hinweg im RET IdeeSeetal. Im RET LuzernWest vergrösserten sich die Gemeindeunterschiede im Lauf der Zeit am meisten.

Definition der Kennzahl

Verhältnis der Anzahl Beschäftigten (in Vollzeitäquivalenten) eines Gebiets zur Anzahl Einwohner/innen (ständige Wohnbevölkerung) dieses Gebiets.

Die Vergleiche zwischen den Regionalräumen basieren auf dem Median von Gemeindewerten. Median der Beschäftigungsdichte bedeutet, dass jeweils die eine Hälfte der Gemeinden eines Raumtyps über diesem Wert liegt, die andere Hälfte darunter.