Arbeitslosigkeit

Für die Wettbewerbsfähigkeit und die wirtschaftliche Entwicklung ist ein funktionsfähiger Arbeitsmarkt eine wichtige Voraussetzung. Die regionalen Arbeitsmärkte repräsentieren einerseits die Nachfrage nach Arbeitsleistung durch die Unternehmen, andererseits das Reservoir an Arbeitnehmenden.

Eine tiefe Arbeitslosigkeit weist auf einen funktionierenden Arbeitsmarkt hin, bei dem die Nachfrage nach Arbeitsleistung im Gleichgewicht mit dem Arbeitsangebot steht. Als arbeitslos wird eine berufs- und arbeitsfähige Person bezeichnet, die keine Erwerbsarbeit findet, obwohl sie eine bezahlte Tätigkeit sucht. Als arbeitslos erfasst sind Personen, die in einer Regionalen Arbeitsvermittlungsstelle (RAV) gemeldet sind.

Weniger Arbeitslose im Westen von Luzern

Am meisten Arbeitslose pro 1'000 Einwohner/innen weist im Jahr 2019 die Gemeinde Emmen mit einem Wert von 16,9 aus. Dahinter folgen die Gemeinden Reiden, Büron und Geuensee. Im Jahr 2000 hatte die Stadt Luzern am meisten Arbeitslose pro 1'000 Einwohner/innen gezählt, nämlich 12,5. Dahinter folgten damals die Gemeinden Emmen und Wauwil.

Die niedrigste Anzahl Arbeitslose pro 1'000 Einwohner/innen vermelden im Jahr 2019 die Gemeinden Hergiswil bei Willisau und Flühli. Im Jahr 2000 waren die Gemeinden Romoos und Schlierbach an der Spitze gestanden, die deutlich weniger als eine arbeitslose Person pro 1'000 Einwohner/innen auswiesen.

Die Unterschiede zwischen den Gemeinden haben sich während des betrachteten Zeitraums leicht verkleinert.

Städtische Gemeinden mit höchster Zahl an Arbeitslosen

Die höchste mittlere Zahl an Arbeitslosen pro 1'000 Einwohner/innen weisen 2019 die Gemeinden im städtischen Raum aus. Die Hälfte dieser Gemeinden zählt 9,6 oder mehr Arbeitslose pro 1'000 Einwohner/innen. Den tiefsten mittleren Wert weisen die Gemeinden im ländlichen Raum aus mit einem Medianwert von 5,8 Arbeitslose pro 1'000 Einwohner/innen. Dieses Stadt-Land-Gefälle hat sich über den gesamten Zeitraum von fast zwanzig Jahren nicht verändert, obschon sich die Werte in der jüngsten Vergangenheit leicht angenähert haben.

Im städtischen Raum sind die kommunalen Unterschiede bei der Arbeitslosigkeit kleiner als im ländlichen Raum. Das heisst, dass die städtischen Gemeinden ähnlich hohe Werte aufweisen, während die Unterschiede zwischen den ländlichen Gemeinden grösser sind.

Arbeitslosigkeit im Agglomerationskern am höchsten

In den Gemeinden des Agglomerationskerns war die mittlere Zahl der Arbeitslosen während des gesamten betrachteten Zeitraums durchgehend am höchsten (2019: 10,3 Arbeitslose pro 1'000 Einwohner/innen). In den beiden anderen Raumtypen bewegten sich die Zahlen auf einem jeweils ähnlichen Niveau (2019: 6,2 Agglomerationsgürtel; 6,3 übrige Gemeinden).

Die grössten kommunalen Unterschiede bei der Arbeitslosigkeit zeigen sich zwischen den übrigen Gemeinden ausserhalb der Agglomeration. Am kleinsten sind die kommunale Unterschiede im Agglomerationsgürtel.

RET LuzernWest hat am wenigsten Arbeitslose

Die mittlere Zahl der Arbeitslosen pro 1'000 Einwohner/innen 2019 ist in den Gemeinden des Regionalen Entwicklungsträgers (RET) LuzernPlus am höchsten, knapp dahinter folgen die Gemeinden der RET Sursee-Mittelland und IdeeSeetal, am tiefsten ist der mittlere Wert der Gemeinden des RET LuzernWest. Mit mittleren Werten zwischen 4,8 und 7,0 sind die Unterschiede zwischen den vier RET allerdings nicht sehr gross.

Die kommunalen Unterschiede sind bei der Arbeitslosigkeit im RET IdeeSeetal am grössten, wo sich die stärksten Schwankungen des Variationskoeffizienten über die Zeit zeigen. Am kleinsten sind die Gemeindeunterschiede im RET LuzernPlus und im RET Sursee-Mittelland.
Im Vergleich zum Ausgangsjahr 2000 hat sich die Zahl der Arbeitslosen pro 1'000 Einwohner/innen in allen Regionen erhöht. Mit Ausnahme von LuzernWest wurden die kommunalen Unterschiede in den RET jedoch kleiner.

Definition der Kennzahl

Anzahl registrierte Arbeitslose im Verhältnis zur mittleren Wohnbevölkerung.

Die Vergleiche zwischen den Regionalräumen basieren auf dem Median von Gemeindewerten. Median der Arbeitslosigkeit bedeutet, dass jeweils die eine Hälfte der Gemeinden eines Raumtyps über diesem Wert liegt, die andere Hälfte darunter.