Altersquotient

Die Altersstruktur der Bevölkerung beeinflusst das intergenerationelle Zusammenleben, die Verfügbarkeit von Arbeitskräften, die Finanzierung der Alterssicherung oder die Gesundheitsversorgung. Sie ist damit eine Schlüsselgrösse zukünftiger Herausforderungen. Die Altersstruktur der Bevölkerung ist gleichzeitig eine Voraussetzung und ein Resultat der regionalen Entwicklung.

Der Altersquotient zeigt das Verhältnis zwischen den altersmässig nicht mehr wirtschaftlich aktiven Personen und den Personen im Erwerbsalter. Eine Veränderung des Quotienten widerspiegelt eine Verschiebung in der Altersstruktur der Bevölkerung.

Demografische Alterung in fast allen Gemeinden

Im Jahr 2019 lebten im Kanton Luzern 73'735 Personen, die 65 Jahre oder älter waren, und 255'571 Personen im Alter von 20 bis 64 Jahren. Das ergibt einen Altersquotienten von 28,9 Prozent. Im Kanton Luzern kommen also auf 100 Personen im Erwerbsalter knapp 29 Personen im Rentenalter.

Die höchsten Altersquotienten weisen die Gemeinden Meggen (47,1%), Weggis (46,2%) und Adligenswil (42,3%) aus, die tiefsten die Gemeinden Alberswil (16,0%), Honau (16,4%) und Gisikon (17,7%).

Seit 2000 ist die Zahl der Personen im Rentenalter im Verhältnis zu den Personen im Erwerbsalter gewachsen. Damals betrug der Altersquotient im kantonalen Durchschnitt noch 24,5 Prozent. Die demografische Alterung zeigt sich in fast allen Luzerner Gemeinden.

Die Unterschiede zwischen den Luzerner Gemeinden sind beim Altersquotienten seit der Jahrtausendwende kleiner geworden: Der Wert des Variationskoeffizienten (Vk) ging zwischen 2000 und 2019 um 22,0 Prozent zurück.

Alterung nimmt in städtischen Gemeinden am stärksten zu

Im Jahr 2019 beträgt der mittlere Altersquotient der städtischen Gemeinden 29,9 Prozent. Er ist damit höher als der Median der intermediären (26,2%) oder der ländlichen Gemeinden (24,8%). Über den betrachteten Zeitraum hinweg hat der Altersquotient in allen drei Raumtypen zugenommen, allerdings in unterschiedlichem Ausmass. Vor allem die städtischen Gemeinden haben seit der Jahrtausendwende eine zunehmende Alterung der Gesellschaft erfahren; in dieser Gemeindegruppe ist der mittlere Altersquotient um 9,3 Prozentpunkte angestiegen. Das heisst, dass hier die Veränderung der gesellschaftlichen Altersstruktur stärkere Folgen zeigt, zum Beispiel bezüglich Organisation und Kosten der gesundheitlichen Versorgung.

Die kommunalen Unterschiede sind beim Altersquotienten im ländlichen Raum weniger gross als im intermediären oder im städtischen Raum. In den vergangenen zwanzig Jahren sind die Gemeindeunterschiede in allen drei Raumtypen kleiner geworden, das heisst, die Gemeindewerte haben sich einander angenähert.

Altersquotient steigt stark im Agglomerationskern und -gürtel

Die Gruppe der Agglomerationskerngemeinden weist im Jahr 2019 mit deutlichem Vorsprung den höchsten mittleren Altersquotienten aus: Ihr Median liegt bei 30,3 Prozent. Das bedeutet, dass die eine Hälfte der Agglomerationskerngemeinden einen darüberliegenden, die andere Hälfte einen darunterliegenden Wert ausweist. Bei den zwei weiteren Gemeindegruppen haben die übrigen Gemeinden ausserhalb der Agglomeration einen leicht höheren Medianwert (25,1%) als die Gemeinden des Agglomerationsgürtels (24,5%).
Im Jahr 2000 waren die Medianwerte aller drei Gemeindegruppen wesentlich tiefer gewesen. Seither stiegen vor allem die Medianwerte der Kern- und Gürtelgemeinden stark an. Das heisst, dass die demografische Alterung im ganzen Kanton zunahm, besonders stark jedoch im städtischen Kerngebiet und im darum herumliegenden Gemeindegürtel.

Der Variationskoeffizient zeigt, dass die kommunalen Unterschiede in der Gruppe der Agglomerationskerngemeinden am grössten sind. In sich am homogensten ist die Gruppe der Gemeinden im Agglomerationsgürtel, dies obschon hier die Unterschiede zwischen den Gemeinden in den letzten zwanzig Jahren tendenziell grösser geworden sind.

Zunahme des Altersquotienten in allen vier RET

Die Gemeinden der Regionalen Entwicklungsträger (RET) LuzernPlus und LuzernWest verzeichnen im Jahr 2019 die höchsten mittleren Altersquotienten (28,3% bzw. 26,9%). Demgegenüber stehen die Gemeinden der beiden RET IdeeSeetal und Sursee-Mittelland (2019: 25,3% bzw. 23,3%). In allen vier RET stiegen die Medianwerte im betrachteten Zeitraum an, wobei der Anstieg vor allem bei den Gemeinden im RET LuzernPlus markant war (+9,6 Prozentpunkte).

Am ausgeprägtesten sind die kommunalen Unterschiede im RET LuzernPlus. Seit der Jahrtausendwende sind die Gemeindeunterschiede in allen vier RET kleiner geworden, allerdings in unterschiedlichem Ausmass.

Definition der Kennzahl

Der Altersquotient misst das Verhältnis der 65-Jährigen und Älteren zu den 20- bis 64-Jährigen; das heisst der Anzahl Menschen in einem Alter, in dem man im Allgemeinen wirtschaftlich nicht mehr aktiv ist, im Verhältnis zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter.

Die Vergleiche zwischen den Regionalräumen basieren auf dem Median von Gemeindewerten. Median des Altersquotienten bedeutet, dass jeweils die eine Hälfte der Gemeinden eines Raumtyps über diesem Wert liegt, die andere Hälfte darunter.