Schülerintensität

Die Schülerintensität zeigt das Verhältnis der Anzahl schulpflichtiger Schülerinnen und Schüler an der Wohnbevölkerung einer Gemeinde. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler auf den obligatorischen Schulstufen wird in erster Linie durch die demografische Entwicklung (Geburten) sowie die Wanderungsbewegungen (Zu- und Wegzüge) beeinflusst.

Die Schülerintensität wird verwendet zur Bestimmung von überdurchschnittlichen finanziellen Lasten für die Gemeinden, die durch den Bildungslastenausgleich im Rahmen des kantonalen Finanzausgleichs abgegolten werden. Eine Veränderung der Schülerintensität widerspiegelt nicht nur eine Lastenverschiebung, sondern auch eine Verschiebung in der Altersstruktur der Bevölkerung.

Schülerintensität ist regional unterschiedlich ausgeprägt

Im Schuljahr 2019/2020 beträgt die Schülerintensität im Kanton Luzern 10,6 Prozent. Das heisst, dass auf eine Wohnbevölkerung von rund 413'100 Einwohnerinnen und Einwohner rund 43'700 Lernende der obligatorischen Schulstufen (ohne private Regelklassen) kommen. Die Schülerintensität ist ungleich über das Kantonsgebiet verteilt. Die höchste Schülerintensität weisen die Gemeinden Gettnau (14,7%), Schongau (14,3%) und Buttisholz (14,1%) aus, die tiefsten die Gemeinden Vitznau (6,8%), Weggis (7,6%) und Luzern (8,0%).

Insgesamt ist die Schülerintensität seit dem Schuljahr 2010/2011 gesunken. Damals betrug sie im Kantonsdurchschnitt noch 11,6 Prozent. Der Rückgang zeigt sich in 75 der 82 Luzerner Gemeinden. Lediglich sieben Gemeinden weisen in diesem Zeitraum eine Zunahme ihrer Schülerintensität auf, am stärksten in Wikon (+3,2 Prozentpunkte), Nebikon (+2,4 Prozentpunkte) und Meierskappel (+2,0 Prozentpunkte).

Die Unterschiede zwischen den Luzerner Gemeinden sind bei der Schülerintensität seit dem Schuljahr 2010/2011 kleiner geworden: Bis 2019/2020 sank der Wert des Variationskoeffizienten (Vk) um 9,0 Prozent, was bedeutet, dass die Gemeinden näher zusammengerückt sind.

Schüleranteil im städtischen Raum am niedrigsten

Die Schülerintensität ist in bevölkerungsreichen Gemeinden mit zugleich hohen Anteilen an älteren Menschen in der Regel niedriger als in anderen Gemeinden. Mit einem Medianwert von 10,6 Prozent gibt es aktuell (Schuljahr 2019/2020) in den städtischen Gemeinden weniger Lernende im Verhältnis zur Bevölkerung als in den ländlichen (11,9%) und in den intermediären Gemeinden (11,8%). Seit dem Schuljahr 2010/2011 haben die Medianwerte der Gemeinden bei der Schülerintensität in allen drei Raumtypen abgenommen, dies jedoch in unterschiedlichem Ausmass. Der Rückgang war in den städtischen Gemeinden kleiner als in den intermediären und ländlichen Gemeinden.

Innerhalb des jeweiligen Raumtyps sind die Gemeindeunterschiede vergleichbar gross. Im zeitlichen Verlauf sind sie im städtischen Raum jedoch kleiner geworden, das heisst, dass die Gemeindewerte sich einander angenähert haben. Im ländlichen und im intermediären Raum sind die kommunalen Unterschiede hingegen grösser geworden, das heisst, dass die Gemeindewerte sich voneinander entfernt haben.

Gemeindeunterschiede werden im Agglomerationskern und -gürtel kleiner

Beim Blick auf die Agglomerationsgemeinden zeigt sich ein nahezu identisches Bild wie beim Stadt-Land-Vergleich: Der Median der Agglomerationskerngemeinden weist bei der Schülerintensität einen tieferen Wert (10,6%) auf als der Median der Agglomerationsgürtelgemeinden (11,0%) und der Median der Nicht-Agglomerationsgemeinden (11,9%). Dies war bereits im Schuljahr 2010/2011 der Fall gewesen.

Der Variationskoeffizient (Vk) zeigt für das Schuljahr 2019/2020 die grössten räumlichen Unterschiede unter den Nicht-Agglomerationsgemeinden und die kleinsten unter den Agglomerationsgürtelgemeinden. Im zeitlichen Verlauf zeigen sich gegenläufige Entwicklungen: Während die Unterschiede zwischen den Gemeinden im Agglomerationskern und im Agglomerationsgürtel kleiner wurden, wurden sie zwischen den Nicht-Agglomerationsgemeinden grösser.

Zunehmende Disparitäten im RET Sursee-Mittelland

Die Regionalen Entwicklungsträger IdeeSeetal und Sursee-Mittelland verzeichneten im gesamten Zeitraum (Schuljahre 2010/2011–2019/2020) höhere Medianwerte bei der Schülerintensität als die beiden RET LuzernWest und LuzernPlus. Im betrachteten Zeitraum sank der Medianwert der Gemeinden in allen vier RET.

Im Schuljahr 2019/2020 sind die kommunalen Unterschiede im RET LuzernPlus am ausgeprägtesten. Dort wie auch im RET LuzernWest sind die Gemeindeunterschiede seit 2010/2011 kleiner geworden, während die Variationskoeffizienten für den RET Sursee-Mittelland eine leicht ansteigende Tendenz der kommunalen Unterschiede anzeigen. Im RET IdeeSeetal haben sich die Gemeinden im betrachteten Zeitraum zunächst weiter auseinanderentwickelt, das heisst, dass die Unterschiede zwischen ihnen grösser geworden sind. Erst in den letzten beiden Schuljahren zeigt sich eine stark gegenläufige Tendenz, so dass aktuell (Schuljahr 2019/2020) die kommunalen Unterschiede im RET IdeeSeetal kleiner sind als zu Beginn der Dekade.

Definition der Kennzahl

Die Schülerintensität zeigt den Anteil der schulpflichtigen Schülerinnen und Schüler in Luzerner Schulen (nach dem politischen Wohnort) an der ständigen Wohnbevölkerung. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler auf den obligatorischen Schulstufen (ohne private Regelklassen) wird in erster Linie durch die demografische Entwicklung (Geburten) sowie die Wanderungsbewegungen (Zu- und Wegzüge) beeinflusst.

Die Vergleiche zwischen den Regionalräumen basieren auf dem Median von Gemeindewerten. Median der Schulintensität bedeutet, dass jeweils die eine Hälfte der Gemeinden eines Raumtyps über diesem Wert liegt, die andere Hälfte darunter.

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