Verfügbares Einkommen

Die Einkommenshöhe widerspiegelt die Attraktivität der Regionen als Wohn- und Arbeitsstandorte und bestimmt teilweise die finanzielle Kapazität dieser Regionen. Die Einkommensverteilung und die soziale Sicherheit sind wichtige Gradmesser für gesellschaftliches Wohlbefinden und Gleichheit.

Höchste Einkommen in stadtnahen Gemeinden

Im Jahr 2017 beträgt der Median des frei verfügbaren Äquivalenzeinkommens der Haushalte aller Luzerner Gemeinden gut 32'800 Franken. Um das Einkommen unterschiedlicher Haushalte miteinander vergleichen zu können, wird es anhand des Äquivalenzeinkommens angegeben. Dafür wird das Einkommen standardisiert und auf einen Einpersonenhaushalt umgerechnet.

Das höchste frei verfügbare Einkommen weist 2017 die Gemeinde Meggen aus: Im Median verfügen hier die Haushalte über ein frei verfügbares Äquivalenzeinkommen von rund 48'600 Franken pro Jahr. Dicht dahinter folgen an zweiter Stelle die Gemeinde Eich (48'100 Fr.) sowie an dritter Stelle die Gemeinde Honau (45'400 Fr.). Die tiefsten mittleren Äquivalenzeinkommen weisen die Gemeinden Luthern und Romoos mit 23'800 Franken resp. gut 24'000 Franken aus.

Seit 2010 am stärksten angestiegen ist das mittlere frei verfügbare Äquivalenzeinkommen in den Gemeinden Roggliswil (+23,7%) und Meierskappel (+20,8%). Um knapp 7 Prozent gesunken ist das frei verfügbare Einkommen in der Gemeinde Sempach.

Gemessen am Variationskoeffizienten (Vk) sind die kommunalen Unterschiede beim frei verfügbaren Äquivalenzeinkommen zwischen den Luzerner Gemeinden seit 2010 kleiner geworden.

Unterschiede zwischen Stadt und Land sind kleiner geworden

Das frei verfügbare Äquivalenzeinkommen war über alle Jahre hinweg in den städtischen Gemeinden am höchsten. 2017 verfügen hier die Haushalte im Median über 33'892 Franken. Das bedeutet, dass die Hälfte der städtischen Gemeinden über diesem Wert liegt und die andere Hälfte darunter. Dicht dahinter folgen die intermediären Gemeinden mit einem mittleren Einkommen von 33'688 Franken. Der tiefste Wert zeigt sich während des gesamten Zeitraums in den ländlichen Gemeinden. 2017 stehen hier den Haushalten im Mittel 32'132 Franken frei zur Verfügung.

Seit 2010 hat sich die Differenz zwischen den Medianwerten der Stadt- und den Land-Gemeinden deutlich verkleinert. Damals betrug das mediane städtische Einkommen 33'762 Franken pro Jahr und war somit nur unwesentlich tiefer als 7 Jahre später. Das mediane Äquivalenzeinkommen der Landgemeinden betrug damals 29'824 Franken und ist seither um über 2'000 Franken angestiegen.

Die grössten Einkommensunterschiede zwischen den Haushalten der jeweiligen Gemeinden bestehen im städtischen Raum, die kleinsten im intermediären Raum. Seit 2010 sind die kommunalen Unterschiede zwischen den Gemeinden jedoch in allen drei Raumtypen kleiner geworden.

Agglomerationsgürtelgemeinden schwingen obenaus

Im Median weisen während des gesamten betrachteten Zeitraums die Haushalte der Agglomerationsgürtelgemeinden das höchste frei verfügbare Äquivalenzvermögen aus. Im Jahr 2017 beträgt der Medianwert 37'017 Franken. Deutlich zurück liegen die Gemeinden des Agglomerationskerns mit einem medianen Wert von 33'259 Franken. In den übrigen Gemeinden ausserhalb der Agglomeration liegt der mediane Wert bei 32'308 Franken. Gegenüber 2010 konnte das frei verfügbare Einkommen im Median aber in allen drei Raumtypen gesteigert werden.

Die kleinsten kommunalen Unterschiede beim frei verfügbaren Einkommen ihrer Haushalte zeigen sich im Agglomerationsgürtel. Die grössten Gemeindeunterschiede bestehen im Agglomerationskern. Über den ganzen Zeitraum hinweg nahmen die kommunalen Unterschiede in allen drei Raumtypen ab, das heisst, die Gemeinden haben sich jeweils einander angenähert.

RET LuzernWest mit deutlich tieferem mittleren Äquivalenzeinkommen

Die Gemeinden des Regionalen Entwicklungsträgers LuzernWest weisen im Median ein deutlich tieferes Äquivalenzeinkommen auf als die Gemeinden der drei übrigen RET. Zwischen 2010 und 2017 stieg das mediane Äquivalenzeinkommen der Haushalte in diesem Raum von 28'210 auf 29'017 Franken pro Jahr an. Die übrigen RET wiesen Werte zwischen 31'882 Franken (Sursee-Mittelland im Jahr 2010) und 36'379 Franken (LuzernPlus im Jahr 2013) aus. Die mittleren Äquivalenzeinkommen der RET LuzernPlus, Sursee-Mittelland und Idee Seetal bewegen sich über die Jahre auf einem ähnlichen Niveau.

Der RET IdeeSeetal und der RET LuzernWest weisen deutlich tiefere Variationskoeffizienten aus als die beiden weiteren Entwicklungsträger. Das heisst, die Gemeindewerte waren sich in diesen beiden Regionen relativ ähnlich. Die Unterschiede zwischen den Gemeinden wurden jedoch in allen vier Entwicklungsträgern kleiner.

Definition der Kennzahl

Das Äquivalenzeinkommen wird ausgehend vom Haushaltseinkommen berechnet. Um den Unterschieden in Bezug auf Haushaltsgrösse und -zusammensetzung Rechnung zu tragen, wird das Haushaltseinkommen auf einen Einpersonenhaushalt umgerechnet, das heisst durch die dem Haushalt entsprechende «Äquivalenzgrösse» dividiert. Diese wird ermittelt, indem die einzelnen Personen des Haushalts gewichtet werden: Die erste erwachsene Person z.B. mit 1,0, die zweite und jede weitere im Alter von 14 Jahren und mehr mit 0,5 sowie jedes Kind unter 14 Jahren mit 0,3 (entspricht der neueren oder «modifizierten» OECD-Äquivalenzskala). Die «Äquivalenzgrösse» ergibt sich aus der Summe dieser Gewichte.

"Frei verfügbares Einkommen" bedeutet, dass dem Einkommen (aus Erwerbsarbeit, Vermögenserträgen und Sozialversicherungen) die Steuern, Krankenkassenprämien, Sozialversicherungsbeiträge und die Wohn-, Gewinnungs- und Krankheitskosten abgezogen werden.

Die Vergleiche zwischen den Regionalräumen basieren auf dem Median von Gemeindewerten. Median des Äquivalenzeinkommens bedeutet, dass jeweils die eine Hälfte der Gemeinden eines Raumtyps über diesem Wert liegt, die andere Hälfte darunter.