Regionale Disparitäten 2020

Methodische Hinweise

Die Untersuchung von Zustand, Ausmass und zeitlicher Entwicklung der regionalen Disparitäten im Kanton Luzern erfolgt in mehreren Schritten. Diese kommen bei jeder der ausgewählten thematischen Kennzahl zur Anwendung. Die Analysen folgen damit einer einheitlichen Auswertungsstruktur, so dass ein Querlesen bzw. eine Betrachtung von einzelnen, interessierenden Kennzahlen ohne weiteres möglich ist. Die Analysen zu den räumlichen Unterschieden basieren auf verschiedenen statistischen Masszahlen. Illustriert werden diese durch interaktive Karten und Grafiken.

Vergleiche zwischen Gemeinden und Regionen

Für jede thematische Kennzahl – beispielsweise Bevölkerungsdichte, Leerwohnungsziffer, Sozialhilfequote usw. – werden zunächst die Durchschnittswerte für alle 82 Luzerner Gemeinden ermittelt. Die Berechnungen werden für jedes Jahr des Untersuchungszeitraums vorgenommen (im Fokus stehen die Jahre 2000 bis 2018/19). Damit lässt sich das Niveau der einzelnen Gemeinden im Vergleich zueinander bestimmen (z.B. anhand von Rangfolgen) und die Veränderungen im Zeitverlauf beobachten. Anschliessend werden mittels Medianwerten die Gemeindeausprägungen verdichtet, um Zustand und Entwicklungen auf den übergeordneten, aggregierten Raumebenen (Raumtypologie) zu erörtern: Sind Differenzen zwischen dem städtischen und dem ländlichen Raum erkennbar? Wie haben sich Agglomerations- und Nicht-Agglomerationsgemeinden im Vergleich zueinander entwickelt? In welchen Lebensbereichen bestehen Unterschiede zwischen den vier Regionalen Entwicklungsträgern im Kanton Luzern?

Kommunale Unterschiede innerhalb der Raumtypen

Um festzustellen, ob die Unterschiede zwischen den Gemeinden und innerhalb der einzelnen Regionen insgesamt grösser oder kleiner geworden sind, das heisst, ob sie im Zeitverlauf näher zusammengerückt oder weiter auseinandergedriftet sind, wird als Streuungsmass der Variationskoeffizient (Vk) ermittelt. Mit ihm wird gemessen, wie stark die Gemeinden (innerhalb einer Region) bezogen auf jede einzelne Kennzahl durchschnittlich vom Mittelwert abweichen (Verhältnis Standardabweichung zum Mittelwert). Je grösser der Wert des Variationskoeffizienten, desto grösser ist die Streuung der Gemeinden um den Durchschnitt und desto grösser ist das Ausmass der Disparitäten. Steigt der Variationskoeffizient bei einer betrachteten Kennzahl im Beobachtungszeitraum, bedeutet dies, dass die Gemeinden weiter auseinanderdriften (Divergenz), und im Falle eines Sinkens, dass sie näher zusammenrücken (Konvergenz).