Definitionen

Es wurden 59 Definitionen gefunden.

Bedingte Strafen

Möglichkeit, den Vollzug einer Geldstrafe, einer gemeinnützigen Arbeit oder einer Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten und höchstens zwei Jahren für die Dauer einer Probezeit auszusetzen (Art. 42 und Art. 44 StGB). Bleiben Täterin oder Täter während der Probezeit straffrei, wird die Strafe nicht vollstreckt.

Betrug/Hehlerei/Veruntreuung

Unrechtmässige Bereicherung am Vermögen anderer (Art. 146; 160; 138 StGB).

Bibliothek

Die Bibliotheksbestände umfassen neben Büchern auch Manuskripte, Mikroformen, Tonaufzeichnungen, Bilddokumente, audiovisuelle Dokumente und Datenträger.

Blankolisten

Handschriftlich auszufüllende Stimmzettel.

Busse

Hauptsächliche Sanktion bei leichten Straftaten (Übertretungen). Bussen werden unbedingt ausgesprochen; im Gegensatz zu Geldstrafen, die bei Verbrechen und Vergehen zum Einsatz kommen. Der Höchstbetrag einer Busse ist 10'000 Franken (sofern es das Gesetz nicht ausdrücklich anders bestimmt; Art. 106 StGB).

Diebstahl

Aneignung einer fremden beweglichen Sache, um sich oder einen anderen damit unrechtmässig zu bereichern (Art. 139 StGB).

Durchschnitt

Siehe Arithmetisches Mittel

Ein-, Zwei- und Vielsprachigkeit

Personen, die bei der Strukturerhebung eine einzige Hauptsprache angegeben haben, gelten als einsprachig. Dabei wird nicht nach Hochsprache und Dialekt unterschieden. Bei Angabe von zwei Sprachen gilt dies als Zweisprachigkeit, bei drei und mehr als Vielsprachigkeit.

Errechnete Wählerzahl

Theoretische Grösse, die vor allem der Berechnung der Parteistärke auf Kantonsebene dient. Sie berechnet sich:
  • Auf Gemeinde- und Wahlkreisebene:
    Quotient aus Parteistimmen und Anzahl Mandate des betreffenden Wahlkreises.
  • Auf Kantonsebene:
    Summe der errechneten Wählerzahlen der sechs Wahlkreise.

Freie Listen (Wahlen)

Wahlzettel ohne vorgedruckte Kandidatenstimme.

Freiheitsstrafe

Die Dauer der Freiheitsstrafe beträgt in der Regel mindestens sechs Monate; die Höchstdauer beträgt 20 Jahre. Wo es das Gesetz ausdrücklich bestimmt, dauert die Freiheitsstrafe lebensläglich (Art. 40 StGB).

Geldstrafe

Entsprechend dem Verschulden wird vom Gericht eine Anzahl Tagessätze festgelegt (höchstens 360). Gemäss der wirtschaftlichen Situation der zu verurteilenden Person wird anschliessend die Höhe eines Tagessatzes festgelegt (für natürliche Personen höchstens 3'000 Franken) und mit der Anzahl Tagessätze multipliziert (Art. 34 StGB).

Gemeinnützige Arbeit

Eine gemeinnützige Arbeit von höchstens 720 Stunden kann ­- mit Einverständnis der verurteilten Person ­- anstelle einer Freiheitsstrafe von weniger als sechs Monaten oder einer Geldstrafe von bis zu 180 Tagessätzen angeordnet werden (Art. 37 StGB).

Hauptsanktion

Wurden bei einer Verurteilung mehrere Sanktionen ausgesprochen, wird zu statistischen Zwecken pro Urteil nur die Hauptsanktion erfasst. Eine Rangliste ordnet die Sanktionen nach ihrem Schweregrad: Am schwersten wiegt die Freiheitsstrafe, gefolgt von der Geldstrafe, der gemeinnützigen Arbeit und zuletzt der Busse.

Hauptsprache

Als Hauptsprache gilt die Sprache, in der die betreffende Person denkt und die sie am besten beherrscht. In früheren Volkszählungen wurde die Hauptsprache als Muttersprache bezeichnet.

Siehe auch: Umgangssprache

Häusliche Gewalt

Eine Straftat, die sich zwischen Familienmitgliedern oder in einer aktuellen oder ehemaligen Partnerschaft ereignet, wird der häuslichen Gewalt zugeordnet.

Jugendstrafgesetz (JStG)

Für Personen, welche zum Zeitpunkt der Tat das 18. Altersjahr noch nicht vollendet haben, gelten die Vorschriften des Jugendstrafgesetzes, welches seit dem 1. Januar 2007 in Kraft ist.

Kandidatenlisten

Stimmzettel mit vorgedruckten Kandidatennamen.

Kandidatenstimmen

Mit Kandidatennamen besetzte Zeilen auf Stimmzetteln mit oder ohne Listenbezeichnung.

Kandidatenstimmkraft

Die Zahl der Kandidatenstimmen, die eine Partei aus den eingelegten Wahlzetteln erhalten hätte, wären die vorgedruckten Wahlzettel unverändert eingelegt worden (ohne Zusatzstimmen).

Kennzahlen, statistische

Statistische Kennzahlen sind Masszahlen, die Sachverhalte mit hoher Komplexität möglichst transparent darstellen. Kennzahlen werden häufig in Form von Verhältniszahlen (z.B. Suizidrate = Anzahl Suizide pro 100'000 Einwohner/innen) dargestellt. Dadurch können die Phänomene, über die sie Auskunft geben sollen, über verschiedene Räume und im zeitlichen Verlauf verglichen werden.

Vgl. auch Indikatoren

Kino

Speziell ausgestatteter Ort, wo private oder öffentliche Filmvorführungen stattfinden. Ein Kino kann einen oder mehrere Säle umfassen.

Körperverletzung

Schädigung des Körpers oder der Gesundheit eines Menschen (Art. 122-125 StGB).

Kumulieren (Wahlen)

Das doppelte Aufführen eines Kandidaten/ einer Kandidatin, entweder im Voraus auf der amtlich vorgedruckten Wahlliste (Vorkumulation) oder handschriftlich durch die Wähler und Wählerinnen.

Leere Stimmen (Wahlen)

Leere Zeilen auf Stimmzetteln ohne Listenbezeichnung (Freie Listen).

Listenstimmen (Parteistimmzettel, Parteilisten)

Stimmzettel mit Listenbezeichnung, wobei zwischen unveränderten und veränderten Stimmzetteln unterschieden wird.

Listenstimmkraft

Produkt aus der Anzahl Listenstimmen mit der Anzahl Mandate des betreffenden Wahlkreises. Die Listenstimmkraft gibt die Zahl der Parteistimmen wieder, die eine Partei erhalten hätte, wären alle Wahlzettel mit der betreffenden Parteibezeichnung unverändert eingelegt worden (inkl. Zusatzstimmen).

Massnahme (Strafrecht)

Anordnung, welche die stationäre oder ambulante Behandlung eines verurteilten Straftäters oder einer verurteilten Straftäterin bei bestimmten Persönlichkeitsdefiziten (Art. 56–65 StGB) vorschreibt. Eine Massnahme kann zusätzlich zur Strafe angeordnet werden, um der Gefahr weiterer Straftaten zu begegnen.

Median (Zentralwert)

Der Median ist die Zahl, welche an mittlerer Stelle steht, wenn Werte nach ihrer Grösse sortiert werden. Bei den Löhnen beispielsweise erzielt somit die eine Hälfte der Haushalte einen Lohn unterhalb des Medians, die andere Hälfte einen höheren.

Mehrsprachigkeit

Der Ausdruck Mehrsprachigkeit fasst Zwei- und Vielsprachigkeit zusammen.

Mittelwert

Siehe Arithmetisches Mittel

Panaschieren (Wahlen)

Aufführen eines listenfremden Kandidaten auf einem Parteistimmzettel.

Panaschiersaldo (Wahlen)

Differenz zwischen den von fremden Listen erhaltenen und den an andere Listen abgegebenen Stimmen.

Parteistärke

Auf Kantonsebene als Prozentanteil der errechneten Wählerzahl. Auf Gemeinde- und Wahlkreisebene entspricht diese dem Anteil Parteistimmen.

Parteistimmen

Summe der Kandidatenstimmen und Zusatzstimmen.

Perzentile

Die Perzentile teilen eine Menge von Werten, die nach ihrer Grösse geordnet sind, in 100 gleich grosse Stücke. Bei den Mieten liegen somit 25 Prozent der Mieten unterhalb des 25. Perzentils, die übrigen darüber.

Raub

Diebstahl in Verbindung einer Gewaltanwendung oder massiver Gewaltandrohung (Art. 140 StGB).

Religionszugehörigkeit

Zugehörigkeit zu einer Glaubensgemeinschaft. Im Laufe der Zeit haben sich die Formen der Zugehörigkeit gewandelt und vervielfältigt, der Begriff wird deshalb als Ausdruck eines Interesse an der Religion im weitesten Sinne betrachtet. In Abgrenzung zum Konfessionsbegriff, der den staatlichen Charakter der Kirche betont, wird mit dem Begriff Religionszugehörigkeit dem privaten Aspekt der Glaubensüberzeugung Rechnung getragen.

Saldo aus Kumulierungen und Streichungen

Auf Kandidatenebene:
Differenz zwischen den Kandidatenstimmen aus parteieigenen Wahlzetteln und Listenstimmen.

Auf Parteiebene:
Differenz zwischen Kandidatenstimmen auf parteieigenen Wahlzetteln und Kandidatenstimmkraft.

Sanktion

Rechtsfolge von Delikten, wobei zwischen Strafen (Freiheitsstrafen, Geldstrafen, gemeinnützigen Arbeit und Bussen) und Massnahmen unterschieden wird. gefolgt von der , der und zuletzt der

Ständige Wohnbevölkerung

Bis 2009: Schweizerinnen, Schweizer und ausländische Personen mit Niederlassung, Jahresaufenthaltsbewilligung oder Kurzaufenthaltsbewilligung von mindestens zwölf Monaten am zivilrechtlichen Hauptwohnsitz.
Ab 2010: Zusätzlich inkl. Diplomaten und internationale Funktionäre sowie ausländische Personen im Asylprozess und vorläufig Aufgenommene mit einer Gesamtaufenthaltsdauer von mindestens zwölf Monaten. Alle übrigen ausländischen Personen, insbesondere solche mit einer Aufenthaltsbewilligung bzw. -dauer von weniger als zwölf Monaten, zählen zur nichtständigen Wohnbevölkerung.

Siehe auch: Aufenthaltsstatus

Stimmbeteiligung

Anteil der an Abstimmungen oder Wahlen Teilnehmenden im Verhältnis zu den Stimmberechtigten.

Strafrecht

Das strafrechtliche Hauptgesetzeswerk ist das Schweizerische Strafgesetzbuch (StGB). Spezielle Straftaten werden nach drei weiteren strafrechtlichen Gesetzen geahndet: Strassenverkehrsgesetz (SVG), Betäubungsmittelgesetz (BetmG) und Ausländergesetz (AuG).

Straftat

Eine Straftat ist eine straftbare Handlung. Das Strafrecht führt drei Kategorien von Straftaten auf, die sich in Bezug auf die Schwere der Straftat (und damit auch der Strafe) unterscheiden: Verbrechen, Vergehen und Übertretungen (wobei die Verbrechen die am stärksten und die Übertretungen die am wenigsten ins Gewicht fallenden Taten bezeichnen).

Straftat gegen die sexuelle Integrität von Kindern

Jede sexuelle Handlung mit Kindern unter 16 Jahren ist eine Straftat (Art. 187 StGB); unter bestimmten Voraussetzungen bleibt diese jedoch straffrei (Ziff. 2,3).

Straftat gegen die sexuelle Unversehrtheit

Eine Handlung, die gegen die sexuelle Integrität einer Person verstösst, ist strafbar (Art. 187-200 StGB).

Streichen

Einen vorgedruckten Kandidatennamen auf einer Kandidatenliste streichen.

Tätlichkeit

Im Gegensatz zur Körperverletzungen hat die Tätlichkeit keine Schädigung des Körpers oder der Gesundheit zur Folge (Art. 126 StGB).

Teilbedingte Strafe

Ein Teil der Freiheits- oder Geldstrafe sowie der gemeinnützigen Arbeit wird aufgeschoben, der andere Teil unbedingt vollzogen.

Teilzeitbeschäftigte

Zu den Teilzeitbeschäftigten 1 zählen Personen, die während 50 bis 89 Prozent der betriebsüblichen Arbeitszeit beschäftigt sind (Primärsektor: 50 bis 74 Prozent). Zu den Teilzeitbeschäftigten 2 zählen Personen, die unter 50 Prozent der betriebsüblichen Arbeitszeit beschäftigt sind, jedoch mindestens sechs Stunden pro Woche.

Tötungsdelikt

Vorsätzliche oder fahrlässige Tötung eines Menschen (Art. 111-117 StGB).

Umgangssprache

Die Umgangssprache ist die im Alltag gesprochene Sprache. In der Strukturerhebung wird unterschieden zwischen der Umgangssprache zu Hause und derjenigen im Beruf respektive in der Schule. Dazu gehören auch Dialektformen, so zum Beispiel die Mundarten des Deutschen, Französischen und Italienischen.

Siehe auch: Hauptsprache

Unbedingte Strafe

Beim unbedingten Vollzug wird die Strafe mit In-Kraft-Treten des Gerichtsurteils (Abschluss des Strafverfahrens und Ablauf der Rekursfrist) fällig.

Verurteilte Personen

Verurteilte und ins Strafregister eingetragene Personen, deren Urteil ein Vergehen oder Verbrechen enthielt. Unabhängig von der Anzahl Verurteilungen wird jede Person pro Gesetz oder Straftat jährlich nur einmal ausgewiesen.

Verurteilung

Aufgrund des Strafrechts durch richterliche Instanzen gefällte Rechtsentscheide bei Verbrechen oder Vergehen, die eine Sanktionierung zur Folge haben. Statistisch erfasst werden nur die im Strafregister eingetragenen Rechtsentscheide. Gegen eine Person können pro Jahr und Gesetz mehrere Verurteilungen ausgesprochen werden.

Vollzeitäquivalente (VZÄ)

Auf Vollzeitstellen umgerechnetes Arbeitsvolumen, d.h. Verhältnis des geleisteten Arbeitspensums einer Person zu einem Vollzeitpensum (100%). Beispiele: Eine dauernd zu 40 Prozent angestellte Person entspricht 0,4 Vollzeitäquivalenten. Oder:  In einem Betrieb arbeiten 2 Personen mit einem Beschäftigungsgrad von je 50 Prozent. Der Betrieb zählt also 2 Beschäftigte und weist 1 Vollzeitäquivalent aus.

Vollzeitbeschäftigte

Als Vollzeitbeschäftigte gelten Personen, die während mindestens 90 Prozent der betriebsüblichen Arbeitszeit beschäftigt sind (Primärsektor: mindestens 75 Prozent).

Wahlbeteiligung

Anteil der an Abstimmungen oder Wahlen Teilnehmenden im Verhältnis zu den Stimmberechtigten.

Zusatzstimmen

Leere Zeilen auf Stimmzetteln mit Listenbezeichnung.