Erhebungen und Datenquellen

Es wurden 23 Erhebungen und Quellen gefunden.

Arbeitsmarktstatistik

Die Arbeitsmarktstatistik wird vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) monatlich nachgeführt: Ausgewiesen werden unter anderem folgende Indikatoren: Die Zahl der registrierten Arbeitslosen und Stellensuchenden, die Zugänge in die beziehungsweise die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit und die Zahl der bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) gemeldeten offenen Stellen, die Zahl der von Kurzarbeit betroffenen Betriebe und Personen. Die Statistik basiert auf den Meldungen der Stellensuchenden und der Arbeitgeber, die durch die RAV im System der Arbeitsvermittlung und Arbeitsmarktstatistik (AVAM) erhoben werden.

Aussenhandelsstatistik

Die Aussenhandelsstatistik ist ein Teil der schweizerischen Wirtschaftsstatistik, insbesondere der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) und der Zahlungsbilanz. Sie wird durch das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) erstellt. Unter Aussenhandel ist der grenzüberschreitende Güterverkehr zu verstehen, wobei zwischen Ein-, Aus- und Durchfuhr unterschieden wird. Art und Umfang der Auswertungen der Aussenhandelsstatistik sind von der Verkehrsrichtung abhängig. Seit Mai 2006 werden der Lohnveredelungsverkehr, die Retourwaren und der elektrische Strom in die Aussenhandelsstatistik integriert. Die Ergebnisse der Vorjahre wurden gemäss der neuen Definition bis ins Jahr 2002 zurückrevidiert. Um die Qualität der kantonalen Aussenhandelsstatistik sicherzustellen, beruht diese seit 2020 auf einer neuen Methodik zur kantonalen Verteilung der gehandelten Waren. Die Daten wurden rückwirkend bis ins Jahr 2016 der neuen Methodik angepasst. Im Gegensatz zu den offiziellen Aussenhandelsdaten werden die an dieser Stelle von LUSTAT Statistik Luzern publizierten Daten ohne die Ergebnisse des Fürstentums Liechtenstein ausgewiesen.

Beherbergungsstatistik (HESTA)

Die Beherbergungsstatistik (HESTA) des Bundesamts für Statistik (BFS) umfasst sowohl das touristische Angebot der Beherbergungsbetriebe als auch die Nachfrage nach diesem. Sie wird monatlich als Vollerhebung bei den Schweizer Hotels und Kurbetrieben (Hotellerie) sowie den Camping-Plätzen (als Teil der Parahotellerie) durchgeführt. Die Beherbergungsbetriebe übermitteln Angaben einerseits zur angebotenen Infrastruktur (Anzahl Gästezimmer, Anzahl Gastbetten usw.), andererseits zur Nutzung derselben (Anzahl Ankünfte, Anzahl Logiernächte usw., aufgeteilt nach den Wohnsitzländern der Gäste). Werden die Monatsdaten der Betriebe räumlich und zeitlich zusammengefasst, können beispielsweise das saisonale Gästeaufkommen einer Region untersucht oder das Bettenangebot verschiedener Tourismusdestinationen verglichen werden.

Seit den 1930er-Jahren werden alle in Hotels und Kurbetrieben abgestiegenen Gäste in einer eidgenössischen Statistik erfasst. Der Vorläufer der heutigen HESTA wurde per Ende 2003 vom BFS aufgehoben und durch eine im Vergleich begrenzte Erhebung ersetzt. Tourismusbranche und Kantone schlossen sich daraufhin zusammen und setzten sich für die Wiederaufnahme einer Statistik ein, deren Umfang demjenigen der abgeschafften Beherbergungsstatistik entsprechen sollte. Als Resultat dieser Bestrebungen führte das BFS im Jahr 2005 die methodisch und formal modernisierte HESTA ein.
Das Angebot und die Nachfrage in den Parahotellerie-Bereichen Kollektivunterkünfte und Ferienwohnungen wird seit 2016 in der Parahotelleriestatistik (PASTA) erfasst. Bei der PASTA handelt es sich um eine vierteljährlich durchgeführte Stichprobenerhebung, aus der Ergebnisse auf Ebene der Schweiz und der touristischen Grossregionen gewonnen werden. Die Resultate dieser Erhebung lassen sich methodisch bedingt nicht direkt mit jenen vergleichen, die bis 2003 im Rahmen einer Vorgängerstatistik erhoben worden waren.

Betreibungs- und Konkursstatistik

Die Betreibungs- und Konkursämter stehen im Kanton Luzern unter der Oberaufsicht des Kantonsgerichts. Dieses erstellt im Auftrag des Bundesamts für Statistik (BFS) jährlich eine statistische Auswertung zu den Betreibungsvorgängen (Zahlungsbefehle, Pfändungsvollzüge, Verwertungen) und Konkursverfahren (Konkurseröffnungen, Konkurserledigungen; inkl. Privatkonkurse). Zusätzlich zu den Angaben für die eidgenössische Statistik werden im Kanton Luzern auch die Zahl und der Betrag der definitiven Verlustscheine erhoben.

Siehe auch Definition: Betreibungen und Konkurse

Eidgenössische Volkszählung (VZ) - Arbeit und Erwerb

Die eidgenössische Volkszählung (VZ) des BFS fand bis ins Jahr 2000 im Zehn-Jahres-Rhythmus als landesweite Vollerhebung statt. Für den Bereich Arbeit und Erwerb sammelte die VZ Informationen, die weitgehend mit denen der Strukturerhebung (SE) vergleichbar sind. Die VZ stellt für Zeitreihenauswertungen weiterhin eine wichtige Datenquelle dar.

KOF Konjunkturumfragen

Die Konjunkturumfragen der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) liefern aussagekräftige Informationen über Entwicklungstendenzen der Schweizer Wirtschaft insgesamt sowie einzelner Branchen. Sie basieren auf monatlichen oder vierteljährlichen Befragungen leitender Persönlichkeiten aus Industrie, Baugewerbe, Handel, Gastgewerbe, Architektur/Ingenieurwesen und Bankwesen. Die Konjunkturumfragen werden mit einem weitgehend standardisierten Fragebogen durchgeführt, die intertemporale und internationale Vergleiche ermöglichen. Die Teilnahme ist freiwillig. Von besonderem Interesse für die Konjunkturanalyse sind die qualitativen Einschätzungen der Befragten. Neben der Beurteilung der aktuellen Unternehmensaktivitäten werden Erwartungen und zukünftige Pläne ermittelt. Die Antworten einer Firma werden in Relation zu deren Beschäftigtenzahl gewichtet und nach Unternehmensmerkmalen (Wirtschaftszweig, Betriebsgrösse usw.) zusammengefasst. Aus dem Saldo zwischen Positiv- und Negativ-Antworten resultiert die überwiegende Tendenz der erfragten Grösse. Für den Kanton Luzern werden die Stichproben in Industrie, Baugewerbe, Gastgewerbe und Detailhandel aufgestockt, wodurch für diese Branchen kantonsbezogene Aussagen gemacht werden können.

Konkursstatistik (SHAB)

Die Konkursstatistik basiert auf amtlichen Meldungen im Schweizerischen Handelsamtsblatt (SHAB). Ausgewiesen wird die Anzahl publizierter Konkursmeldungen, welche juristische Personen betreffen und eine Relevanz für die Konjunkturbeobachtung haben. Berücksichtigt werden daher Meldungen vom Typ «Konkurspublikation/Schuldenruf» sowie «Einstellung des Konkursverfahrens». Einstellungen von Konkursverfahren werden dann berücksichtigt, wenn die Einstellung mangels Aktiven erfolgt, das heisst, wenn die verbleibenden Vermögenswerte nicht für die Deckung der Verfahrenskosten ausreichen (ca. CHF 5’000). Sowohl bei den Konkurspublikationen als auch bei den Einstellungen werden Konkurse ausgeschlossen, die infolge von Mängeln in der Organisation initiiert wurden (OR 731b). Konkurse wegen Mängeln in der Organisation treten nicht als Folge einer Zahlungsunfähigkeit ein und werden in der Praxis oft mehrere Jahre nach der eigentlichen Geschäftsaufgabe abgewickelt. Zudem können diese von gesetzlichen Anpassungen beeinflusst sein (Inkrafttreten der neuen Handelsregisterverordnung per 1.1.2021). Ausschlaggebend für die zeitliche Zuordnung der Konkurse ist das Publikationsdatum der Meldung.

Die SHAB Konkursstatistik ergänzt die jährliche Betreibungs- und Konkursstatistik des Bundesamts für Statistik, welche auf Daten des Kantonsgerichts Luzern beruht und jeweils Anfang Jahr vorliegt. Sie ermöglicht eine zeitnahe Beobachtung des Konkursgeschehens im Kanton Luzern.

Landesindex der Konsumentenpreise (LIK)

Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) ist ein gesamtschweizerischer Indikator für die Preisentwicklung der für Konsumentinnen und Konsumenten bedeutsamen Waren und Dienstleistungen. Er dient unter anderem als Grundlage für die Geld- und die allgemeine Wirtschaftspolitik, zur Bestimmung des realen Wirtschaftswachstums und der realen Lohn- und Umsatzentwicklung wie auch zur Beurteilung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz.
Der LIK wird monatlich vom Bundesamt für Statistik (BFS) nach dem Inländerkonzept aufgrund von aktuellen Preiserhebungen berechnet. Grundlage für die Indexberechnung bildet der sogenannte Warenkorb. Darin wird definiert, mit welchem prozentualen Gewicht die Preise der einzelnen Waren und Dienstleistungen in die Indexberechnung eingehen. Der Warenkorb bildet die Struktur der Konsumausgaben der privaten Haushalte so realitätsgetreu wie möglich nach; seit Dezember 2001 wird er anhand der Haushaltsbudgeterhebung (HABE) jährlich neu gewichtet. Der Mietpreisindex ist eine Komponente des Konsumentenpreisindex und hat am aktuellen Warenkorb einen Anteil von rund 20 Prozent.
Der LIK wird seit 1922 berechnet und wurde seither neun Revisionen unterzogen (1926, 1950, 1966, 1977, 1982, 1993, 2000, 2005 und 2010). Mit der letzten Revision 2010 stellte das BFS den LIK auf neue Grundlagen (Basis Dezember 2010 = 100), die ab Januar 2011 für die Berechnung massgebend sind. Wie die früheren Indexerneuerungen passte auch die jüngste Revision den LIK an veränderte Markt- und Konsumstrukturen an und berücksichtigte neue methodische Entwicklungen. Schwerpunkte waren unter anderem die Überarbeitung des Mietpreisindex, Fragen zur Qualitätsbereinigung und der Erhebungstechniken. Der LIK 2010 ist nach wie vor ein Preisindex und kein Lebenshaltungskostenindex.
Um einen internationalen Vergleich der Teuerung zu ermöglichen, haben die Mitgliedstaaten der EU einen Indikator eingeführt, der anhand einer harmonisierten Methode berechnet wird: den harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI). Weil der Index als wichtiges Steuerungsinstrument für die Währungspolitik gilt, wird er vom BFS seit 2008 auch für die Schweiz publiziert.

Landwirtschaftliche Betriebszählung, Landwirtschaftszählung

Das Bundesamt für Statistik (BFS) führt seit 1905 in wechselnder Periodizität Landwirtschaftliche Betriebszählungen (LBZ) beziehungsweise Landwirtschaftszählungen durch. Erhoben werden umfassende Strukturangaben zu Standort, Eigentumsverhältnissen, Arbeitskräften, Kulturen, Nutztieren und technischer Ausrüstung aller Landwirtschafts- und Gartenbaubetriebe. Seit 1996 ist die LBZ mit der Landwirtschaftlichen Betriebsstrukturerhebung koordiniert. Ebenfalls seit 1996 liegt ihr die neue Systematik der Wirtschaftszweige (NOGA) zugrunde. Damit war auch eine Verschärfung der Betriebsdefinition verbunden. Vergleiche zu früheren Zählungen sind deshalb nur bedingt möglich.
In ihrer heutigen Form ist die LBZ ein Erhebungssystem, das neben der Landwirtschaftlichen Betriebsstrukturerhebung insbesondere die als Stichprobenbefragung konzipierte Zusatzerhebung der LBZ umfasst. Die seit 2003 in unregelmässigen Abständen stattfindende Zusatzerhebung ergänzt die Betriebsstrukturerhebung um Informationen etwa zu Ausbildung der Betriebsleitung, ausserbetrieblichen Tätigkeiten oder Mechanisierung.

Landwirtschaftliche Strukturerhebung

Seit 1994 wird jährlich die Landwirtschaftliche Strukturerhebung des Bundesamts für Statistik (BFS) realisiert. Sie basiert hauptsächlich auf Verwaltungsdaten, die im Zusammenhang mit dem Vollzug agrarpolitischer Massnahmen anfallen. Erfasst werden Grundinformationen über sämtliche Schweizer Landwirtschaftsbetriebe, unter anderem zu den Themen Beschäftigung, Kulturen und Nutztiere.

Lohnstrukturerhebung (LSE)

Die seit 1994 alle zwei Jahre vom BFS durchgeführte Lohnstrukturerhebung (LSE) basiert auf der Befragung einer repräsentativen Stichprobe von Unternehmen in der Schweiz aus allen Wirtschaftszweigen des zweiten und dritten Sektors sowie aus der Forstwirtschaft. Sie erlaubt eine detaillierte Beschreibung von Niveau und Struktur der Löhne von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern auf gesamtschweizerischer und grossregionaler Ebene. Neben der Branchenzugehörigkeit und der Grösse der Unternehmen werden auch die Ausbildung und die berufliche Situation der Arbeitnehmenden sowie die Art der ausgeübten Tätigkeit erfasst. Die Kantone können die Stichprobe auf eigene Kosten aufstocken lassen, um zu repräsentativen Ergebnissen zu gelangen. Mit der kantonalen Aufstockung der Stichprobe der LSE für den Kanton Luzern ab dem Erhebungsjahr 2008 konnte eine Lücke des statistischen Informationssystems im Bereich Erwerbsleben auf regionaler Ebene geschlossen werden.

Produzenten- und Importpreisindex

Der vom BFS veröffentlichte Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise (früher: Grosshandelspreisindex) zeigt die Preisentwicklung von Energieträgern, Rohstoffen, Halbfabrikaten, Konsum- und Investitionsgütern. Der Index setzt sich aus zwei getrennt erhobenen und berechneten Komponenten zusammen: dem Produzentenpreisindex und dem Importpreisindex. Der Produzentenpreisindex misst die Preisentwicklung der Inlandproduktion des primären und sekundären Sektors (ohne Baugewerbe), der Importpreisindex die Preisentwicklung der Importprodukte.
Produzentenpreisindizes existieren auch für die Baubranche (Baupreisindex) sowie für ausgewählte Dienstleistungsbereiche (u.a. Güterverkehr, Architektur- und Ingenieurbüros, Markt- und Meinungsforschung, Wach- und Sicherheitsdienste).
Der Produzenten- und Importpreisindex wird regelmässig überprüft und angepasst. Die letzte Gesamtrevision wurde 2010 mit dem Ziel abgeschlossen, die methodischen und empirischen Grundlagen zu erneuern und die Produzentenpreiserhebungen im Dienstleistungsbereich auszubauen. Seit Januar 2011 werden die Zahlen auf das Jahr 2010 indexiert (Dezember 2010 = 100).

Reise- und Verkehrsverhalten der schweizerischen Bevölkerung

Mehrere Erhebungen der öffentlichen Statistik beschäftigen sich mit dem Reise- und Verkehrsverhalten der schweizerischen Bevölkerung.

Im Rahmen der Haushaltsbudgeterhebung (HABE) des BFS wird seit 2008 jährlich ein Teil der schweizerischen Wohnbevölkerung über ihr Reiseverhalten befragt (Zweck der Reise, gewähltes Verkehrsmittel, Tagesausgaben usw.). Erfasst werden Privat- und Geschäftsreisen mit oder ohne Übernachtung im In- und Ausland. Vergleichbare frühere Erhebungen liegen für die Jahre 1998 und 2003 vor.

Seit 1974 führen das BFS und das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) den Mikrozensus Mobilität und Verkehr durch. Diese Stichprobenbefragung zu verschiedenen Aspekten der Mobilität wie Tagesdistanzen, Unterwegszeiten usw., beinhaltete im Jahr 2000 erstmals Fragen zu längeren Reisen mit mindestens einer Übernachtung ausserhalb des Wohnorts.

Das BFS gibt in seiner Statistik des öffentlichen Verkehrs jährlich einen Überblick über die Aktivitäten der eidgenössisch konzessionierten Transportunternehmen. Aussagen werden darin unter anderem zu den beförderten Personen gemacht. Da verschiedene Transportdienstleistungen des öffentlichen Verkehrs touristischen Zwecken dienen, sind die Resultate dieser Statistik für den Tourismussektor von Bedeutung.

Schweizerische Arbeitskräfteerhebung (SAKE)

Das BFS führt seit 1991 eine Schweizerische Arbeitskräfteerhebung (SAKE) durch. Bis 2009 fand die Erhebung im Jahresrhythmus statt, seit 2010 wird sie vierteljährlich wiederholt. Die Hauptaufgabe der SAKE besteht in der Erfassung der Erwerbsstruktur und des Erwerbsverhaltens der ständigen Wohnbevölkerung der Schweiz. Die strikte Anwendung internationaler Definitionen erlaubt die Berechnung von international vergleichbaren Arbeitsmarktindikatoren.
Die SAKE basiert auf der telefonischen Haushaltsbefragung einer Stichprobe von zurzeit rund 105’000 Personen; die Haushalte werden zufällig aus dem Telefonregister ausgewählt. Die Stichprobe wird ergänzt durch aktuell 21’000 Personen der ständigen ausländischen Wohnbevölkerung, die aus dem Zentralen Migrationsinformationssystem gezogen werden. Anhand dieses 2003 eingeführten Ergänzungsteils können unter anderem die Auswirkungen der Personenfreizügigkeit auf den Schweizer Arbeitsmarkt untersucht werden.
Die Stichprobengrösse des Bundes ist auf repräsentative Aussagen auf Stufe der sieben Schweizer Grossregionen ausgelegt. Für stärker regionalisierte Auswertungen muss die Stichprobe aufgestockt werden. Der Kanton Luzern kann seit dem Erhebungsjahr 2010 auf eine verdichtete Stichprobe für das Kantonsgebiet zurückgreifen, wodurch sich der Detaillierungsgrad der Aussagen zur Luzerner Erwerbsstruktur respektive zum Luzerner Erwerbsverhalten deutlich erhöht hat.

Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT)

Mit der Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT) verfolgt das Bundesamt für Statistik (BFS) das Ziel, die wichtigsten Strukturmerkmale der Schweizer Unternehmen und deren Arbeitsstätten zu erfassen. Die seit 2011 jährlich erstellte STATENT tritt in dieser Funktion die Nachfolge der eidgenössischen Betriebszählung (BZ) des BFS an, die zwischen 1905 und 2008 in unregelmässigen Zeitabständen als Befragung bei den Schweizer Betrieben durchgeführt wurde. Die STATENT erstreckt sich auf die gesamte Schweizer Wirtschaft mit Ausnahme der privaten Haushalte, der Vertretungen ausländischer Staaten sowie der internationalen Behörden.
Die Auswertungseinheiten der STATENT bilden die Unternehmen (inkl. öffentlicher Sektor) und die Arbeitsstätten. Für sie werden unter anderem Informationen zu Beschäftigung, Standort, wirtschaftlicher Tätigkeit oder Rechtsform verfügbar gemacht. Für die Klassifizierung der Unternehmen und Arbeitsstätten nach deren Haupttätigkeit kommt die Wirtschaftszweigsystematik NOGA 2008 zur Anwendung. Statistisch erfasst werden alle Einheiten, die für ihre Beschäftigten oder – im Fall von selbständiger Erwerbstätigkeit – für sich selbst AHV-Beiträge entrichten, wobei der versicherte Lohn der AHV-Beitragspflicht unterstehen muss.
Die für die Statistikproduktion benötigten Angaben werden nach Möglichkeit aus administrativen Daten gewonnen. Die STATENT stützt sich primär auf die Register der AHV-Ausgleichskassen, die Informationen zur Zahl der Unternehmen und deren Beschäftigten liefern, sowie auf das Betriebs- und Unternehmensregister (BUR) des BFS, das Angaben zur Unternehmensstruktur beisteuert. Diese beiden Quellen werden punktuell ergänzt um Daten aus verschiedenen Unternehmenserhebungen des Bundes. Die für die STATENT jährlich zusammengetragenen Informationen beziehen sich auf die Referenzperiode Dezember; eine Ausnahme bildet der Bereich Landwirtschaft mit der Referenzperiode Mai.
Die STATENT deckt eine grössere Grundgesamtheit als die ehemalige BZ ab. Diese kommt zustande, da die Schwellenwerte zur Erfassung eines Unternehmens, einer Arbeitsstätte oder einer/eines Beschäftigten in der STATENT deutlich tiefer angesetzt sind, als dies bei der BZ der Fall war. Um Vergleichswerte für frühere Jahre zu erhalten, hat das BFS die Unternehmens- und Beschäftigungszahlen der Jahre 2005 und 2008 gemäss neuen Definitionen rückwirkend berechnet. Bei diesen Daten handelt es sich also um Schätzungen.
Im Jahr 2021 wurde vom BFS eine Berichtigung der STATENT-Daten 2011 bis 2018 durchgeführt. Die Korrekturen sind hauptsächlich auf die neuen Lieferungen der AHV-Ausgleichskassen, auf die berichtigten Zuordnungen der Einheiten zur Allgemeinen Systematik der Wirtschaftszweige (NOGA), auf die Harmonisierung des juristischen Sitzes der Produktionseinheiten sowie auf die Stabilisierung des Berechnungsmodells für Vollzeitäquivalente (VZÄ) zurückzuführen.

Statistik des öffentlichen Verkehrs (Oev)

Die Statistik des öffentlichen Verkehrs (OeV) des BFS gibt jährlich einen umfassenden Überblick über die Aktivitäten der in der Schweiz aktiven Transport- und Infrastrukturunternehmen des öffentlichen Verkehrs. Aussagen werden darin unter anderem zu Infrastruktur, Fahrzeugen, Betriebs- und Verkehrsleistungen gemacht. Die Statistik beinhaltet die Verkehrsmittel Eisenbahnen, Zahnradbahnen, Tram, Trolleybusse, Autobusse, Standseilbahnen, Luftseilbahnen und öffentliche Personenschiffe. Bei der Erhebung handelt es sich um eine Vollerhebung bei ca. 400 Betrieben. Die Teilnahme ist obligatorisch.

Steuerstatistik

Die Steuerstatistik gewährt Einblick in die Einkommens- und Vermögensverhältnisse der natürlichen Personen sowie die Gewinn- und Kapitalverhältnisse der juristischen Personen im Kanton Luzern. Zudem informiert sie über den Steuerertrag, der sich aus der Besteuerung von Einkommen, Vermögen, Gewinn und Kapital ergibt. Auf ihrer Basis können steuer-, gesellschafts- und sozialpolitische Fragestellungen untersucht und Entscheidungsgrundlagen bereitgestellt werden.

Die Steuerstatistik wird von LUSTAT Statistik Luzern in Zusammenarbeit mit der kantonalen Dienststelle Steuern erstellt. Sie umfasst die am Stichtag 31. Dezember im Kanton Luzern unbeschränkt steuerpflichtigen natürlichen Personen (mit Ausnahme der Quellensteuerpflichtigen) sowie alle steuerpflichtigen juristischen Personen gemäss kantonalem Steuergesetz (StG). Die Daten entstammen den individuellen Steuerveranlagungen und den diesen zugrunde liegenden Steuererklärungen.

Von 1973/74 bis 1993/94 wurde die Steuerstatistik der natürlichen Personen alle 10 Jahre als Vollerhebung durchgeführt. Von 1995/96 bis 1999/2000 fand sie in 2-jährigem Rhythmus als Stichprobenerhebung statt. Am 1. Januar 2001 ist im Kanton Luzern das totalrevidierte Steuergesetz in Kraft getreten, das als wichtigste Neuerungen die Gegenwartsbemessung und die 1-jährige Veranlagung einführte. Seit diesem Zeitpunkt wird die Steuerstatistik der natürlichen Personen jährlich mittels Vollerhebung aktualisiert. Mit Inkrafttreten des totalrevidierten Gesetzes wurde die Datenerhebung zudem auf die juristischen Personen ausgeweitet.

Der in der Steuerstatistik ausgewiesene Steuerertrag bezieht sich auf die Steuern, welche die in der Erhebung enthaltenen Steuerpflichtigen für das jeweilige Steuerjahr (Referenzjahr der Veranlagung) entrichtet haben. Dargestellt werden die Steuern je Einheit, also die Steuern vor Anwendung der kantonalen und kommunalen Steuerfüsse. Im Gegensatz zu den Steuern in der Staats- respektive Gemeinderechnung ist der Steuerertrag gemäss Steuerstatistik von Nachträgen früherer Steuerjahre, Rückerstattungen und Abgrenzungen unbeeinflusst. Die Vergleichbarkeit des Steuerertrags zwischen den verschiedenen Quellen ist daher eingeschränkt.

Strukturerhebung (SE) - Arbeit und Erwerb

Die als Stichprobenbefragung konzipierte Strukturerhebung (SE) ist ein Bestandteil des neuen Volkszählungssystems des Bundesamts für Statistik (BFS). In der jährlich mit Stichtag 31. Dezember durchgeführten Erhebung äussert sich jeweils ein repräsentativer Teil der schweizerischen Bevölkerung im Alter ab 15 Jahren zu einer Vielzahl thematisch breit gefächerter Fragen. Für den statistischen Bereich Arbeit und Erwerb von besonders hoher Relevanz sind beispielsweise die Angaben über die persönliche Erwerbssituation, den Beschäftigungsgrad, den ausgeübten Beruf, die berufliche Stellung oder den Arbeitsort. Die SE stützt sich auf die Bevölkerung nach dem zivilrechtlichen Wohnsitz, das heisst, eine Person wird jener Gemeinde zugeteilt, in der sie gemeldet ist, ihre Schriften hinterlegt hat und ihre Steuern bezahlt. Die Stichprobe des BFS umfasst in ihrer Basisversion schweizweit rund 200'000 Personen. Verschiedene Kantone und Städte – so auch der Kanton Luzern – haben die Stichprobe für ihr Gebiet aufstocken lassen, um den Detaillierungsgrad der Analysen sowohl in regionaler als auch inhaltlicher Hinsicht zu erhöhen. Der tatsächliche Stichprobenumfang der SE vergrössert sich dadurch deutlich. An den bisherigen Erhebungen nahmen jeweils rund 300'000 Personen teil.

Touristisch bedeutsame Statistiken

Anhand der Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT) des BFS können Struktur und Entwicklung der Arbeitsstätten und Beschäftigten im Wirtschaftszweig Gastgewerbe analysiert werden. Das Gastgewerbe umfasst, neben den Beherbergungsbetrieben auch Restaurants und andere Gaststätten.

Das BFS gibt in seiner Statistik des öffentlichen Verkehrs jährlich einen Überblick über die Aktivitäten der eidgenössisch konzessionierten Transportunternehmen. Da verschiedene Transportdienstleistungen des öffentlichen Verkehrs nicht zuletzt touristischen Zwecken dienen, sind die Resultate dieser Statistik für den Tourismussektor von Bedeutung.

Die KOF-Konjunkturumfrage der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich liefert unter anderem aussagekräftige Informationen über Entwicklungstendenzen der Hotels und Gaststätten. Die Umfrage basiert auf monatlichen oder vierteljährlichen Befragungen leitender Branchenpersönlichkeiten, unter anderem auch des Gastgewerbes. Für den Kanton Luzern werden die Stichproben unter anderem im Gastgewerbe aufgestockt, wodurch aussagekräftige Ergebnisse für den Kanton ermittelbar werden.

Unternehmensdemografie (UDEMO)

Die Statistik der Unternehmensdemografie (UDEMO) des Bundesamts für Statistik (BFS) bezweckt die Bereitstellung statistischer Daten zur Bestandes- und Strukturentwicklung der schweizerischen Unternehmen. Die UDEMO basiert mehrheitlich auf Daten der AHV (Alters- und Hinterlassenenversicherung) sowie auf Informationen aus dem Betriebs- und Unternehmensregister des BFS. Die Daten werden durch Erhebungen bei Unternehmen ergänzt. Die UDEMO umfasst ausschliesslich Einheiten des privaten oder öffentlichen Sektors, die eine marktwirtschaftliche Tätigkeit im sekundären oder tertiären Sektor ausüben (davon ausgeschlossen sind Holdinggesellschaften). Nicht berücksichtigt werden der primäre Sektor, die öffentliche Verwaltung sowie die privaten Organisationen ohne Erwerbszweck (POoE). Jährliche Ergebnisse stehen derzeit für Neugründungen, Unternehmensschliessungen, wachstumsstarke Unternehmen, Bestand aktiver Unternehmen und Überlebensraten neu gegründeter Unternehmen zur Verfügung.

Viehzählung

Die Viehzählungen wurden 1866 eingeführt und als Vollerhebung alle fünf Jahre durch das BFS geführt (später auch alle zwei Jahre als Teilerhebungen in ausgewählten Gemeinden). Befragt werden die Nutztierhalter über den Umfang der Tierhaltungen sowie über Alters- und Nutzungskategorien. Seit 1996 werden die Viehbestände im Rahmen der landwirtschaftlichen Betriebsstrukturerhebungen erfasst und seit 2009 in der Tierverkehrsdatenbank geführt. Berücksichtigt werden alle Landwirtschaftsbetriebe. Wegen der veränderten Einschlusskriterien für die Betriebe sind die Resultate mit der früheren Viehzählungen nur bedingt vergleichbar .

Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR)

Die vom Bundesamt für Statistik (BFS) erstellte Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) ist eine Synthesestatistik. Sie stellt eine Zusammenfassung aller monetären Flüsse (Güter- und Einkommensströme) in der schweizerischen Volkswirtschaft dar. Damit bildet sie das wirtschaftliche Geschehen in einem kohärenten System ab. Im Sinn einer nationalen Buchhaltung werden die wirtschaftlichen Transaktionen als Abfolge verschiedener Konten dargestellt. Die statistischen Grundlagen zur VGR stammen aus einer Vielzahl an Quellen. Zu den wichtigsten gehören: Wertschöpfungsstatistik, Haushaltsbudgeterhebung, Bau- und Wohnbaustatistik, mehrere Preisstatistiken (BFS); Bankenstatistik, Zahlungsbilanz (Schweizerische Nationalbank SNB); Finanzstatistik (Eidgenössische Finanzverwaltung EFV); Aussenhandelsstatistik (Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit BAZG); verschiedene Erhebungen zu den Sozialversicherungen (BFS, Bundesamt für Gesundheit BAG, Bundesamt für Privatversicherungen BPV).

Das VGR-System stellt den Produktionsprozess und mit ihm die Wertschöpfung ins Zentrum. Die wichtigsten Grössen innerhalb der VGR sind das Bruttoinlandprodukt (BIP) und das Bruttonationaleinkommen (BNE). Um die hohe Präzision und Unabhängigkeit des Aggregats BIP zu gewährleisten, wird dieses gleichzeitig nach drei Ansätzen berechnet: nach dem Produktions-, dem Einkommens- und dem Verwendungsansatz.

Um die wirtschaftliche Realität besser abzubilden, die internationale Vergleichbarkeit zu erhöhen und neue Datenquellen einzubeziehen, wurde die VGR mehrmals grundlegend revidiert. Mit der letzten Revision 2014 wurde die VGR – koordiniert mit den übrigen europäischen Ländern – an das Europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnung ESVG 2010 angepasst. Nach ESVG 2010 berechnete Ergebnisse liegen für die Datenjahre ab 1995 vor.

Wohnungsmietpreise aus der Strukturerhebung

Die Strukturerhebung (SE) des BFS ist ein Bestandteil des neu konzipierten Volkszählungssystems. In der schweizweit durchgeführten Stichprobenerhebung werden jährlich rund 300'000 zufällig ausgewählte Personen schriftlich interviewt. Für Mitglieder von Mieterhaushalten beinhaltet der Fragekatalog auch die Frage nach der Höhe der Monatsmiete der Wohnung. Die erste SE fand mit Stichtag 31. Dezember 2010 statt. Im Bereich der Wohnungsmieten löst die SE die Gebäude und Wohnungserhebung des BFS ab, die bis 2000 im Zehn-Jahres-Rhythmus im Rahmen der eidgenössischen Volkszählung (VZ) durchgeführt worden war, wie auch die 1996 und 2003 durchgeführte Mietpreis-Strukturerhebung.

Die Ergebnisse der Befragung werden unter anderem mit Daten des eidgenössischen Gebäude- und Wohnungsregisters ergänzt, was eine vertiefte Auswertung der Mietpreise nach Strukturmerkmalen der Wohnung und des Wohngebäudes ermöglicht. Bei den ausgewiesenen Mietpreisangaben handelt es sich um Nettomieten, das heisst Mietpreise ohne die Kosten für Heizung, Warmwasser und Parkplatz.