Raum und Umwelt

Pro-Kopf-Abfallmenge nimmt weiter ab

Im Jahr 2019 fielen in der Stadt Luzern 39'264 Tonnen Siedlungsabfälle an (2018: 39'546 t), was 480,6 Kilogramm pro Einwohner/in entspricht (2018: 485,8 kg). Nachdem die jährliche Pro-Kopf-Abfallmenge im Zeitraum von 1981 bis 1999 stark zunahm (+74,5%), nimmt sie seit 1999 wieder tendenziell ab. Die aktuelle Pro-Kopf-Abfallmenge entspricht dem tiefsten Wert seit 1986 (1986: 465,6t).

Seit der Einführung der Kehrichtsackgebühr reduzierte sich nicht nur die Pro-Kopf-Abfallmenge deutlich (–27,0% gegenüber 2003), auch das Verhältnis zwischen Separatabfällen und Hauskehricht veränderte sich markant. Die Trennrate – bis 2003 stets unter 35 Prozent – konnte deutlich erhöht werden: 2019 wurden 17'418 Tonnen separat gesammelt und wiederverwertet, was 44,4 Prozent der gesamten Siedlungsabfallmenge entsprach. Die höchste Trennrate wurde im Jahr 2008 mit 48,6 Prozent verzeichnet. Der Hauskehricht wird in Kehrichtverbrennungsanlagen verbrannt und energetisch genutzt. Die an die umliegenden Ökihöfe ausserhalb des Stadtgebietes abgegebenen Mengen an Separatabfällen konnten wie all die letzten Jahre nicht evaluiert werden und sind somit nicht in der Trennrate der Stadt Luzern berücksichtigt.

Siedlungsflächenkonsum nimmt zu

Mit 1'418 Hektaren stellen Siedlungsflächen in der Stadt Luzern den grössten Bereich der Bodennutzung dar. Sie bedecken gemäss der Arealstatistik 2015/16 fast die Hälfte der städtischen Gesamtfläche. 27 Prozent der Luzerner Bodens werden landwirtschaftlich genutzt, während 22 Prozent zu den bestockten Flächen (Wald und Gehölze) und 2 Prozent zu den unproduktiven Flächen (Gewässer, Flächen mit unproduktiver oder ohne Vegetation) zählen.

Seit 1980/82 nahm die Siedlungsfläche in der Stadt Luzern um 149 Hektaren (+11,7%) zu. In demselben Zeitraum gingen 140 Hektaren (–15,1%) Landwirtschaftsfläche und 17 Hektaren (–2,6%) bestockte Flächen verloren. Bemessen an der Einwohnerstärke stieg der Siedlungsflächenverbrauch in der Stadt Luzern zwischen 1980/82 und 2015/16 von 164 auf 174 Quadratmeter pro Kopf an. Dies entspricht einer Steigerung um 6,4 Prozent.

Quellwasser gewinnt an Bedeutung bei der Wassergewinnung

In der Stadt Luzern wurde das benötigte Wasser, gemessen am 5-Jahres-Durchschnitt (2014–2018), grossteils aus Seewasser (52,1%), aber auch aus Grundwasser (35,4%) und Quellen (12,4%) gewonnen. Seit Oktober 2018 ist auf dem Sonnenberg in Luzern ein neues Quellwasserwerk in Betrieb. Mit dem neuen Werk wurde die Wassergewinnung massgeblich verändert. Im Jahr 2019 ist der Anteil des Quellwassers mit 41,1 Prozent erheblich höher, der Anteil des Grundwassers mit 11,5 Prozent erheblich tiefer. Nach wie vor wird aus Seewasser (47,4%) am meisten Trinkwasser gewonnen. Im Jahr 2000 lagen die entsprechenden Anteile (5-Jahres-Durchschnitt 1996–2000) beim Seewasser bei 33,0 Prozent, beim Grundwasser bei 25,4 Prozent und beim Quellwasser bei 41,6 Prozent.

Das gestiegene Umweltbewusstsein, technische Anpassungen und Leitungskontrollen haben dazu geführt, dass der tägliche Pro-Kopf-Wasserverbrauch in der Stadt Luzern seit 1990 um 47,6 Prozent oder 236 Liter abgenommen hat. Im Jahr 2019 lag er bei 260 Liter (2018: 273 l).

Warmes und sonniges erstes Halbjahr 2020

Die Luzerner/innen konnten im ersten Halbjahr 2020 während 1'055 Stunden den Sonnenschein geniessen, was dem höchsten Wert seit Beginn der Messreihe im Jahr 1991 entspricht (langjähriger Durchschnitt 1991–2019: 776 Std.). Nebst der überdurchschnittlichen Besonnung wurden in der Stadt Luzern auch milde Temperaturen gemessen, die mittlere Temperatur lag bei 9,8 Grad Celsius (langjähriger Durchschnitt 1991–2019: 8,5 Grad Celsius). Trotz unterdurchschnittlich wenig Regentagen (2020: 76 Regentage, langjähriger Durchschnitt 1991-2019: 89) fiel verhältnismässig viel Niederschlag. Die Niederschlagsmenge lag in den Monaten Januar bis Juni bei insgesamt 581 Millimeter (langjähriger Durchschnitt 1991–2019: 572 mm).

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