Definitionen

Es wurden 23 Definitionen gefunden.

Altersquotient

Verhältnis der 65-Jährigen und Älteren zu den 20- bis 64-Jährigen; das heisst Anzahl Menschen in einem Alter, in dem man im Allgemeinen wirtschaftlich nicht mehr aktiv ist, im Verhältnis zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter.

Vgl. auch Jugendquotient, Gesamtquotient.

Arithmetisches Mittel (Durchschnitt, Mittelwert)

Summe der beobachteten Werte dividiert durch die Anzahl Beobachtungen. Als Lagemass beschreibt es den statistischen Durchschnittswert einer Wertereihe. Das arithmetische Mittel wird daher häufig und vereinfacht als Mittelwert oder Durchschnitt bezeichnet.

Beschäftigte

Besetzte Stellen. Eine Person kann mehrmals als Beschäftige/r geführt werden, wenn sie in verschiedenen Unternehmen tätig ist. Die Statistik der Unternehmensstruktur erfasst alle unselbständig und selbstständig beschäftigen Personen mit einem AHV-pflichtigen Lohn (2011: ab 2‘300 Fr. jährlich).

Beschäftigungsdichte

Verhältnis der Anzahl Beschäftigten eines Gebiets zur Anzahl Einwohner/innen (ständige Wohnbevölkerung) dieses Gebiets. Wohngegenden sind durch eine tiefe Beschäftigungsdichte charakterisiert, während die wirtschaftlichen Zentren mit vielen Zupendlern höhere Werte aufweisen.

Durchschnitt

Siehe Arithmetisches Mittel

HRM1 (Harmonisiertes Rechnungslegungsmodell 1)

Beim Kanton bis 2010, bei den Gemeinden gestuft bis 2018 gültiges Rechnungslegungsmodell. Danach Ablösung durch HRM2.

HRM2 (Harmonisiertes Rechnungslegungsmodell 2)

Beim Kanton ab 2011, bei den Gemeinden gestuft ab 2018 eingeführtes Rechnungslegungsmodell. Zentral ist das Buchen nach dem True-and-fair-view-Prinzip, welches im Zug der Umstellung auf HRM2 eine Neubewertung des Finanz- und Verwaltungsvermögens notwendig machte. HRM2 geht zudem mit einem neuen Kontenplan und weiteren veränderten Buchungsregeln einher. Mit der Umsetzung von HRM2 entspricht das Rechnungslegungsmodell der Luzerner Gemeinden nun grösstenteils den International Public Sector Accounting Standards (IPSAS).

Leerstehende Wohnung

Als leerstehende Wohnungen im Sinn der jährlich durchgeführten Leerwohnungszählung gelten alle möblierten oder unmöblierten, bewohnbaren und am Stichtag (1. Juni) leerstehenden Wohnungen, die zur dauernden Miete von mindestens drei Monaten oder zum Kauf angeboten werden. Den Wohnungen gleichgestellt sind leerstehende, zur Vermietung oder zum Verkauf bestimmte Einfamilienhäuser. Ferien- oder Zweitwohnungen und -häuser zählen als leerstehende Wohnungen, sofern sie das ganze Jahr bewohnbar und zur Dauermiete (mind. 3 Monate) oder zum Verkauf ausgeschrieben sind.

Leerwohnungsziffer

Die Leerwohnungsziffer bezeichnet das prozentuale Verhältnis zwischen der Zahl leer stehender Wohnungen und dem Wohnungsbestand am Ende des Vorjahrs.

Median (Zentralwert)

Der Median ist die Zahl, welche an mittlerer Stelle steht, wenn Werte nach ihrer Grösse sortiert werden. Bei den Löhnen beispielsweise erzielt somit die eine Hälfte der Haushalte einen Lohn unterhalb des Medians, die andere Hälfte einen höheren.

Mittelwert

Siehe Arithmetisches Mittel

Mittlere Wohnbevölkerung

Bis 2009: Anhand von Monatswerten errechneter Jahresdurchschnitt der ständigen Wohnbevölkerung und unter einjähriger Kurzaufenthalter/innen; bis 2002 zusätzlich inkl. Saisonniers (vgl. Aufenthaltsstatus).
Ab 2010: Arithmetisches Mittel des Jahresanfangs- und Jahresendbestands der ständigen Wohnbevölkerung.

Nettobelastung (öffentliche Finanzen)

Aufwand abzüglich direkt zuordenbare Erträge.

Neubau

Neubau mit oder ohne Abbruch.

Siehe auch: Umbau

Perzentile

Die Perzentile teilen eine Menge von Werten, die nach ihrer Grösse geordnet sind, in 100 gleich grosse Stücke. Bei den Mieten liegen somit 25 Prozent der Mieten unterhalb des 25. Perzentils, die übrigen darüber.

Relative Steuerkraft

Die relative Steuerkraft entspricht der absoluten Steuerkraft geteilt durch die Wohnbevölkerung. Sie gibt Auskunft über die wirtschaftliche Situation der Steuerpflichtigen und ermöglicht den direkten Vergleich zwischen den Gemeinden im Hinblick auf das Steuerpotential der Einwohnerschaft. Zu beachten ist, dass in die Berechnung der relativen Steuerkraft sowohl die Steuererträge der natürlichen als auch der juristischen Personen einfliessen. Die relative Steuerkraft wird zwischen HRM1 und HRM2 leicht unterschiedlich berechnet:

HRM1: Absolute Steuerkraft pro Einwohner/in (mittlere Wohnbevölkerung).

HRM2: Absolute Steuerkraft pro Einwohner/in (ständige Wohnbevölkerung).

Standardabweichung

Mass für die Streuung von beobachteten Werten um ihren Mittelwert. Die Wahrscheinlichkeit, Werte zu beobachten, die zweimal die Standardabweichung vom Mittelwert entfernt sind, ist kleiner als 25 Prozent (Tschebyscheffsche Ungleichung). Bei einer Normalverteilung liegt dies Wahrscheinlichkeit bei knapp 5 Prozent.

Ständige Wohnbevölkerung

Bis 2009: Schweizerinnen, Schweizer und ausländische Personen mit Niederlassung, Jahresaufenthaltsbewilligung oder Kurzaufenthaltsbewilligung von mindestens zwölf Monaten am zivilrechtlichen Hauptwohnsitz.
Ab 2010: Zusätzlich inkl. Diplomaten und internationale Funktionäre sowie ausländische Personen im Asylprozess und vorläufig Aufgenommene mit einer Gesamtaufenthaltsdauer von mindestens zwölf Monaten. Alle übrigen ausländischen Personen, insbesondere solche mit einer Aufenthaltsbewilligung bzw. -dauer von weniger als zwölf Monaten, zählen zur nichtständigen Wohnbevölkerung.

Siehe auch: Aufenthaltsstatus

Varianzanalyse (ANOVA)

Bei der ANOVA (kurz für engl. analysis of variance) wird überprüft, ob statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Mittelwerten von zwei oder mehr Gruppen vorliegen. Dazu wird bestimmt, ob die Streuung zwischen den Gruppenmittelwerten grösser ist als die Streuung der Werte innerhalb der Gruppen. Ist dieses Verhältnis hinreichend gross, kann davon ausgegangen werden, dass die Mittelwerte nicht gleich sind, das heisst, dass sie sich signifikant unterscheiden.

Variationskoeffizient (Vk)

Relatives Streuungsmass. Der Variationskoeffizient beschreibt die Streuung der Daten relativ zum Mittelwert und ist definiert als Quotient aus Standardabweichung und arithmetischem Mittel. Der Variationskoeffizient ist normiert und damit geeignet für Vergleiche von Wertereihen mit unterschiedlichen grossen Mittelwerten. Der Variationskoeffizient weist keine Einheit mehr auf (Meter, Franken etc.) und wird oft in Prozent angegeben. Die Anwendung des Variationskoeffizienten zur Beschreibung der Wertestreuung ist nur sinnvoll, wenn die Reihe aus ausschliesslich positiven oder ausschliesslich negativen Werten besteht.

Vollzeitäquivalente (VZÄ)

Auf Vollzeitstellen umgerechnetes Arbeitsvolumen, d.h. Verhältnis des geleisteten Arbeitspensums einer Person zu einem Vollzeitpensum (100%). Beispiele: Eine dauernd zu 40 Prozent angestellte Person entspricht 0,4 Vollzeitäquivalenten. Oder:  In einem Betrieb arbeiten 2 Personen mit einem Beschäftigungsgrad von je 50 Prozent. Der Betrieb zählt also 2 Beschäftigte und weist 1 Vollzeitäquivalent aus.

Vollzeitbeschäftigte

Als Vollzeitbeschäftigte gelten Personen, die während mindestens 90 Prozent der betriebsüblichen Arbeitszeit beschäftigt sind (Primärsektor: mindestens 75 Prozent).

Wohnung

Gesamtheit von Räumlichkeiten, die eine bauliche Einheit bilden, einen eigenen Zugang von aussen oder von einem gemeinsamen Bereich innerhalb des Gebäudes (Treppenhaus o.ä.) besitzen und mit einer Küche oder Kochnische ausgestattet sind. Wohnungen sind auf eine Wohnnutzung ausgerichtet. Ein Einfamilienhaus besteht aus einer Wohnung. Einfamilienhäuser mit Einliegerwohnungen gelten als Mehrfamilienhäuser. Es werden alle Wohnungen gezählt unabhängig davon, ob die Wohnung für Privat- oder Kollektivhaushalte bestimmt ist.