Definitionen

Es wurden 38 Definitionen gefunden.

Akut- und Übergangspflege

Die Akut- und Übergangspflege (AÜP) richtet sich an Personen, deren akute -gesundheitliche Probleme bekannt und stabilisiert sind und die keine therapeutischen und pflegerischen Leistungen in einem Akutspital mehr benötigen. Sie erhalten in der AÜP vorübergehend qualifizierte Pflege, fachliche Betreuung und therapeutische Massnahmen (z.B. im Bereich der Mobilität), um ihre Selbstpflegekompetenz zu erhöhen, sodass sie die vor dem Spitalaufenthalt vorhandenen Fähigkeiten und Möglichkeiten wieder in der gewohnten Umgebung nutzen können (Verordnung zum Betreuungs- und Pflegegesetz BPV; SRL Nr. 867a). Die Finanzierung der AÜP erfolgt gemäss Regeln der Spitalfinanzierung; die Leistungen der AÜP müssen spitalärztlich verordnet werden.

Akutspital

Krankenhaus mit dem Versorgungsschwerpunkt akutsomatischer Behandlungen. Dazu zählen allgemeine Krankenhäuser sowie Spezialkliniken in den Bereichen Chirurgie, Gynäkologie/Neonatologie und Pädiatrie.

Altersspezifische Rate (Krebsregistrierung)

Die Zahl krebsbedingter Erkrankungen (Inzidenz) bezwiehungsweise Todesfälle (Mortalität) einer bestimmten Altersgruppe wird durch die entsprechende Bevölkerungszahl an Männern oder Frauen dieser Altersgruppe dividiert (rohe Rate).

Altersstandardisierte Rate (Krebsregistrierung)

Da das Alter erheblichen Einfluss auf das Krebsrisiko hat, werden bei einem Vergleich der Krebsraten verschiedener Bevölkerungsgruppen und Zeiträume die Altersstrukturen standardisiert. Durch die Gewichtung mit einer fiktiven Altersstruktur (Standardpopulation Europa 1976) werden Unterschiede im Altersaufbau der verglichenen Bevölkerungen herausgerechnet (standardisierte Rate).

Arithmetisches Mittel (Durchschnitt, Mittelwert)

Summe der beobachteten Werte dividiert durch die Anzahl Beobachtungen. Als Lagemass beschreibt es den statistischen Durchschnittswert einer Wertereihe. Das arithmetische Mittel wird daher häufig und vereinfacht als Mittelwert oder Durchschnitt bezeichnet.

Ausbildung des Pflegepersonals in Alters- und Pflegeheimen

Folgende Ausbildungen werden zu Kategorien zusammengefasst:

Qualifizierte Pflegeausbildung: dipl. Pflegefachfrau/-mann, Pflegefachfrau/-mann DN I, Krankenpfleger/in SRK/PKP, Fachangestellte/r Gesundheit, Praxisassistent/in EFZ, Pflegeassistent/in FA, Assistent/in Gesundheit und Soziales EBA.

Betreuerische und therapeutische Ausbildung: Pflegehelfer/in SRK, Betreuungsberufe EFZ, dipl. Therapeut/in, Sozialarbeiter/in, Sozialpädagoge/-in, übrige therapeutische und betreuerische Ausbildungen.

Austritt (Fall/Hospitalisierung)

Ein Fall beziehungsweise eine stationäre Hospitalisierung entspricht einem Austritt während des Jahrs. Wird eine Person mehrmals in demselben Jahr hospitalisiert respektive aus der Hospitalisierung entlassen, werden die einzelnen Spitalaufenthalte als separate Fälle gezählt.

Body-Mass-Index (BMI)

Körpergewicht in Kilogramm dividiert durch die Körperlänge in Meter im Quadrat.
Normalgewicht: BMI von 20-25 (z.B. 65 kg / (1.73 m)2 = 21,7 BMI).

Durchschnitt

Siehe Arithmetisches Mittel

Durchschnittliche Aufenthaltsdauer (Spital, Heim)

Anzahl Pflegetage dividiert durch die Anzahl Austritte in der betrachteten Zeiteinheit.

Hauptbehandlung

Als Hauptbehandlung gilt im Rahmen der Hauptdiagnose derjenige Behandlungsprozess (chirurgische, medizinische oder diagnostische Massnahme), welcher für den Heilungsprozess oder für die Diagnosestellung am entscheidendsten war.

Hauptdiagnose

Gemäss WHO der Zustand, der am Ende des Spitalaufenthalts als Diagnose feststeht und Hauptanlass für die Behandlung und Untersuchung des Patienten war.

Inhouse-Pflege

Unter Inhouse-Pflege werden Leistungen verstanden, welche von den Anbietern einer Wohnstruktur ausschliesslich hausintern angeboten werden (Alterssiedlungen, Seniorenresidenzen, Wohnen mit Dienstleistungen).

Intermediäre Strukturen (Gesundheit)

Angebote, die zwischen dem Leben im angestammten Zuhause und einem Leben im Heim angesiedelt sind, z.B. Tages- und Nachtstrukturen, Kurzzeitaufenthalte im Heim oder Alterswohnungen und Betreutes Wohnen. Diese Strukturen ergänzen die klassischen Angebote wie Spitex-Organisationen und Pflegeheime.

Inzidenz

Die Zahl von Neuerkrankungen innerhalb eines bestimmten Zeitraums wird als Inzidenz bezeichnet. Die Inzidenzrate ergibt sich aus der Anzahl Neuerkrankungen pro 100'000 Einwohner/innen (rohe Rate).

Kennzahlen, statistische

Statistische Kennzahlen sind Masszahlen, die Sachverhalte mit hoher Komplexität möglichst transparent darstellen. Kennzahlen werden häufig in Form von Verhältniszahlen (z.B. Suizidrate = Anzahl Suizide pro 100'000 Einwohner/innen) dargestellt. Dadurch können die Phänomene, über die sie Auskunft geben sollen, über verschiedene Räume und im zeitlichen Verlauf verglichen werden.

Vgl. auch Indikatoren

Krankenhausbetten

Zahl der durchschnittlich pro Tag belegten Betten im Spital (Anzahl Bettenbetriebstage dividiert durch 365 Tage), ohne Notfallbetten, Isolationsbetten, Betten für Zivilschutz, gesunde Neugeborene oder ambulante Behandlungen.

Krankenversicherungsprämien-Index

Erfasst die Prämienentwicklung der obligatorischen Krankenpflegeversicherung und der Krankenzusatzversicherung und bildet das gewichtete Mittel der beiden Teilindizes.

Krebsrate

Inzidenzrate. Vgl. Inzidenz.

Median (Zentralwert)

Der Median ist die Zahl, welche an mittlerer Stelle steht, wenn Werte nach ihrer Grösse sortiert werden. Bei den Löhnen beispielsweise erzielt somit die eine Hälfte der Haushalte einen Lohn unterhalb des Medians, die andere Hälfte einen höheren.

Mittelwert

Siehe Arithmetisches Mittel

Mortalität

Die Häufigkeit von Todesfällen wird auf eine definierte Bevölkerung und eine bestimmte Zeitspanne bezogen. Die Mortalität wird meistens als jährliche Rate pro 100'000 Einwohner/innen dargestellt (rohe Rate).

Nettofinanzbedarf

Summe des Nettoaufwands (Aufwand minus Ertrag) der Laufenden Rechnung und der Nettoausgaben (Ausgaben minus Einnahmen) der Investitionsrechnung.

Perzentile

Die Perzentile teilen eine Menge von Werten, die nach ihrer Grösse geordnet sind, in 100 gleich grosse Stücke. Bei den Mieten liegen somit 25 Prozent der Mieten unterhalb des 25. Perzentils, die übrigen darüber.

Pflegefinanzierung: Bruttobelastung der Gemeinden (Restkosten)

Die Bruttobelastung der Gemeinden im Rahmen des Betreuungs- und Pflegegesetzes werden als Restkosten der Pflegefinanzierung bezeichnet.

  • Verbuchung unter HRM1: Funktionen 410/415 (stationäre Pflege) und 440/445 (ambulante Pflege), Kontenarten 362–365, Laufnummer 01 (Langzeitpflege) und Laufnummer 02 (Akut-/Übergangspflege) gemäss Gemeindefinanzstatistik.
  • Verbuchung unter HRM2: Funktionen 415/416 (stationäre Pflege) und 425/426 (ambulante Pflege), Kontenart 363 gemäss Gemeindefinanzstatistik.

Pflegequote

Anteil der pflegebedürftigen Personen (Pflegestufe 3 und höher) im Alter ab 65 Jahren.

Pflegestufen im stationären Bereich

Der Pflegeaufwand, der bei einem stationären Aufenthalt im Pflegeheim entsteht, wird abgestuft nach Pflegestufen verrechnet. Zur Messung des Pflegebedarfs eines Klienten oder einer Klientin wird in der Deutschschweiz entweder das 12-stufige BESA-System oder das 12-stufige RAI-RUG-System herangezogen. Die Einstufung nehmen die Heime selber vor.

Die Pflegestufe 1 entspricht einem Pflegebedarf von 1 bis 20 Minuten und die Pflegestufe 2 einem Bedarf von 21 bis 40 Minuten pro Tag. In 20-Minuten- Schritten steigen die Pflegebedarfsstufen an bis zur höchsten Pflegestufe 12; sie umfasst 221 Minuten Pflege pro Tag oder mehr.

Planungsregionen Alterspolitik

Die Pflegeheim-Planung wird im Kanton Luzern anhand von 5 Planungsregionen vorgenommen. Die Zuteilung der Gemeinden zu diesen Planungsregionen Alterspolitik können der aktuellen Pflegeheimliste entnommen werden:

http://www.lu.ch/verwaltung/GSD/gsd_publikationen/gsd_pflegeheimliste

Rohe Rate (Krebsregistrierung)

Vgl. Inzidenz; vgl. Mortalität; vgl. Altersspezifische Rate.

Soziale Einrichtungen

Unter sozialen Einrichtungen werden Institutionen für Menschen mit Behinderungen, Institutionen für Menschen mit Suchtproblemen sowie Institutionen für Menschen mit psychosozialen Problemen verstanden.

Spitex-Kerndienste

Spitalexterne Pflege, Hauswirtschaft und Sozialbetreuung.

Spitex-Organisationen mit Versorgungspflicht

Öffentliche oder gemeinnützige Organisationen der spitalexternen Hilfe und Pflege zu Hause (Spitex) mit einem Leistungsauftrag seitens einer oder mehrerer Gemeinden.

Standardisierte Rate (Krebsregistrierung)

Vgl. Altersstandardisierte Rate.

Ständige Wohnbevölkerung

Bis 2009: Schweizerinnen, Schweizer und ausländische Personen mit Niederlassung, Jahresaufenthaltsbewilligung oder Kurzaufenthaltsbewilligung von mindestens zwölf Monaten am zivilrechtlichen Hauptwohnsitz.
Ab 2010: Zusätzlich inkl. Diplomaten und internationale Funktionäre sowie ausländische Personen im Asylprozess und vorläufig Aufgenommene mit einer Gesamtaufenthaltsdauer von mindestens zwölf Monaten. Alle übrigen ausländischen Personen, insbesondere solche mit einer Aufenthaltsbewilligung bzw. -dauer von weniger als zwölf Monaten, zählen zur nichtständigen Wohnbevölkerung.

Siehe auch: Aufenthaltsstatus

Tages- oder Nachtstrukturen (Gesundheit)

Einrichtungen, in denen pflegebedürftige Personen vorübergehend tagsüber oder auch nachts aufgenommen werden, um pflegende Angehörige für eine kurze Zeit zu entlasten.

Teilzeitbeschäftigte

Zu den Teilzeitbeschäftigten 1 zählen Personen, die während 50 bis 89 Prozent der betriebsüblichen Arbeitszeit beschäftigt sind (Primärsektor: 50 bis 74 Prozent). Zu den Teilzeitbeschäftigten 2 zählen Personen, die unter 50 Prozent der betriebsüblichen Arbeitszeit beschäftigt sind, jedoch mindestens sechs Stunden pro Woche.

Vollzeitäquivalente (VZÄ)

Auf Vollzeitstellen umgerechnetes Arbeitsvolumen, d.h. Verhältnis des geleisteten Arbeitspensums einer Person zu einem Vollzeitpensum (100%). Beispiele: Eine dauernd zu 40 Prozent angestellte Person entspricht 0,4 Vollzeitäquivalenten. Oder:  In einem Betrieb arbeiten 2 Personen mit einem Beschäftigungsgrad von je 50 Prozent. Der Betrieb zählt also 2 Beschäftigte und weist 1 Vollzeitäquivalent aus.

Vollzeitbeschäftigte

Als Vollzeitbeschäftigte gelten Personen, die während mindestens 90 Prozent der betriebsüblichen Arbeitszeit beschäftigt sind (Primärsektor: mindestens 75 Prozent).