Konjunktur 1. Quartal 2020 - Industrie
Auslandsaufträge gehen weiter zurück
Die Luzerner Industrie beurteilte ihre Geschäftslage Ende des 1. Quartals 2020 als schlecht. Gegenüber dem Vorquartal hat sich die Lage deutlich verdüstert.
Vor allem im März verschlechterten sich die Einschätzungen der Geschäftslage drastisch und kamen auf das Niveau der Jahre 2015 (Frankenschock) und 2009 (Finanz- und Wirtschaftskrise) zu liegen. Besonders ausgeprägt war der Rückgang dabei bei den grossen Industriebetrieben. Schweizweit nahmen die negativen Beurteilungen der Geschäftslage deutlich zu.
Personalbestand vielerorts zu hoch
Der Personalbestand wurde im 1. Quartal 2020 in der Luzerner Industrie verbreitet als zu hoch beurteilt. Diese negative Einschätzung war jedoch in den früheren Krisenjahren 2009 und 2015 deutlich ausgeprägter gewesen. Die befragten Betriebe berichteten – wie bereits im Vorquartal – von einer Verschlechterung der Ertragslage (Mengen- und Margenbetrachtung).
Im 1. Quartal wurden Güter im Wert von 1,2 Milliarden Franken aus dem Kanton Luzern exportiert – ein Minus gegenüber dem Vorjahresquartal von 8,8 Prozent. Ein Rückgang in diesem Ausmass war zuletzt im 4. Quartal 2015 registriert worden.
Schlechte Auftragslage, Produktion stabil
Der Auftragsbestand wurde im 1. Quartal 2020 wie bereits im Vorquartal als zu tief beurteilt. Auf tiefem Niveau nochmals verschlechtert hat sich die Einschätzung des Bestands an Auslandsaufträgen. Die Produktion blieb von Januar bis März im Vergleich zum Vormonat unverändert, beziehungsweise nahm im Februar zu. Gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat fiel die Produktion bei vielen Betrieben aber tiefer aus.
Trübe Aussichten
Für die Sommermonate erwarten die Luzerner wie auch die Schweizer Industriebetriebe eine weitere Verschlechterung der Geschäftslage. Bis Juni wird zudem mit einem Rückgang der Produktion, des Bestellungseingangs und der Exporte gerechnet (Schweiz und Luzern). Die befragten Betriebe erwarten ebenfalls einen Rückgang bei der Zahl der Beschäftigten.