Konjunktur 1. Quartal 2020 - Detailhandel

Detailhandel erwartet schwierige Zeiten

Im Luzerner Detailhandel wurde die Geschäftslage Ende des 1. Quartals 2020 insgesamt als schlecht eingestuft – und dies so deutlich wie nie während den letzten 12 Jahren: 54 Prozent der Befragten beurteilten ihre Lage als schlecht, 29 Prozent als befriedigend und immerhin 17 Prozent als gut. Auch gesamtschweizerisch qualifizierte der Detailhandel die Geschäftslage als schlecht.

Ertragslage und Kundenfrequenz stark gesunken

Aufgrund der behördlichen Verordnungen mussten viele Detailhändlerinnen und -händler im 1. Quartal 2020 den Betrieb vorübergehend schliessen oder konnten ihre Tätigkeiten nur unter massiven Einschränkungen ausüben. Entsprechend vermeldeten mehr als die Hälfte der Luzerner Detailhandelsbetriebe einen Ertragsrückgang (Rückgang: 59%; Zunahme: 7%) und eine tiefere Kundenfrequenz (Rückgang: 61%; Zunahme: 19%). Letztmals war der Rückgang der Kundenfrequenz im Jahr 2015 so gross gewesen. Die Einschätzungen fielen in der Gesamtschweiz ähnlich aus.

Grosse Firmen weniger hart getroffen

Die Geschäftslage beurteilten die Betriebe aller Grössenklassen ähnlich negativ. Etwas anders sieht es bei der Ertragslage aus. Diese wurde in den grossen Betrieben etwas weniger häufig als schlecht bezeichnet als in den mittleren oder in den kleinen. Zwar verschlechterte sich die Ertragslage im ersten Quartal auch in 48 Prozent der grossen Betriebe; im gleichen Zeitraum verzeichneten aber auch 14 Prozent der grossen Betriebe eine entsprechende Verbesserung. Bei den mittleren und kleinen Detailhandelsgeschäften wies mehr als jeder zweite Betrieb einen Ertragsrückgang aus. Und unter den Kleinbetrieben berichteten lediglich 3 Prozent der Betriebe von einer Ertragssteigerung.

Auch auf die Lagerbestände hat die ausserordentliche Situation einen Einfluss. Insgesamt gab ein grosser Teil der Befragten an, diese seien höher als zur selben Zeit im Vorjahr.

Einschätzungen bleiben pessimistisch

Rund die Hälfte der Luzerner Detailhändler erwartet bis zum 3. Quartal eine weitere Verschlechterung der Geschäftslage, rund ein Viertel eine Verbesserung. Diese Einschätzung widerspiegelt sich auch in der Umfrage zur Konsumentenstimmung des Seco. Der Index ist deutlich unter das Niveau der Finanz- und Wirtschaftskrise in den Jahren 2008/2009 gefallen.

Mit einer Verschlechterung des Umsatzes rechnet mehr als die Hälfte der befragten Detaillisten. Die Zahl der Beschäftigten soll jedoch bis Juni konstant bleiben. So trüb waren die Beschäftigungserwartungen letztmals im Jahr 2009 ausgefallen.

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