Deutlicher Rückgang der Kurzarbeit, Arbeitslosenquote bei 2,4 Prozent

Die Expertengruppe des Bundes für Konjunkturprognosen erwartet gemäss den jüngsten Prognosen für das Jahr 2020 einen starken Rückgang des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 3,8 Prozent, dies bei einer jahresdurchschnittlichen Arbeitslosenquote von 3,2 Prozent (Prognose im Oktober aktualisiert). Die Prognose wurde damit gegenüber jener vom Juni deutlich korrigiert – damals wurde ein Wirtschaftseinbruch von 6,2 Prozent erwartet. Dennoch wäre ein Minus von 3,8 Prozent der stärkste Rückgang des BIP seit 1975. Die Expertengruppe erwartet für 2021 ein BIP-Wachstum von 3,8 Prozent und damit eine moderate Erholung.

Die Luzerner Arbeitslosenquote lag im 3. Quartal 2020 bei 2,4 Prozent und somit 0,9 Prozentpunkte höher als zur selben Zeit im Vorjahr. Auf den starken Anstieg der Quote von März bis Mai folgte über die Sommermonate eine vergleichsweise konstante Entwicklung. Aufgrund der Notverordnung des Bundes wurden die Aussteuerungen, die normalerweise die Zahl der registrierten Arbeitslosen sinken lassen, faktisch pausiert. Von März bis August wurden im Kanton Luzern nur 4 Personen ausgesteuert. Zum Vergleich: In den Jahren 2019 bzw. 2018 waren es im gleichen Zeitraum 455 bzw. 493 Aussteuerungen gewesen. Der genaue Effekt der Notverordnung lässt sich nicht quantifizieren, er dürfte sich aber im 2. und 3. Quartal 2020 erhöhend auf die Arbeitslosenquote ausgewirkt haben.

Im August wurden für 15'103 Arbeitnehmende Kurzarbeitsentschädigungen ausbezahlt. Gegenüber dem Rekordwert vom April ist dies ein Rückgang um 76 Prozent.