Konjunktur 3. Quartal 2020 - Industrie

Deutliche Verbesserung der Geschäftslage

Die Industriebetriebe im Kanton Luzern beurteilten ihre Geschäftslage im 3. Quartal 2020 deutlich besser als im Vorquartal. Die Geschäftslage lag erstmals seit dem Ausbruch der Coronakrise wieder auf einem als "befriedigend" taxierten Niveau. Auch gesamtschweizerisch war die Verbesserung der Geschäftslage substanziell, jedoch nicht ganz so ausgeprägt wie in Luzern.

Für die nächsten 6 Monate erwarteten zum Zeitpunkt der Umfrage in der ersten Oktoberhälfte sowohl die Schweizer als auch die Luzerner Betriebe eine gleichbleibende Geschäftslage. Allfällige negative Einflüsse der zweiten epidemiologischen Welle in der Schweiz dürften in den Daten noch nicht abgebildet sein.

Auslastung steigt auf 81 Prozent

Die Verbesserung der Geschäftslage dürfte unter anderem damit zusammenhängen, dass die Produktionskapazitäten wieder besser ausgelastet werden konnten: Die Auslastung stieg von 76,8 im 2. Quartal auf 81,2 Prozent im 3. Quartal. Die Produktion – jeweils verglichen mit dem Vorjahresmonat – lag bei einem zusehends kleineren Anteil der befragten Firmen unter dem Vorjahresniveau. Im September lag die Produktion zwar immer noch bei 40 Prozent der Befragten unter dem Niveau des Vorjahres, bereits bei 31 Prozent lag sie aber darüber.

Ungenügende Nachfrage bei über 50 Prozent der Betriebe

Eine zu tiefe Nachfrage war im Oktober für 52 Prozent der Befragten ein Produktionshemmnis. Der Anteil bewegte sich damit wieder etwa auf dem Niveau von vor einem Jahr, nachdem er zwischenzeitlich auf 60 Prozent angestiegen war. Als weitere Hindernisse wurden andere Faktoren (23%), finanzielle Restriktionen (14%) und die technischen Kapazitäten (10%) genannt. Einen Mangel an Arbeitskräften verzeichneten lediglich 5 Prozent der Firmen – vor Jahresfrist waren es noch 19 Prozent gewesen. Immerhin 23 Prozent der Befragten hatten im Oktober mit keinerlei Produktionshemmnissen zu kämpfen.

Tiefe Auftragsbestände

Die Verbesserung der Geschäftslage hat sich noch nicht auf die Beurteilung des Personalbestands ausgewirkt: Nach wie vor bezeichnete die Luzerner Industrie das Beschäftigungsvolumen insgesamt als zu hoch. Dies dürfte auch mit den eher leeren Auftragsbüchern zusammenhängen: Die Auftragsbestände wurden verbreitet als zu tief beurteilt. Das Niveau der Auftragsbestände war dabei ähnlich tief wie während der Finanzkrise 2008/2009.

Gute Geschäftslage bei binnenorientierten Firmen

Vor allem jene Firmen, die zwischen 0 und 33 Prozent ihrer Güter exportieren, trugen im 3. Quartal zur besseren Lage in der Luzerner Industrie bei: Ihre Geschäftslage verbesserte sich markant und war insgesamt gut. Dies, nachdem die Geschäftslage in diesen Betrieben bereits im Vorquartal befriedigend ausgefallen war und sich seit April deutlich erholt hatte. Firmen mit einem Exportanteil von 34 bis 66 Prozent beurteilten ihre Lage im Oktober als schlecht – gegenüber dem Vorquartal blieb die Geschäftslage damit weitgehend unverändert. Das war auch bei den Betrieben mit mehr als 66 Prozent Exportanteil der Fall.

Exportorientierte Firmen rechnen mit einer Zunahme der Bestellungen

Bis im März 2021 erwarten die Luzerner Industriefirmen insgesamt eine gleichbleibende Geschäftslage. Bezüglich Personalbestand wird bis Ende Jahr von einem Rückgang ausgegangen. Die stark exportorientierten Betriebe (Exportanteil 67–100%) rechnen mit einer Verschlechterung der Geschäftslage. Dennoch gehen sie – ebenso wie die Firmen mit einem mittleren Exportanteil – von einer Zunahme des Bestellungseingangs aus. Binnenorientierte Firmen erwarten gleichbleibende Bestellungseingänge.

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