Konjunktur 3. Quartal 2020 - Gastgewerbe

Gastgewerbe erholt sich nur schleppend

Die Luzerner Gastgewerbebetriebe beurteilten ihre Geschäftslage anfangs Oktober erneut als schlecht. Gegenüber dem Vorquartal ist zwar eine leichte Verbesserung auf tiefem Niveau sichtbar, aber im Vergleich zu den übrigen betrachteten Branchen bleibt das Gastgewerbe weiterhin stark von der Coronavirus-Pandemie betroffen. Die Luzerner Betriebe unterscheiden sich in dieser Hinsicht nicht von denjenigen der Gesamtschweiz.

Hotellerie noch pessimistischer als Gastronomie

Sowohl die Luzerner Hotellerie- als auch die Luzerner Gastronomiebetriebe stuften ihre Geschäftslage im 3. Quartal als schlecht ein. Für rund drei von vier Beherbergungsbetrieben und für rund drei von fünf Gastronomiebetrieben verschlechterte sich die Lage in den vergangenen drei Monaten. Die gegenwärtige Lage wurde lediglich von rund 10 Prozent der Gastronomiebetriebe als gut bezeichnet; von den Beherbergungsbetrieben gab keiner dieses Urteil ab. In der Gesamtschweiz war die Lage insgesamt vergleichbar.

Nachfrage und Umsatz nach wie vor schlecht

Anfangs Oktober vermeldeten sowohl die Befragten aus der Luzerner Gastronomie als auch aus der Luzerner Hotellerie für die vergangenen drei Monate einen deutlichen Rückgang der Nachfrage und somit auch Umsatzeinbussen gegenüber dem Vorjahresquartal. In der Luzerner Hotellerie ging der Umsatz im 3. Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahresquartal bei den befragten Betrieben im Durchschnitt um 38 Prozent und in der Gastronomie um 28 Prozent zurück. Diese Einschätzungen fielen zwar etwas weniger pessimistisch aus als noch im 2. Quartal 2020, lagen aber nach wie vor auf tiefem Niveau. Für Gastronomen ging der Umsatz bei den Getränken insgesamt in gleichem Mass zurück wie beim Essen. Die befragten Hoteliers berichteten, dass der Stand der Reservationen und der Belegungsgrad der Zimmer deutlich tiefer lägen als zur gleichen Zeit im Vorjahr. Gegenüber dem 2. Quartal 2020 stieg der Belegungsgrad der verfügbaren Zimmer jedoch wieder an und betrug im Durchschnitt nun rund 53 Prozent (2. Quartal 2020: 38%).

Zahl der Logiernächte nach wie vor tief

Der stark von ausländischen Touristinnen und Touristen geprägte Kanton Luzern wird von der global zurückgegangenen Reisetätigkeit hart getroffen. 82 Prozent der befragten Luzerner Hotelleriebetriebe zählten weniger Logiernächte als zur selben Zeit im Vorjahr. Das ist hauptsächlich auf den starken Rückgang der ausländischen Gäste zurückzuführen, der bei 91 Prozent der befragten Beherbergungsbetrieben für tiefere Übernachtungszahlen sorgte. Etwas gegengesteuert haben bei einigen Betrieben die Schweizer Gäste: 30 Prozent der Betriebe vermeldeten mehr, 55 Prozent der Betriebe weniger Schweizer Gäste als zur selben Zeit im Vorjahr (16% keine Veränderung).

Einbruch der Logiernächte trotz Rekordwert an Schweizer Besuchern

Im 3. Quartal 2020 wurden im Kanton Luzern 437'245 Übernachtungen gezählt. Gegenüber dem gleichen Quartal im Vorjahr entspricht dies einem Einbruch um 41,8 Prozent. Stark zurück ging die Zahl der Übernachtungen der ausländischen Gäste (−74,5%). Die Schweizer Gäste hingegen kamen zahlreich und verbrachten so viele Nächte im Kanton Luzern wie noch nie zuvor: Gegenüber dem Vorjahr resultierte bei ihnen im 3. Quartal ein Zuwachs um 40,9 Prozent.

Weitere Verschlechterung der Geschäftslage erwartet

Sowohl die Luzerner Gastronomen als auch die Luzerner Hoteliers erwarteten anfangs Oktober eine weitere Verschlechterung ihrer Geschäftslage bis zum Frühling 2021. Unter den Beherbergungsbetrieben fallen die Einschätzungen deutlich negativer aus als unter den Gastronomen. Bis Ende 2020 wird zudem in beiden Branchen mit einem Personalrückgang gerechnet. Während die Hoteliers bis im Dezember mit einem weiteren Rückgang der Nachfrage rechnen, erwarten die Gastronomen diesbezüglich keine Veränderung.

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