Konjunktur 4. Quartal 2020 - Gastgewerbe

Weitere Verschlechterung im Gastgewerbe

Das Luzerner Gastgewerbe beurteilte seine Geschäftslage anfangs Januar 2021 unter dem anhaltenden Eindruck der Corona-Pandemie weiterhin als "schlecht". Die Lage hat sich gegenüber dem Vorquartal nochmals deutlich verschlechtert. Die Einschätzung der Luzerner Betriebe deckt sich dabei mit jener der Betriebe schweizweit.

80 Prozent mit schlechter Geschäftslage

Die aktuelle Geschäftslage beurteilten mittlerweile 80 Prozent der befragten Gastgewerbebetriebe als "schlecht" (2% "gut"). Zum Vergleich: Im April 2020 – während der ersten Pandemiewelle – beurteilten 67 Prozent ihre Lage als "schlecht" (5% "gut"). Die schlechte Geschäftslage der Januar-Umfrage widerspiegelt sowohl die Einschätzung der Restaurants als auch jene der Hotels – wobei die Restaurants die Hotels noch unterbieten. In der Gastrobranche verschlechterte sich die Geschäftslage seit Ausbruch der Corona-Pandemie zudem stetig, während die Hotels im 2. und 3. Quartal 2020 zwischenzeitlich eine leichte Verbesserung verzeichnet hatten.

Trotz Stellenabbau: 60 Prozent haben zu viel Personal

Auch die anderen Kennzahlen aus der Umfrage weisen auf eine schlechte allgemeine Lage hin: Die Umsätze sind im Vorjahresvergleich nach wie vor sehr tief und die Nachfrage hat im Lauf des 4. Quartals 2020 erneut abgenommen. Zuletzt fällt jedoch besonders die negative Entwicklung bei der Beschäftigung auf: Diese ist im 4. Quartal erneut zurückgegangen – in der Hotellerie bei fast zwei Drittel der Befragten. Dennoch wird in der Januar-Umfrage der aktuelle Personalbestand im Gastgewerbe als deutlich "zu hoch" eingestuft. Die Kennzahl befindet sich auf einem historischen Höchstwert. 60 Prozent der Firmen haben zu viel Personal angestellt (32% "angemessen", 8% "zu tief").

Deutlicher Rückgang der Logiernächte im November

Die Reisetätigkeit verharrt weiterhin auf tiefem Niveau. Die Zahl der registrierten Logiernächte im Kanton Luzern hat sich im November 2020 gegenüber dem Vormonat beinahe halbiert (–49,1%), gegenüber dem Vorjahresmonat sank sie noch deutlicher (–58,8%). Nach wie vor machten die Schweizer Gäste mit 46'819 Logiernächten einen Grossteil der Übernachtungen aus (82,7%). Im November nahmen allerdings im Vergleich zum Oktober auch die Logiernächte der inländischen Gäste wieder deutlich ab (–49,0%). Bei den ausländischen Gästen gingen rund 90 Prozent der Übernachtungen auf das Konto von Reisenden aus Europa. Allein rund 60 Prozent auf Gäste aus Nachbarstaaten.

Weitere Verschlechterung der Geschäftslage erwartet

Nicht überraschend erwartet das Luzerner Gastgewerbe auch für das 1. Quartal 2021 eine sinkende Nachfrage und einen tiefen mengenmässigen Absatz. Mit einem Rückgang wird auch bei den Verkaufspreisen und der Beschäftigung gerechnet. Sowohl die Gastrobetriebe wie die Hoteliers sind auch mittelfristig – für die kommenden 6 Monate – wenig optimistisch und gehen von einer weiteren Verschlechterung der Geschäftslage aus.

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