Konjunktur 4. Quartal 2020 - Industrie
Luzerner Industrie weiter im Aufwärtstrend
Die Industriebetriebe im Kanton Luzern beurteilen ihre Geschäftslage im 4. Quartal 2020 als "befriedigend". Diese bewegte sich auf dem Niveau des Vorjahres, das heisst der Zeit vor der Corona-Pandemie. Auch in der Gesamtschweiz hat sich die Geschäftslage der Industrie erholt und wieder das Vorjahresniveau erreicht, liegt jedoch leicht unterhalb desjenigen des Kantons Luzern.
Für die nächsten 6 Monate erwarten sowohl die Schweizer als auch die Luzerner Betriebe eine Verbesserung ihrer Geschäftslage. Allfällige negative Einflüsse des zweiten Schweizer Corona-Lockdowns dürften sich aber erst zu einem späteren Zeitpunkt in den Daten niederschlagen; die aktuelle Befragung fand Anfang Januar statt.
Auslastungsgrad steigt an
Der durchschnittliche Auslastungsgrad der Produktionskapazitäten ist auch im 4. Quartal 2020 erneut angestiegen und lag zuletzt bei 84,4 Prozent. Höher lag dieser Wert im Kanton Luzern zuletzt im 4. Quartal 2018. Schweizweit lag der Auslastungsgrad der Produktionskapazitäten etwas tiefer bei 80,0 Prozent und erreichte mit diesem Wert in etwa das Vorjahresniveau.
Im Januar 2021 betrug die Reichweite der Produktion im Kanton Luzern 3,8 Monate und lag so tief wie seit 6 Jahren nicht mehr. In der Gesamtschweiz lag die Reichweite der Produktion mit 4,7 Monaten deutlich höher, lag aber ebenfalls auf dem tiefsten Wert seit rund sechs Jahren.
Mangelnde Nachfrage als grösstes Hemmnis
Für 37 Prozent der befragten Luzerner Industriebetriebe wird der Auftragsbestand gegenwärtig als "zu klein" eingestuft. Für 9 Prozent ist er "gross" und für 54 Prozent "normal". Die Zahl der Beschäftigten wurde insgesamt als "normal", die Bestellungseingänge gegenüber dem Vorjahresquartal als "gleich" eingeschätzt.
Der Auftragsbestand wurde auch in der Gesamtschweiz von vielen Befragten als "zu klein" und die Bestellungseingänge gegenüber dem Vorjahresquartal als "gleich" eingestuft. Anders als in Luzern wurde die Anzahl der Beschäftigten schweizweit als "zu gross" eingestuft.
Binnenorientierte Firmen mit guter Geschäftslage
Einzig die Luzerner Industrieunternehmen mit einem Exportanteil zwischen 34 und 66 Prozent beurteilten ihre Geschäftslage als "schlecht". Firmen mit hohem Exportanteil stuften diese insgesamt als "befriedigend" ein, binnenorientierte Luzerner Industriebetriebe mit einem Anteil von weniger als 34 Prozent sogar als "gut". Dementsprechend wurde die Beschäftigtenzahl von Firmen mit kleinem Exportanteil als "zu klein", von Firmen mit mittlerem Exportanteil als "zu gross" und von exportstarken Firmen als "normal" taxiert. Die Auftragsbestände waren für exportstarke und exportschwache Betriebe "zu klein", für Betriebe mit einem mittleren Exportanteil "normal".
Weitere Verbesserung der Geschäftslage erwartet
Bis im Juni 2021 erwarten die Luzerner Industriefirmen insgesamt eine verbesserte Geschäftslage. Vor allem die Betriebe mit einem Exportanteil von bis zu 66 Prozent rechnen mit einer Verbesserung. Stark vom Export abhängige Betriebe mit einem Anteil von über 66 Prozent erwarten keine Veränderung.
Bis März 2021 erwarten die Luzerner Industriebetriebe insgesamt eine gleichbleibende Zahl der Beschäftigten und einen unveränderten Bestellungseingang. Die Produktion wird jedoch gemäss entsprechenden Einschätzungen im ersten Quartal zunehmen. Während bis im Frühling mit gleichbleibenden Verkaufspreisen gerechnet wird, erwarten die befragten Betriebe einen Anstieg der Einkaufspreise.