Konjunktur 2. Quartal 2022 - Gastgewerbe

Ausländische Gäste kehren nach Luzern zurück

Anfangs Juli 2022 beurteilten die befragten Luzerner Gastgewerbebetriebe ihre Geschäftslage insgesamt als "gut". 41 Prozent der Befragten gaben an, ihre Geschäftslage sei "gut", für 51 Prozent war sie "befriedigend" und für 8 Prozent "schlecht". Gegenüber dem Vorquartal entspricht dies einer klaren Verbesserung und ist wohl auch darauf zurückzuführen, dass wieder vermehrt ausländische Touristen den Weg nach Luzern finden. Schweizweit wurde die Lage ebenfalls als "gut" eingestuft.

Bessere Geschäftslage in der Gastronomie als in der Hotellerie

Die Luzerner Gastronomiebetriebe schätzten ihre Geschäftslage im 2. Quartal 2022 deutlich häufiger als "gut" ein als die Beherbergungsbetriebe. In der Gastronomie vermeldete knapp jeder zweite Betrieb (49%) eine gute Lage und bloss 4 Prozent eine schlechte. 47 Prozent stuften ihre Situation als "befriedigend" ein. Unter den Beherbergungsbetrieben war die Stimmung etwas weniger optimistisch: Den 29 Prozent guten Einschätzungen standen 14 Prozent schlechte gegenüber. 57 Prozent gaben an, ihre Geschäftslage sei "befriedigend". Gegenüber dem Vorquartal hat sich die Lage jedoch sowohl bei den Luzerner Hotellerie- als auch bei den Gastronomiebetrieben deutlich verbessert.

In der Gesamtschweiz wurde die Geschäftslage sowohl bei den Gastronomie- wie auch bei den Beherbergungsbetrieben als "gut" eingestuft. Die Beherbergungsbetriebe waren dabei leicht positiver gestimmt als die Gastronomiebetriebe.

Personalmangel trübt gute Stimmung

Die Luzerner Gastgewerbebetriebe vermeldeten im 2. Quartal 2022 eine gesteigerte Nachfrage. Dies führte dazu, dass im Verlaufe des Quartals der mengenmässige Absatz und der Umsatz gestiegen sind sowie die Ertragslage sich verbessert hat. Einzig die Zahl der Beschäftigten wurde vermehrt als zu niedrig eingestuft. Rund 46 Prozent der Befragten aus dem Gastgewerbe vermeldeten eine zu tiefe Beschäftigtenzahl. Zu hoch war sie lediglich für 3 Prozent. 52 Prozent der Betriebe bezeichneten ihre Beschäftigtenzahl als "ausreichend".

Wesentliche Unterschiede zwischen Gastronomie- und Beherbergungsbetrieben sind kaum auszumachen. Beide Sparten vermelden – abgesehen vom Personalmangel – gute Werte.

Schweizer Betriebe aus der Hotellerie und Gastronomie sind ähnlich positiv eingestellt. Ihre Einschätzungen unterscheiden sich nur unwesentlich von denjenigen der Luzerner Betriebe.

Logiernächte: Vor-Corona-Niveau fast wieder erreicht

Im 2. Quartal 2022 wurden im Kanton Luzern insgesamt 549'340 Logiernächte gezählt. Dies entspricht einer Zunahme um 57,5 Prozent gegenüber derselben Zeit im Vorjahr. Die Logiernächtezahl liegt damit nur noch 13,5 Prozent unter dem stärksten 2. Quartal aus dem Jahr 2019. Gut die Hälfte der Logiernächte (50,3%) entfielen im 2. Quartal 2022 auf Gäste aus der Schweiz. Im Monat Juni übernachteten erstmals seit Pandemiebeginn wieder mehr ausländische als Schweizer Gäste im Kanton Luzern. Die Anzahl Logiernächte von ausländischen Gästen insgesamt hat gegenüber dem Vorjahresquartal stark zugenommen (+323,7%). Es wurden aber noch immer 36,7 Prozent weniger Übernachtungen von ausländischen Gästen gezählt als im 2. Quartal 2019. Die Zahl der übernachtenden Schweizer hat gegenüber dem Vorjahresquartal zwar um 2,7 Prozent abgenommen, liegt aber um 35,6 Prozent über dem Wert von 2019.

In der Schweiz insgesamt nahm die Zahl der Logiernächte gegenüber dem Vorjahresquartal um 40,6 Prozent zu.

Erfolgreiche 2. Jahreshälfte erwartet

Bis Ende 2022 erwarten die Befragten des Luzerner wie auch des Schweizer Gastgewerbes insgesamt eine weitere Verbesserung ihrer Geschäftslage. Diese Einschätzung ist bei den Gastronomiebetrieben wesentlich ausgeprägter als bei den Beherbergungsbetrieben. Positiv in die zweite Jahreshälfte blicken jedoch beide Branchen.

Die Zahl der Beschäftigten soll gemäss den Befragten im 3. Quartal sowohl in der Gastronomie wie auch in der Hotellerie zunehmen.

Für das 3. Quartal wird allgemein mit einem weiteren Aufschwung gerechnet: Die Nachfrage soll steigen sowie der Absatz von Getränken und Essen bei den Gastronomen respektive die Zahl der Logiernächte in der Hotellerie sollen weiter wachsen. Speziell die Zahl der ausländischen Gäste soll im laufenden Quartal ansteigen. Gemäss aktuellen Befragungen ist diese Erwartung nicht unbegründet. Der Stand der Buchungen/Reservationen insgesamt liegt für die grosse Mehrheit der Befragten höher als im Vorjahresquartal.

Im Allgemeinen wird bis im Herbst auch mit einem Anstieg der Verkaufspreise gerechnet. Einzig die Luzerner Hoteliers sind diesbezüglich etwas vorsichtiger und rechnen überwiegend mit gleichbleibenden Zimmerpreisen.

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