Konjunktur 2. Quartal 2022 - Bau

Luzerner Baugewerbe mit konstant guter Geschäftslage

Im Juli 2022 schätzten 59 Prozent der befragten Luzerner Bauunternehmen ihre Geschäftslage als "gut" ein. Lediglich 5 Prozent gaben an, die Geschäftslage sei "schlecht". Knapp 36 Prozent beurteilten ihre Lage als "befriedigend". Schweizweit wurde die Geschäftslage insgesamt ebenfalls als "gut" taxiert. Im Vergleich zum Vorquartal haben sich weder im Kanton Luzern noch in der gesamten Schweiz grosse Änderungen ergeben.

Nachfrage und Bautätigkeit gestiegen

Der konstant steigenden Nachfrage seit Februar 2022 konnte zuletzt mit einer steigenden Bautätigkeit begegnet werden. Noch im 1. Quartal konnte die Bautätigkeit nicht mit der Steigerung der Nachfrage Schritt halten. Unterschiede zwischen den Befragten aus dem Kanton Luzern und denjenigen aus der gesamten Schweiz sind kaum auszumachen.

Unterschiede gab es jedoch in der Ertragslage: Diese blieb bei den Schweizer Bauunternehmen insgesamt unverändert, bei den Luzerner Bauunternehmen hat sie sich verschlechtert.

Die Wettbewerbsposition blieb sowohl in Luzern als auch in der Gesamtschweiz im 2. Quartal 2022 unverändert.

Akuter Personalmangel sichtbar

Der Auftragsbestand ist bei der Mehrheit (54%) der Luzerner Bauunternehmen hoch. Lediglich 8 Prozent gaben an, ihr Auftragsbestand sei niedrig. Schweizweit werden die Auftragsbestände ebenfalls als hoch eingestuft, jedoch nicht ganz so ausgeprägt wie im Kanton Luzern.

Dem hohen Auftragsbestand steht jedoch ein akuter Personalmangel gegenüber. 60 Prozent der befragten Luzerner Bauunternehmen gaben an, die Zahl ihrer Beschäftigten sei zu niedrig. 2 Prozent gaben an, ihre Beschäftigtenzahl sei zu hoch. Die restlichen Befragten hielten sie für angemessen. Schweizweit ist ebenfalls ein Personalmangel sichtbar, dies jedoch nicht ganz so ausgeprägt wie in Luzern.

Wenig überraschend gaben denn auch über 70 Prozent der Befragten (72%) im Kanton Luzern und 54 Prozent in der gesamten Schweiz an, der Mangel an Arbeitskräften stelle ihre grösste Leistungseinschränkung dar. Im Kanton Luzern folgten die Engpässe bei technischen Kapazitäten (17%) und finanzielle Restriktionen (14%) auf den weiteren Rängen.

Hoher Auslastungsgrad der Maschinen-/Gerätekapazitäten und lange Reichweite der Auftragsbestände

Der hohe Auftragsbestand und die knappen personellen Kapazitäten zeigen sich in der Luzerner Baubranche auch in einer hohen Reichweite des Arbeitsvorrats bei gleichzeitig hoher Auslastung der Maschinen- und Gerätekapazitäten. Letztere lag im 2. Quartal 2022 im Luzerner Bausektor bei rund 75 Prozent (CH: 80%). Die Reichweite der Auftragsbestände lag bei 6,6 Monaten (CH: 5,9 Mt.).

Den höchsten Auslastungsgrad weisen Luzerner Bauunternehmen mittlerer Grösse mit 79 Prozent aus, gefolgt von den Kleinbetrieben mit 75 Prozent. Für einmal liegen die Grossbetriebe mit 67 Prozent unter dem Schnitt der gesamten Baubranche. Grossbetriebe habe jedoch mit 7,6 Monaten die längste Reichweite unter den Luzerner Bauunternehmen. Die Reichweite von kleinen und mittelgrossen Betrieben ist mit 6,1 respektive 6,2 Monaten im Kanton Luzern unterdurchschnittlich.

Preisanstieg erwartet

Die befragten Luzerner Bauunternehmen sind zuversichtlich, dass die Nachfrage und die Bautätigkeit bis Ende September steigen wird. Sie gehen davon aus, dass sie diesen Mehraufwand mit mehr Personal stemmen können. In naher Zukunft wird eine Preisanpassung nach oben erwartet. Die Geschäftslage insgesamt soll bis Ende Jahr unverändert bleiben.

Grossbetriebe machen dabei eine wesentlich positivere Zukunftseinschätzung als kleinere und mittelgrosse Betriebe. Sie sind die einzigen, die bis Ende Jahr mit einer Verbesserung der Geschäftslage rechnen. Kleine und mittlere Betriebe erwarten eine unveränderte Geschäftslage. Bei den Grossbetrieben sind die Erwartungen bezüglich Bautätigkeit, Nachfrage, Ertragslage und Beschäftigtenzahl durchwegs positiv: Man rechnet bis Ende September mit einem Aufschwung. Bei den kleinen und mittleren Betrieben sind die Erwartungen durchzogen: Man erwartet grösstenteils keine Veränderungen. Einzig bezüglich der Preise ist man sich einig: Sowohl grosse als auch mittlere und kleine Betriebe rechnen bis im Herbst mit Preissteigerungen.

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