Anfangs April 2022 beurteilten die befragten Luzerner Gastgewerbebetriebe ihre Geschäftslage insgesamt als "befriedigend". Gegenüber dem Vorquartal entspricht dies einer Verbesserung und ist wohl als Folge der aufgehobenen Corona-Massnahmen zu werten. Schweizweit wurde die Lage ebenfalls als "befriedigend" eingestuft.
Betrachtet man die Gastronomie und die Hotellerie je separat, so zeigt sich eine deutlich bessere Stimmung unter den Gastronomen als unter den Hoteliers. Unter den befragten Luzerner Hoteliers gaben gut ein Fünftel (21%) an, ihre Geschäftslage sei im 1. Quartal 2022 "gut" gewesen, knapp ein Drittel (31%) sprach jedoch von einer "schlechten" Lage. Bei den Gastronomen vermeldeten 29 Prozent eine "gute" und 21 Prozent eine "schlechte" Lage. "Befriedigend" war die Geschäftslage für 48 Prozent der Hoteliers und für 50 Prozent der Gastronomen.
Gesamtschweizerisch gaben sowohl die Befragten der Beherbergungs- wie auch der Gastronomiebetriebe an, ihre Geschäftslage sei "befriedigend".
Wie seit längerem allgemein bekannt, leidet das Schweizer Gastgewerbe über Personalmangel. Die Luzerner Gastgewerbebetriebe insgesamt stuften denn auch ihre Beschäftigtenzahl im 1. Quartal 2022 als "zu niedrig" ein. Besonders ausgeprägt ist dies in der Hotellerie. Etwas weniger stark betroffen scheint die Gastronomie: Sie stuften ihre Beschäftigtenzahl anfangs April noch als "ausreichend" ein.
Im 1. Quartal 2022 vermeldeten sowohl Gastronomie- wie auch Beherbergungsbetriebe eine gesteigerte Nachfrage. Die Ertragslage jedoch hat sich nur in der Hotellerie verbessert, in der Gastronomie blieb sie gleich.
Darunter, dass anfangs 2021 in der Schweiz der 2. Lockdown verhängt worden war, hatten im 1. Quartal des Vorjahrs auch die Luzerner Gastgewerbebetriebe zu leiden. Darum überrascht es nicht, dass im 1. Quartal 2022 sowohl der Umsatz als auch der mengenmässige Absatz im Vergleich zum Vorjahresquartal gestiegen ist.
Diese Einschätzungen teilen auch die Gastgewerbebetriebe der Schweiz insgesamt.
Im 1. Quartal 2022 wurden im Kanton Luzern insgesamt 255'232 Logiernächte gezählt. Dies entspricht einer Zunahme um 67,7 Prozent gegenüber der selben Zeit im Vorjahr. Etwas mehr als zwei Drittel davon (67,4%) entfielen auf Gäste aus der Schweiz. Sie machen nach wie vor einen wichtigen Anteil an den Logiernächten im Kanton aus. Gegenüber dem Vorjahresquartal wird aber eine deutliche Steigerung der ausländischen Logiernächte sichtbar. Es übernachteten nämlich mehr als drei Mal mehr Ausländer im Kanton Luzern als noch im 1. Quartal 2021 (+252,7%). Die Zahl der übernachtenden Schweizer hat lediglich um gut einen Drittel zugenommen (+33,7%).
In der Schweiz insgesamt nahm die Zahl der Logiernächte gegenüber dem Vorjahresquartal um 55,5 Prozent zu.
Bis Ende September 2022 erwarten die Befragten des Luzerner Gastgewerbes insgesamt eine Verbesserung ihrer Geschäftslage. Diese Einschätzung ist bei den Gastronomiebetrieben wesentlich ausgeprägter als bei den Beherbergungsbetrieben. Von den Gastronomen rechnen knapp zwei Drittel (64%) mit einer Verbesserung, von den Hoteliers knapp die Hälfte (47%). Mit einer Verschlechterung rechnen 8 Prozent der Gastronomen und 12 Prozent der Hoteliers.
Die Zahl der Beschäftigten soll gemäss den Befragten im 2. Quartal 2022 zunehmen. Dieser Meinung waren sowohl die Gastronomen wie auch – noch ausgeprägter – die Hoteliers.
Diese positiven Einschätzungen decken sich weitgehend mit den übrigen Erwartungen. Insgesamt rechnen die Luzerner Gastgewerbebetriebe bis Ende Juni mit einem Anstieg der Nachfrage wie auch der Verkaufspreise. Dieser Meinung waren speziell die Befragten aus der Gastronomie. Hoteliers hingegen rechnen im Schnitt mit gleichbleibenden Verkaufspreisen. Mit einer grösseren Nachfrage gegenüber dem Vorjahr rechnen aber auch sie, was sich im höheren Stand der Reservationen/Buchungen zeigt. Bis Ende Juni erwarten die Luzerner Hoteliers mehr Übernachtungsgäste sowohl aus der Schweiz als auch aus dem Ausland.
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