Konjunktur 1. Quartal 2022 - Detailhandel

Volatile Geschäftslage im Detailhandel

Anfang April 2022 beurteilten die befragten Luzerner Detailhändler ihre Geschäftslage insgesamt als "befriedigend". Gegenüber der Befragung von Januar entspricht dies einer erneuten Verschlechterung. Sie widerspiegelt die volatile Geschäftslage, die seit Auftreten der Corona-Pandemie speziell ausgeprägt ist.

Schweizweit wird die Geschäftslage im Detailhandel als "gut" eingestuft.

Grossbetriebe schwingen obenaus

Unterteilt man die Detailhandelsbetriebe in grosse, mittlere und kleine Unternehmen, so beurteilen bloss die kleinen und mittleren Betriebe ihre Geschäftslage als "befriedigend". Grosse Betriebe mit 45 und mehr Beschäftigten vermelden eine gute Lage. Im Vergleich zur Befragung drei Monate zuvor ist aber die Einschätzung in allen drei Grössenklassen schlechter geworden.

Aufgeteilt nach Wirtschaftsgruppen vermeldeten die Tankstellen die euphorischsten Einschätzungen: Fast 3 von 4 Tankstellen (72%) vermeldeten eine "gute" Geschäftslage. 15 Prozent vermeldeten eine "schlechte" und 13 Prozent eine "befriedigende" Lage.

Niedrige Kundenfrequenz drückt auf Stimmung

Die durchzogene Einschätzung insgesamt zeigt sich hauptsächlich in der Kundenfrequenz und im mengenmässigen Absatz: Im März 2022 war die Kundenfrequenz bei der gesamten Luzerner Detailhandelsbranche niedriger als zu derselben Zeit im Vorjahr. Der mengenmässige Absatz ist in derselben Zeit ebenfalls gesunken.

Die Zahl der Beschäftigten und die Lagerbestände hingegen wurden als "ausreichend" eingestuft. Unterschiede zwischen den einzelnen Grössenklassen der Unternehmen oder der gesamtschweizerischen Sicht sind hier keine auszumachen.

Schlechtere Ertragslage bei Kleinbetrieben

Die Ertragslage hat sich im Verlauf des 1. Quartals 2022 im Detailhandel insgesamt verschlechtert. Davon betroffen sind primär kleine Betriebe mit weniger als 15 Beschäftigten. Bei den mittleren und grossen Betrieben war die Einschätzung im Schnitt knapp "unverändert". In der gesamten Schweiz vermeldeten grosse Detailhändler mit 45 und mehr Beschäftigten eine Verschlechterung der Ertragslage. Kleine Detailhändler erlebten keinen Rückgang.

Heterogener werden die Lagerbestände beurteilt. Insgesamt taxieren die Luzerner Detaillisten sie zwar als "ausreichend". Jedoch weisen kleine Betriebe zu hohe und mittelgrosse Betriebe zu niedrige Lagerbestände aus. Einzig grosse Detailhandelsbetriebe hatten per Ende des 1. Quartals einen ausreichenden Lagerbestand. Schweizweit war der Lagerbestand zu demselben Zeitpunkt ebenfalls als "ausreichend" beurteilt worden.

Bessere Geschäftslage erwartet

Bis Ende September 2022 erwarten die Betriebe des Luzerner Detailhandels insgesamt eine Verbesserung ihrer Geschäftslage. Die Zahl der Beschäftigten hingegen sollen bis Ende Juni gleich bleiben.

Unterschiedlich zeigen sich die Erwartungen in den einzelnen Betriebsklassen: Grossbetriebe erwarten bis Ende Juni ein Beschäftigungswachstum und bis Ende September eine verbesserte Geschäftslage. Mittlere Betriebe rechnen innerhalb derselben Fristen mit einer gleichbleibenden Beschäftigtenzahl und einer Verschlechterung der Lage, während Kleinbetriebe ebenfalls eine unveränderte Beschäftigtenzahl, jedoch eine Verbesserung der Geschäftslage erwarten.

Im Schnitt erwarten die Luzerner Detailhändler bis Ende Juni eine Umsatzsteigerung bei steigenden Verkaufspreisen. Speziell ausgeprägt ist diese Einschätzung bei den Treibstoff-Umsätzen, wo in den kommenden Monaten auch verbreitet mit einem weiteren Anstieg der Verkaufspreise  gerechnet wird.

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