Konjunktur 1. Quartal 2022 - Bau

Anhaltender Boom - und kein Ende in Sicht

Anfang April 2022 beurteilte rund die Hälfte der befragten Luzerner Bauunternehmen ihre gegenwärtige Geschäftslage als "gut". Auch schweizweit wurde die Geschäftslage insgesamt als "gut" eingestuft, wenn auch etwas weniger deutlich als im Kanton Luzern.

Höhere Nachfrage, aber schlechtere Ertragslage

Verglichen mit dem Vorquartal berichteten die Luzerner Bauunternehmen Anfang April 2022 tendenziell von einer verschlechterten Ertragslage. Gesamtschweizerisch teilten die Baufirmen diese Einschätzung jedoch nicht: Sie beurteilten die Ertragslage als "unverändert".

Einig war man sich allerdings bezüglich der Nachfrage. Sowohl gesamtschweizerisch als auch im Kanton Luzern wurde eine angestiegene Nachfrage gegenüber Anfang Januar konstatiert, im Kanton Luzern sogar noch ausgeprägter als schweizweit.

Volle Auftragsbücher, aber zu wenig Personal

Der Auftragsbestand wurde von der Baubranche im 1. Quartal 2022 im Kanton Luzern als "hoch" eingestuft. Der Anteil der Unternehmen mit hohem Auftragsbestand ist innert Jahresfrist zudem von rund 18 Prozent auf 50 Prozent gestiegen. Parallel dazu wird immer mehr bemerkt, der Personalbestand sei zu niedrig. Waren es im 1. Quartal 2021 erst 16 Prozent, so gaben dies Anfang April 44 Prozent der befragten Unternehmen im Kanton Luzern zu Protokoll. Die technischen Kapazitäten wurden zudem von 22 Prozent der Baufirmen als "zu niedrig" eingestuft (Vorjahr: 1%).

Mangelnder Personalbestand ist denn auch für rund zwei Drittel (67%) der Luzerner Baufirmen ein Hemmnis und damit der mit Abstand bedeutendste limitierende Faktor für die Leistungserstellung.

Arbeitsvorrat reicht bis weit in den Herbst

Der hohe Auftragsbestand und die knappen personellen Kapazitäten zeigen sich in der Luzerner Baubranche auch in einer rekordhohen Reichweite des Arbeitsvorrats bei gleichzeitig hoher Auslastung der Maschinen- und Gerätekapazitäten. Letztere lag im ersten Quartal 2022 im Luzerner Bausektor bei hohen 80 Prozent (CH: 77%). Dennoch betrug die Reichweite der Aufträge ebenfalls hohe 7,7 Monate (CH: 5,8 Mt.).

Gegenüber der gleichen Periode im Vorjahr ist der Arbeitsvorrat in den Luzerner Bauunternehmen aller Grössenklassen deutlich angestiegen: In grossen (ab 250 Beschäftigten) und mittleren (50 bis 250 Beschäftigte) Unternehmen war die Arbeit Anfang April für über 8 Monate gesichert (Grossbetriebe: 8,5 Mt., mittelgrosse Betriebe: 8,2 Mt.). Etwas geringer zwar, aber über dem schweizerischen Durchschnitt des Bausektors insgesamt lag dieser Wert bei den kleinen Luzerner Bauunternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten (6,2 Mt.).

Aussichten bleiben rosig

Mit dem Beginn der Hauptsaison rechnet die Luzerner Baubranche nicht überraschend für das 2. Quartal 2022 mit einer steigenden Bautätigkeit und einer Zunahme der Beschäftigten. Auch die längerfristigen Aussichten bleiben gut: Für die kommenden 6 Monate wird eine unverändert gute Geschäftslage erwartet. Unabhängig von der Betriebsgrösse wird mit gleichbleibender Ertragslage gerechnet, dies bei steigenden Preisen und anziehender Nachfrage.

Gesamtschweizerisch sehen die Einschätzungen ebenfalls optimistisch aus. Die befragten Bauunternehmen rechnen mit einer unveränderten Geschäftslage bis im Herbst 2022. Auch bei den übrigen Fragen zur künftigen Entwicklung unterscheiden sich die Antworten schweizweit nicht grundlegend von der Luzerner Sicht.

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