Luzerner Wirtschaft mit wenig Schwung

Der LUSTAT-Webartikel zur Konjunktur gibt quartalsweise einen Überblick über die aktuelle Luzerner Wirtschaftsentwicklung im Kontext der gesamtschweizerischen Dynamik. Die Indikatoren Konjunkturbarometer und Konjunkturaussichten werten die letzten Ergebnisse der KOF-Konjunkturumfrage für die Branchen Industrie, Baugewerbe, Detailhandel und Gastgewerbe aus.

Unveränderte Geschäftslage in Industrie, Baugewerbe, Detailhandel und Gastgewerbe

Anfang Januar 2024 wurde die Geschäftslage im Bau- sowie im Gastgewerbe als "gut" bezeichnet, im Detailhandel als "befriedigend". In der Industrie hingegen wurde die Geschäftslage als "schlecht" eingestuft. Im Vergleich zum Vorquartal stellten im Kanton die Vertreter aller vier Branchen eine unveränderte Geschäftslage fest.

Einzig das Gastgewerbe erwartet eine Verbesserung der Geschäftslage

Insgesamt wird für das erste Halbjahr 2024 wenig Dynamik erwartet: Einzig das Gastgewerbe rechnet mit einer Verbesserung der gegenwärtig bereits als "gut" bezeichneten Geschäftslage. Die befragten Luzerner Unternehmen aus Industrie, Baugewerbe und Detailhandel erwarten hingegen den unveränderten Fortgang ihrer derzeitigen, unterschiedlich bewerteten Geschäftslage (Baugewerbe: "gut"; Detailhandel: "befriedigend"; Industrie: "schlecht"). Während die jeweiligen Aussichten der Luzerner Betriebe im Gast- und Baugewerbe sowie im Detailhandel auch schweizweit geteilt werden, sind die Befragten aus der Industrie gesamtschweizerisch betrachtet zuversichtlicher als in Luzern: Sie erwarten tendenziell bis zur Jahresmitte eine Verbesserung ihrer Geschäftslage.

Auch die kurzfristigen Erwartungen bezüglich Personalbestand deuten auf wenig Bewegung hin: Bis Ende des 1. Quartals 2024 rechnet einzig das Baugewerbe mit einem Ausbau des Bestands. Industrie, Detailhandel und Gastgewerbe erwarten eine unveränderte Beschäftigtenzahl.

Die Pfeilsymbole der Indikatoren Konjunkturbarometer und Konjunkturaussichten basieren auf den KOF-Konjunkturumfragen im Kanton Luzern. Die Unternehmen werden darin zu ihrer Geschäftslage und ihren Erwartungen befragt. Richtung und Farbe der Pfeilsymbole beziehen sich auf den Saldo aus den positiven und den negativen Antwortanteilen (z.B. Anteil Antworten "gut" abzüglich Anteil Antworten "schlecht"). Die Einteilung unterscheidet drei Stufen. Die neutrale Pfeilrichtung (waagrecht, "gleich") bzw. Farbe (gelb, "befriedigend") wird verwendet, wenn der Saldo zwischen +/–10 Punkten liegt.

Die KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich befragt regelmässig schweizweit über 11'000 Unternehmen. Für aussagekräftige kantonale Ergebnisse wurden die Luzerner Stichproben der Branchen Industrie, Detailhandel, Baugewerbe und Gastgewerbe aufgestockt. Die meisten Fragen sind qualitativer Natur (Antworten z.B. "höher", "gleich", "tiefer" oder "gut", "befriedigend", "schlecht"). Aus dem Saldo der positiven und negativen Antwortanteile resultiert die überwiegende Tendenz der erfragten Grösse.

^{Autorschaft: Enrico Moresi, Raphael Vogel / 27. Februar 2024}