Konjunktur 4. Quartal 2023 – Industrie

Kaum Optimismus in der Luzerner Industrie

Die Luzerner Industrie beurteilte ihre Geschäftslage anfangs Januar 2024 als "schlecht". Im Detail fielen die Urteile unterschiedlich aus: 44 Prozent der befragten Betriebe berichteten von einer "befriedigenden" Geschäftslage, 37 Prozent von einer "schlechten", 19 Prozent von einer "guten". Obwohl sich an dieser Verteilung wenig verändert hat, resultiert gegenüber dem Vorquartal eine negativere Beurteilung, war doch die Geschäftslage im 3. Quartal 2023 noch knapp als "befriedigend" eingestuft worden.

Gesamtschweizerisch wurde die Geschäftslage ebenfalls als "schlecht" bezeichnet.

Gebremste Produktion, schrumpfender Arbeitsvorrat

Die als "schlecht" beurteilte Geschäftslage der Luzerner Industrie widerspiegelt sich in verschiedenen Kenngrössen: So wurde für das 4. Quartal 2023 in der Tendenz etwa von einer gegenüber dem Vorquartal rückläufigen Produktion berichtet. Auch betreffend Auftragsbestand, Ertragslage und Wettbewerbssituation im Ausland (sowohl innerhalb als auch ausserhalb der EU) wurde wie schon drei Monate zuvor von einer Verschlechterung berichtet.

Die gebremste Produktion ging im Verlauf des 3. und 4. Quartals 2023 mit einem Rückgang der Auslastung der Produktionskapazitäten von rund 84 Prozent auf 80 Prozent einher. Verbreitet wurde auch von einem zu geringen Auftragsbestand (46%) und nur selten von einem hohen (9%) berichtet (Saldo: –37 Punkte). Fast die Hälfte der Befragten aus der Luzerner Industrie gaben anfangs 2024 zu Protokoll, mit Nachfrageproblemen zu kämpfen. Zudem war die Reichweite der Produktion rückläufig: Im Schnitt wurde in der Luzerner Industrie anfangs 2024 ein Arbeitsvorrat für lediglich etwas mehr als 3 Monate verzeichnet. Schweizweit lag der Arbeitsvorrat mit fast 6,5 Monaten gut doppelt so hoch und war im Gegensatz zum Kanton Luzern im letzten Quartal angestiegen.

Wenig Dynamik für die kommenden Monate erwartet

Bis zur Jahresmitte 2024 erwarten die Luzerner Industriebetriebe eine "unveränderte" Geschäftslage. Schweizweit sind die Industrieunternehmen etwas zuversichtlicher gestimmt: Sie erwarten eine Verbesserung.

Wenig Dynamik wird im Kanton Luzern auch kurzfristiger erwartet: Die Befragten der Luzerner Industrie gehen für das 1. Quartal 2024 von einer gleichbleibenden Produktion sowie von unveränderten Bestellungseingängen und Exportaufträgen aus. Auch diesbezüglich sind die gesamtschweizerischen Erwartungen optimistischer, wird doch per Saldo sowohl von einer gesteigerten Produktion als auch von wachsenden Bestellungseingängen und Exportaufträgen ausgegangen. Homogener sind die Aussichten, was die Entwicklung des Personalbestands betrifft: Während nur ein kleiner Teil der Industriebetriebe (LU: 5%, CH: 8%) mit einer Zunahme der Beschäftigten rechnet, erwarten die meisten einen unveränderten Personalbestand (LU: 83%, CH: 74%). Einen Personalabbau bis Ende des 1. Quartals erwarten 12 Prozent der befragten Luzerner Betriebe. Schweizweit waren 18 Prozent dieser Auffassung.

Kaum Veränderungen werden in der Luzerner Industrie bei den Einkaufspreisen erwartet (Saldo: +4 Punkte), während man gesamtschweizerisch tendenziell von steigenden Einkaufspreisen ausgeht (+11 Punkte). Hinsichtlich der Verkaufspreise wird im Kanton Luzern wie in der gesamten Schweiz mit einem Anstieg gerechnet (LU: +16 Punkte; CH: +20 Punkte).

Kontakt

Enrico Moresi

E-Mail: enrico.moresi@lustat.ch

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