Soziale Sicherheit

Sozialhilfequote steigt auf 3,8 Prozent

Im Jahr 2016 wurden in der Stadt Luzern 3'053 Personen mindestens einmal mit wirtschaftlicher Sozialhilfe unterstützt. Dies entspricht 3,8 Prozent der Bevölkerung. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Sozialhilfequote um 0,2 Prozentpunkte. Ein Teil des Anstiegs geht auf das Inkrafttreten des revidierten kantonalen Sozialhilfegesetzes zurück. Familien in wirtschaftlicher Not nach Geburt eines Kindes werden neu im Rahmen der wirtschaftlichen Sozialhilfe unterstützt, anstatt wie früher Mutterschaftsbeihilfe zu erhalten.

Die Sozialhilfequote der Stadt Luzern lag deutlich über dem kantonalen Durchschnitt von 2,3 Prozent. Generell ist in Zentrumsgemeinden der Anteil armutsgefährdeter Personen meist grösser als in Landgemeinden.

Höchstes Armutsrisiko für Familien von Alleinerziehenden

Die Wahrscheinlichkeit, wirtschaftliche Sozialhilfe zu beziehen, unterscheidet sich je nach Bevölkerungsgruppe und Haushaltssituation beträchtlich. Das Armutsrisiko von Familien mit nur einem Elternteil (überwiegend Mütter) ist im Vergleich zu allen anderen Haushaltstypen um ein Vielfaches höher. 2016 bezogen 24,4 Prozent aller Einelternfamilien in der Stadt Luzern Sozialhilfe, während der entsprechende Anteil bei verheirateten Paaren mit einem oder mehreren Kindern 2,2 Prozent betrug. Gesamthaft betrug der Anteil der unterstützten Privathaushalte 4,2 Prozent.

Bildungsarme Personen besonders häufig von Sozialhilfe unterstützt

Das stark erhöhte Armutsrisiko der Haushalte von Alleinerziehenden ist auch der Hauptgrund dafür, dass die Sozialhilfequote von Kindern und Jugendlichen 2016 mit 7,7 Prozent mehr als doppelt so hoch war wie die Quote der Gesamtbevölkerung.

Ein weiteres wesentliches Armutsrisiko ist mangelnde Bildung. 2016 betrug die Sozialhilfequote von Personen ohne nachobligatorischen Bildungsabschluss 7,9 Prozent. Hingegen haben Personen mit einem Hochschulabschluss oder einer höheren Berufsbildung eine besonders geringe Wahrscheinlichkeit, wirtschaftliche Sozialhilfe zu beziehen; die Sozialhilfequote dieser Personengruppe lag bei unterdurchschnittlichen 0,5 Prozent. Ein im Schnitt tieferes Bildungsniveau ist auch ein wichtiger Faktor zur Erklärung des überdurchschnittlichen Sozialhilferisikos von Stadtluzernerinnen und -luzernern mit ausländischer Nationalität (Quote: 7,7%).

Kontakt

Adrian Wüest

E-Mail: adrian.wueest@lustat.ch

Telefon: +41 41 228 45 76

Analysen

Statistik-Panorama Luzern

Ausgabe 2024

Das Statistik-Panorama Luzern lädt zu einem Rundgang durch wichtige statistische Eckwerte des Kantons Luzern ein.

LUSTAT Jahrbuch Kanton Luzern 2024

Der Kanton Luzern in Zahlen

Das LUSTAT Jahrbuch 2024 umfasst 11 thematische Teile, zum Beispiel zu Bevölkerung, Wirtschaft, Mobilität, soziale Sicherheit, Gesundheit, Bildung oder öffentliche Finanzen. Alle Teile enthalten neben kommentierten Tabellen und Grafiken auch methodische Hinweise sowie ein Glossar. Wiederum gibt es bei jedem Teil eine Infografik, die zentrale Kennzahlen auf einer Seite zusammenfasst. Weiter finden sich im Jahrbuch Gemeinde- und Regionsprofile mit einer Auswahl an statistischen Eckwerten zu Luzerner Gemeinden und Regionen.

Studie 2024 zur finanziellen Situation der Luzerner Haushalte

Finanzielle Ungleichheit bei wachsendem Wohlstand gestiegen

Die Studie 2024 zu Wohlstand und Armut im Kanton Luzern analysiert die Daten der Statistik zur finanziellen Situation der Haushalte (FinSit). Die Ausgabe 2024 erscheint zum ersten Mal als Webpublikation mit fünf thematischen Analysen zu den Einkommen, Ausgaben und Vermögen, zur Ungleichverteilung der Einkommen und Vermögen sowie zur Armut. Neu wird auch der Zusammenhang zwischen Bildungsstand und Armutsrisiko analysiert. Mit Synthesepublikation zum Ausdrucken, Infografiken und Erklärfilm.