Konjunktur 4. Quartal 2019 - Industrie
Geschäftslage der Industriebetriebe befriedigend
Per Ende des 4. Quartals 2019 schätzten die Luzerner wie auch die Schweizer Industriebetriebe ihre Geschäftslage wie Ende Vorquartal als befriedigend ein. Grund für die durchzogene Einschätzung dürfte die Eintrübung der Wirtschaftslage auf den Weltmärkten sein.
Luzerner Exporte sinken weiterhin
Das Luzerner Exportvolumen lag im 4. Quartal bei 1,2 Milliarden Franken und damit um rund 45 Millionen Franken tiefer als im Vorjahresquartal. Das entspricht einem Minus von 3,5 Prozent. Das letzte Quartal des Jahres 2019 war somit das vierte in Folge mit rückläufigen Exportwerten.
In der Gesamtschweiz belief sich der Wert der Warenexporte auf 60,3 Milliarden Franken. Das entspricht einem leichten Rückgang von 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Das 4. Quartal 2019 war damit das erste Quartal seit drei Jahren, in dem der Wert der Schweizer Warenexporte rückläufig ist. Zuletzt ist dies im 4. Quartal 2016 der Fall gewesen.
Pharma- und Uhrenbranche stützen Luzerner Exportvolumen
Im Kanton Luzern haben im 4. Quartal 2019 einzig Waren der "Chemisch-Pharmazeutischen Industrie" und der "Präzisionsinstrumente, Uhren und Bijouterie" ihren Exportwert steigern können. Sie legten gegenüber dem Vorjahresquartal um 11,7 respektive um 23,4 Prozent zu. Die wesentlich grösseren Warengruppen "Maschinen, Apparate, Elektronik" und "Metalle" hingegen haben um 11,0 beziehungsweise 9,1 Prozent an Warenwert eingebüsst.
In der Schweiz insgesamt waren die Veränderungen im Vergleich zum Vorjahresquartal weniger gross. Die grösste Warengruppe "Produkte der Chemisch-Pharmazeutischen Industrie" legte um 1,6 Prozent zu. Die zweit- und die drittgrössten Warengruppen "Präzisionsinstrumente, Uhren und Bijouterie" und "Maschinen, Apparate, Elektronik" verloren 1,1 respektive 6,1 Prozent ihres Exportwerts.
Luzerner Exporte in Nachbarländer gesunken
Betrachtet man den Exportwert des 4. Quartals 2019 nach Destinationen, fällt auf, dass insbesondere die Luzerner Exporte in die Nachbarländer der Schweiz abgenommen haben. Deutschland als grösster Exportnehmer des Kantons Luzerns verzeichnet ein Minus von 8,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Auch die Exporte nach Italien (–21,8%), Frankreich (–17,1%) und Österreich (–22,1%) gingen zurück. Zugenommen haben jedoch die Exporte in die USA mit einem Plus von 32,9 Prozent und nach China (+26,9%).
Die gesamtschweizerischen Warenexporte in die USA als einem der zwei wichtigsten Handelspartner blieben im 4. Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal unverändert. Die Exporte nach Deutschland, dem anderen grossen Handelspartner, nahmen hingegen um 6,6 Prozent ab. In beide Länder flossen Waren im Wert von knapp 10,5 Milliarden Franken. An dritter Stelle folgt China mit 3,8 Milliarden Franken (+14,4%), gefolgt von Italien mit 3,5 Milliarden Franken (–4,3%) und Frankreich mit 3,4 Milliarden Franken (–12,0%).
Auftragsbestände sinken
Die Luzerner Industriebetriebe stuften Ende 4. Quartal 2019 den gegenwärtigen Auftragsbestand als zu tief ein. Bei 50 Prozent hat der Auftragsbestand im Vergleich zum Vormonat abgenommen, bei 11 Prozent zugenommen und bei 39 Prozent ist er unverändert geblieben. Der Bestand an Aufträgen aus dem Ausland wurde als zu tief eingeschätzt. Die Bestellungseingänge waren im Vergleich zum Vorjahresmonat ebenfalls niedriger.
Die Industriebetriebe aus der gesamten Schweiz vermeldeten ebenfalls einen zu tiefen Auftragsbestand, welcher im Vergleich zum Vormonat weiter abgenommen hat. Jedoch war die negative Einschätzung weniger ausgeprägt als im Kanton Luzern. Der Bestand an Auslandaufträgen wurde, ähnlich wie in Luzern, als zu klein eingestuft. Die Bestellungseingänge waren im Vergleich zum Vorjahresmonat ebenfalls von vielen Betrieben als niedriger eingeschätzt worden.
Unveränderte Geschäftslage in Luzern erwartet
Bis Juni 2020 erwarten die Luzerner Industriebetriebe keine Veränderung ihrer Geschäftslage. Ebenso werden im 1. Quartal 2020 gleichbleibende Exportaufträge und Beschäftigtenzahlen erwartet.
Die Gesamtschweizer Industriebetriebe rechnen hingegen bis Juni 2020 mit einer Verbesserung ihrer Geschäftslage. Sie erwarten auch mehr Exportaufträge, während die Zahl der Beschäftigten auch hier unverändert bleiben soll.