Konjunktur 2. Quartal 2020 - Industrie

Geschäftslage bleibt schlecht

Die Luzerner Industrie beurteilte ihre Geschäftslage Ende des 2. Quartals 2020 wie im Vorquartal insgesamt als schlecht. In der neueren Beurteilung zeigt sich jedoch ab Mai auf tiefem Niveau ein leichter Aufwärtstrend. Die Geschäftslage insgesamt wurde auch schweizweit als schlecht eingestuft. Ab Juni zeichnet sich aber auch hier ein leichter Aufwärtstrend ab.

Am wenigsten von der Corona-Krise getroffen scheinen im Kanton Luzern kleine Industriebetriebe. Sie beurteilten ihre Geschäftslage als befriedigend. Mittlere und grosse Betriebe vermeldeten eine schlechte Geschäftslage.

Auftragsbestand zu klein, Personalbestand zu hoch

Der Personalbestand wurde im 2. Quartal 2020 in der Luzerner Industrie verbreitet als zu hoch beurteilt, während der Auftragsbestand insgesamt als zu tief eingeschätzt wurde. Dies geht einher mit der verschlechterten Ertragslage (Mengen- und Margenbetrachtung) und den als zu hoch eingeschätzten Lagerbeständen an Fertigprodukten.

Die Wettbewerbsposition der Luzerner Industriebetriebe hat sich im 2. Quartal im Inland nicht verändert. Innerhalb und ausserhalb der EU hat sich die Position jedoch verschlechtert. Die Verschlechterung der Wettbewerbsposition in der EU war dabei deutlicher als auf ausländischen Nicht-EU-Märkten.

Produktion stabilisiert sich bei ungenügender Nachfrage

Die Produktion der Luzerner Industriebetriebe war im gesamten 2. Quartal 2020 niedriger als im Vorjahresquartal. Im April und im Mai war sie je gegenüber dem Vormonat rückläufig, während sie im Juni auf dem Mai-Niveau stabil blieb. Im 2. Quartal insgesamt blieb die Reichweite der Produktion unverändert bei 4,2 Monaten. Der durchschnittliche Auslastungsgrad der Produktionskapazitäten sank von 79,9 Prozent auf 76,8 Prozent.

Eine Mehrheit der befragten Unternehmen gab an, die ungenügende Nachfrage sei ein Grund für das Produktionshemmnis. Für knapp ein Viertel der Befragten waren andere Faktoren hemmend, und knapp ein Fünftel vermeldete keine Hemmnisse. Mangel an Arbeitskräften und Engpässe bei technischen Kapazitäten waren im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger häufig ein Problem.

Unverändert schlechte Aussichten für kommende Monate

Bis Ende Jahr rechnen die Luzerner Industriebetriebe mit einer gleichbleibenden Geschäftslage. Schweizweit zeigt man sich etwas optimistischer: Die befragten Unternehmen rechnen mit einer leichten Verbesserung.

Etwas positiver sieht die Einschätzung im Kanton Luzern bei den Bestellungseingängen, der Produktion und beim Vorprodukteeinkauf aus. Noch vor drei Monaten wurde hier eine Verschlechterung erwartet. Nun wird bis September mit gleichbleibenden Zahlen gerechnet. Die Zahl der Beschäftigten und der Exportaufträge werden jedoch gemäss Einschätzung der Luzerner Industriebetriebe im 3. Quartal abnehmen.

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