Detailhandel erholt sich

Noch im März war der Detailhandel unter den grossen Branchen die am stärksten von Corona getroffene, weil ein Grossteil der Detaillisten aufgrund des Lockdowns ihre Geschäfte geschlossen halten mussten. Nun, Ende des 2. Quartals 2020, haben sich viele Detailhandelsbetriebe erholt und vermeldeten sowohl im Kanton Luzern als auch in der Gesamtschweiz eine befriedigende Geschäftslage. Im Kanton Luzern beurteilten 46 Prozent ihre Geschäftslage als befriedigend, 25 Prozent als gut und 29 Prozent als schlecht. Damit ist der Detailhandel wohl die sich am schnellsten von Corona erholende Branche.

Grosse und mittelgrosse Detailhandelsbetriebe mit guter Geschäftslage

Grosse und mittelgrosse Luzerner Detailhandelsbetriebe stuften ihre Geschäftslage Ende des 2. Quartals als gut ein. Sie scheinen sich schneller von der Corona-Pandemie zu erholen als kleine Betriebe. Letztere beurteilten ihre Geschäftslage noch immer als schlecht. Gesamtschweizerisch stuften die grossen Detailhandelsbetriebe ihre Lage als gut ein, kleine und mittlere Betriebe die ihrige als befriedigend.

Noch immer verschlechterte Ertragslage und zu niedrige Kundenfrequenz

Komplett erholt haben sich die Luzerner Detailhändler jedoch noch nicht von der Corona-Krise. Gemäss den Einschätzungen der Betriebe hat sich die Ertragslage im 2. Quartal weiter verschlechtert, und die Lagerbestände waren Ende Quartal zu hoch. Die Kundenfrequenz blieb im Vergleich zum Vorjahr nach wie vor niedriger. Jedoch wurde diese Einschätzung nicht mehr von ganz so vielen Befragten geteilt wie noch im 1. Quartal. Speziell hart von der niedrigeren Kundenfrequenz getroffen scheinen die kleinen Detailhandelsbetriebe; grosse und mittlere Betriebe vermeldeten eine gleichbleibende Kundenfrequenz.

Die Zahl der Beschäftigten wurde Ende des 2. Quartals als zu hoch eingestuft. Dies trifft auf grosse und kleine Betriebe zu, für mittelgrosse Betriebe war sie ausreichend.

Verbesserung der Geschäftslage erwartet

Als einzige Branche im Kanton Luzern rechnet der Detailhandel bis Ende 2020 mit einer Verbesserung der gegenwärtigen Geschäftslage. Knapp ein Drittel der befragten Detaillisten rechnen mit einer verbesserten, deutlich mehr als die Hälfte (60%) mit einer unveränderten Geschäftslage. Lediglich 8 Prozent erwarten eine Verschlechterung.

Ebenfalls als einzige Branche rechnen die Detailhändler nicht mit einem Rückgang der Beschäftigtenzahl. Sie soll bis Ende des 3. Quartals 2020 gleich bleiben. Differenzierter sieht die Umsatzeinschätzung aus: Der Umsatz von "Nahrungsmitteln, Getränken, Tabak und Raucherwaren" soll bis September zunehmen, "Bekleidung und Schuhe" hingegen weiter abnehmen.