Konjunktur 2. Quartal 2020 - Gastgewerbe

Bedrückte Stimmung im Gastgewerbe

Das Luzerner Gastgewerbe beurteilte seine Geschäftslage Ende des 2. Quartals 2020 insgesamt als schlecht. Die Lage hat sich gegenüber dem Tiefststand im Vorquartal kaum verändert. Die Einschätzung der Luzerner Betriebe deckt sich dabei mit jener der Betriebe schweizweit.

Weniger Umsatz und schlechtere Ertragslage auf breiter Front

Sowohl die Luzerner Hotellerie- als auch die Restaurationsbetriebe haben im 1. Quartal 2020 im Zug der Corona-Krise einen drastischen Einbruch der Geschäftslage erlebt, welcher im 2. Quartal weitgehend unverändert bestehen blieb. Eine Erholung zeichnet sich nicht ab. Ausnahmslos alle Hotels und Restaurants verzeichneten gegenüber dem Vorjahresquartal einen Umsatzrückgang. Ende des 2. Quartals gaben zudem 87 Prozent der Hoteliers und 86 Prozent der Gastrobetriebe an, in den letzten drei Monaten habe sich ihre Ertragslage verschlechtert.

Nachfragerückgang in Restaurants akzentuiert sich

Die Luzerner Restaurants berichteten am Quartalsende zum zweiten Mal in Folge von einem deutlichen Rückgang der Nachfrage. Dieser hat sich im 2. Quartal nochmals akzentuiert. Zwar hat sich die Corona-Krise inzwischen etwas entspannt, von ihr betroffen waren nun aber alle Monate des Quartals und nicht nur der letzte wie im 1. Quartal. Gegenüber dem Vorjahr ging im 2. Quartal der Umsatz bei allen befragten Luzerner Restaurants zurück; im 1. Quartal hatten "nur" 74 Prozent einen Umsatzrückgang verzeichnet. Ein ähnlich bedrückendes Bild zeigte sich Ende des 2. Quartals beim mengenmässigen Absatz, wobei Speisen und Getränke in vergleichbarem Ausmass betroffen waren.

Weniger Logiernächte bei allen befragten Hotels

Die Luzerner Hotellerie leidet besonders unter dem Einbruch des internationalen Reiseverkehrs als Folge der Corona-Krise. Alle befragten Hotels verzeichneten im 2. Quartal weniger Logiernächte und geringere Umsätze als im Vorjahresquartal. Der Stand der Reservationen für das laufende 3. Quartal ist bei 87 Prozent der Luzerner Hotels tiefer als im Vorjahr (4% gleich, 9% höher). 43 Prozent beurteilten Ende des 2. Quartals ihre betrieblichen Einrichtungen als zu gross, die Übrigen als angemessen.

Logiernächte nehmen auf tiefem Niveau zu – vor allem dank Schweizer Gästen

Nach dem drastischen Einbruch der Logiernächte in den Monaten März und April 2020 stieg die Zahl der Logiernächte im Mai und im Juni auf tiefem Niveau wieder an. Im gesamten 2. Quartal verzeichnete der Kanton Luzern 122'275 Übernachtungen – 80,7 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Der Anteil der Gäste aus der Schweiz lag bei hohen 84,2 Prozent.

Keine weitere Verschlechterung erwartet, Personalbestand ist aber zu hoch

Sowohl Gastronomie als auch Beherbergung erwarten bis Ende Jahr eine gleichbleibende Geschäftslage. Beide Branchen beurteilten Ende Juni ihren Personalbestand als zu hoch und erwarten bis im September einen Rückgang der Beschäftigung. Insbesondere in der Hotellerie rechnet eine klare Mehrheit der befragten Betriebe mit einem Personalabbau (67%). Bei der Nachfrage erwarten beide Branchen keine weitere Verschlechterung. Der dennoch antizipierte Personalabbau könnte auch im Zusammenhang mit auslaufenden Kurzarbeitsentschädigungen stehen.

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