Konjunktur 1. Quartal 2019 - Industrie

Luzerner Industrie mit Gegenwind

Die Luzerner Industriebetriebe schätzten ihre Geschäftslage Ende des ersten Quartals 2019 insgesamt als "befriedigend" ein. Es handelt sich um die schlechteste Einschätzung seit zwei Jahren. Gemäss Experten des SECO steht die Industrie unter dem Einfluss einer nachlassenden Dynamik auf den Weltmärkten.

Geschäftslage für viele nur noch befriedigend

68 Prozent der befragten Luzerner Industriebetriebe vermeldeten eine befriedigende Geschäftslage (gut: 20%; schlecht: 12%). Diese Einschätzung fiel in den grossen Industriebetrieben schlechter aus: 23 Prozent von ihnen bezeichneten ihre Geschäftslage als "schlecht" (gut: 9%; befriedigend: 69%). Kleine und mittelgrosse Betriebe sowie Betriebe mit fast keinem (< 4%) oder grossem (> 66%) Exportanteil stuften ihre Geschäftslage als "gut" ein. Für Betriebe mit einem Exportanteil von weniger als 67 Prozent ist die Lage nur noch "befriedigend".

Insgesamt wurde der Auftragsbestand von den Luzerner Industrievertretern als "normal" beziehungsweise als "gleichbleibend" bezeichnet. Eine Abschwächung der Industriekonjunktur zeigt sich jedoch darin, dass der Bestand an Aufträgen aus dem Ausland erneut negativ beurteilt wurde: Viele Betriebe stuften ihn bereits zum zweiten Mal in Folge als "zu klein" ein. Gemäss der Meinung von 19 Prozent der Befragten verschlechterte sich im Lauf des ersten Quartals 2019 die Wettbewerbsposition ausserhalb der EU. 78 Prozent sahen sich auf diesen Märkten in einer unveränderten Position (verbesserte Position: 3%).

Die Reichweite der Produktion nahm in den Luzerner Industriebetrieben gegenüber demselben Zeitraum im Vorjahr leicht ab, nämlich von 5,1 auf 3,9 Monate. In der Gesamtschweiz blieb dieser Wert fast unverändert und sank lediglich von 5,5 auf 5,3 Monate. Der durchschnittliche Auslastungsgrad der Produktionskapazitäten blieb im Kanton Luzern beinahe unverändert bei 83 Prozent (CH: 82%).

Exportorientierte Firmen mit zu kleinem Auftragsbestand

Die exportorientierten Luzerner Industriebetriebe (Exportanteil: >66%) stuften ihre Geschäftslage als "gut" ein. Ihre Beurteilung des aktuellen Auftragsbestands im Total als auch ihre Angaben zum Bestand der Auslandaufträge deuten jedoch darauf hin, dass das kommende Quartal schwieriger werden könnte. In mehr als jedem dritten exportorientierten Unternehmen wurde der Auftragsbestand als "zu klein" eingestuft, in knapp zwei von drei als "normal", in keinem als "gross". Industriebetriebe mit einem geringen Exportanteil (<33%) bezeichneten ihren Auftragsbestand insgesamt als "gross" respektive "normal".

Die Zahl der Beschäftigten wurde im ersten Quartal 2019 von der Luzerner Industriebranche insgesamt als normal eingestuft. Keine Veränderungen zeigten sich im ersten Quartal bezüglich der technischen Kapazitäten der Produktion, der Ertragslage sowie der Verkaufspreise.

Im Kanton Luzern lagen die Exporte im ersten Quartal 2019 um 2,2 Prozent tiefer als zum gleichen Zeitpunkt im Jahr zuvor, nämlich bei 1,311 Milliarden Franken. In der Gesamtschweiz stiegen die Exporte in diesem Zeitraum hingegen um 5,3 Prozent auf 60,633 Milliarden Franken an.

Zunehmende Bestellungseingänge erwartet

Bis September 2019 wird in den Luzerner Industriebetrieben eine gleichbleibende Geschäftslage erwartet. Im zweiten Quartal soll die Zahl der Beschäftigten unverändert bleiben. Erwartet wird zudem, dass die Produktion, die Bestellungseingänge und die Exporte im selben Zeitraum zunehmen. Dennoch stellt für einen Drittel der Befragten eine ungenügende Nachfrage das grösste Produktionshemmnis dar. Dieser Wert liegt leicht unterhalb des Schnitts der vergangenen drei Jahre.

Die Schweizer Industriebetriebe gehen davon aus, dass sich ihre Geschäftslage bis Ende September verbessert und – gleich wie die Betriebe im Kanton Luzern – dass die Exporte ansteigen. Die Zahl der Beschäftigten soll im zweiten Quartal 2019 schweizweit unverändert bleiben.

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