Luzerner Wirtschaft – Arbeitsmarkt

Höhere Erwerbsbeteiligung als in Gesamtschweiz

Gesamtwirtschaftlich kann mit der Erwerbsquote gemessen werden, wie gut es gelingt, die Bevölkerung ins Erwerbsleben zu integrieren. Die Zahlen zur Erwerbsbeteiligung können auch Hinweise auf die Hürden geben, die für bestimmte Bevölkerungsgruppen bestehen, um sich am Arbeitsmarkt zu beteiligen (z.B. Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder Zugangsregelungen für Arbeitskräfte aus dem Ausland).

Erwerbspersonen sind Luzernerinnen und Luzerner im arbeitsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren, die entweder erwerbstätig oder erwerbslos sind. Im Jahr 2017 beträgt die Erwerbsquote im Kanton Luzern 84 Prozent. Dieser Wert ist um 2 Prozentpunkte höher als derjenige der Schweiz. Die Zentralschweiz liegt gleichauf mit dem Kanton Luzern.

Die Erwerbsquoten der Männer und der Frauen unterscheiden sich deutlich. Zum Zeitpunkt der letzten Erhebung haben sich 89 Prozent der Luzerner Männer und 80 Prozent der Luzerner Frauen auf dem Arbeitsmarkt bewegt. Diese Werte liegen je 3 Prozentpunkte über den gesamtschweizerischen Werten. Mit einer Erwerbsquote von 80 Prozent bei den Frauen gehört der Kanton Luzern zu den Spitzenreitern unter allen Kantonen. Das Schlusslicht ist diesbezüglich der Kanton Tessin mit einer Frauenerwerbsquote von 67 Prozent.

Anteil Erwerbstätiger mit tertiärem Bildungsabschluss tiefer als in Gesamtschweiz

Richten wir einen Blick auf das Qualifikationsniveau der Erwerbstätigen. Gemessen wird dieses hier am Anteil der Erwerbstätigen mit einem tertiären Bildungsabschluss, also mit einem Hochschulabschluss oder einem Abschluss der höheren Berufsbildung.

Der Luzerner Wert liegt konstant unterhalb des Werts der Gesamtschweiz. Wir sehen aber auch, dass über den gesamten Zeitraum von rund 10 Jahren betrachtet, der Wert sowohl im Kanton Luzern als auch in der Zentralschweiz und der Schweiz insgesamt zugenommen hat, nämlich von rund 30 Prozent auf rund 40 Prozent.

Sehr tiefe Arbeitslosenquoten im Kanton Luzern und in der Zentralschweiz

Mit einer Arbeitslosenquote von 1,8 Prozent gehört der Kanton Luzern im Jahr 2018 zu den Kantonen mit den tiefsten Arbeitslosenquoten. Der Zentralschweizer Schnitt ist noch tiefer und beträgt 1,6 Prozent. Die Zentralschweiz ist damit schweizweit die Grossregion mit der tiefsten Arbeitslosenquote. In der Gesamtschweiz liegt die Arbeitslosenquote bei 2,6 Prozent.

In den letzten zehn Jahren hat die Arbeitslosenquote lediglich in den Jahren 2009 und 2010 – während der durch die Finanzkrise ausgelösten konjunkturellen Baisse – einen grösseren Sprung nach oben gemacht. Damals ist sie auf 2,9 Prozent (2009) resp. 2,4 Prozent (2010) gestiegen. In den übrigen Jahren hat sich die Arbeitslosenquote jeweils um 2 Prozent herum bewegt, wobei die Quote in den vergangenen drei Jahren zudem leicht gesunken ist.

Als arbeitslos erfasst sind Personen, die in einer Regionalen Arbeitsvermittlungsstelle (RAV) gemeldet sind. Ergänzend dazu kann die – international gebräuchlichere – Kennzahl der Erwerbslosenquote angeschaut werden. Sie umfasst auch die stellensuchenden Personen, die nicht bei einem RAV gemeldet sind. Entsprechend ist sie höher als die Arbeitslosenquote. 2017 liegt die Erwerbslosenquote im Kanton Luzern bei 3 Prozent.

Luzerner/innen pendeln für Arbeit vor allem nach Zug und Zürich

Während 38'200 Personen aus anderen Kantonen für die Arbeit in den Kanton Luzern kommen, pendeln 43'400 Personen aus dem Kanton Luzern in einen anderen Kanton. Unter dem Strich resultiert daraus ein Negativsaldo von 5'100 Personen.

Aus den Kantonen Nidwalden, Obwalden und Schwyz pendeln je mehr Personen nach Luzern als umgekehrt. In die Kantone Zug, Zürich und Bern pendeln dagegen wesentlich mehr Personen aus dem Kanton Luzern als in umgekehrter Richtung von dort in den Kanton Luzern kommen.

Wird das Bildungsniveau der Zu- und Wegpendelnden betrachtet, zeigt sich, dass mehr Personen mit einem Tertiärabschluss wegpendeln als zupendeln.

Leicht tieferes Lohnniveau als in Schweiz und Zentralschweiz

Damit zur letzten Kennzahl: Der Lohn. Der standardisierte Bruttomedianlohn in den Luzerner Unternehmen beträgt im privaten Sektor im Jahr 2016 rund 6'000 Franken pro Monat. Der standardisierte Bruttomedianlohn ist auf ein einheitliches Arbeitspensum von 4 1/3 Wochen zu 40 Arbeitsstunden umgerechnet und enthält anteilsmässig den 13. Monatslohn und die jährlichen Sonderzahlungen/Boni. Median bedeutet, dass die eine Hälfte der Löhne unter diesem Wert liegt und die andere Hälfte darüber.

In der Zentralschweiz liegt der mittlere Monatslohn bei 6'300 Franken, in der Gesamtschweiz bei 6'200 Franken. Auch hier handelt es sich um Löhne aus der Privatwirtschaft. Seit Beginn des betrachteten Zeitraums ist das Lohnniveau im Kanton Luzern und in der Zentralschweiz etwas stärker angestiegen als in der gesamten Schweiz.

Einer der Gründe für das tiefere Lohnniveau in Luzern sind die verhältnismässig wenig Stellen in Hochlohnbranchen. Lohnunterschiede zeigen sich auch nach Geschlecht. 2016 verdienen Frauen im Kanton Luzern im Mittel 5'300 Franken pro Monat, Männer 6'400 Franken. Seit Beginn der Erhebung im Jahr 2008 hat der Lohn der Männer um 500 Franken zugenommen, derjenige der Frauen um 600 Franken. Frauen haben somit im Mittel 16 Prozent weniger verdient als Männer. Diese Differenz lässt sich nur rund zur Hälfte mit lohnrelevanten Personen-, Arbeitsmarkt- und Unternehmensmerkmalen begründen.

Kontakt

LUSTAT Statistik Luzern

E-Mail: info@lustat.ch

Telefon: +41 41 228 56 35

Analysen

Löhne 2022

Tieflohnanteil in Luzerner Privatwirtschaft vergleichsweise klein

Der Webartikel beantwortet Fragen rund um die Löhne in Luzerner Privatunternehmen. Betrachtet werden unter anderem Lohnunterschiede zwischen einzelnen Branchen und zwischen den Geschlechtern. Besonders beleuchtet werden die Tieflohnstellen.

Tourismus im Kanton Luzern 2023

Übernachtungszahlen der Luzerner Hotels auf neuem Höchststand

Der Webartikel zum Tourismus im Kanton Luzern betrachtet die Entwicklung der Logiernächte sowie der Herkunft und der Aufenthaltsdauer der Gäste im Kanton.

Konkurse und Betreibungen 2023

Zahl der Konkurseröffnungen steigt weiter

Der Webartikel behandelt das Thema Konkurse und Betreibungen im Kanton Luzern. Die Auswertung bezieht sich auf die Daten des Kantonsgerichts sowie der Betreibungs- und Konkursämter. Neben der neusten Auswertung der Konkursdaten des Kantonsgerichts aktualisiert LUSTAT die Konkurse juristischer Personen quartalsweise und publiziert sie als Wirtschaftskennzahl. Diese stützt auf das Schweizerische Handelsamtsblatt ab.