Luzerner Wirtschaft – Wirtschaftsleistung

Luzerner BIP pro Kopf ist deutlich tiefer als Schweizer und Zentralschweizer BIP

Die bekannteste und wichtigste Kennzahl, um die Wirtschaftsleistung eines Landes oder einer Region zu messen, ist das Bruttoinlandprodukt. Im Jahr 2016 beträgt das Luzerner Bruttoinlandprodukt 66'611 Franken pro Person. Dieser Wert liegt mehr als 10'000 Franken unter den Werten der Zentralschweiz und der Gesamtschweiz. Sowohl das BIP der Zentralschweiz als auch das BIP der Gesamtschweiz liegen über 78'000 Franken pro Einwohnerin und Einwohner.

Einer der Gründe für den tieferen Wert im Kanton Luzern ist unter anderem, dass hier die Zahl an Beschäftigten und Unternehmen pro Einwohnerin und Einwohner im Vergleich zu städtisch geprägten Kantonen wie Basel-Stadt, Genf oder Zug relativ klein ist. Ein weiterer Grund dafür ist der Branchenmix; so ist beispielsweise die wertschöpfungsschwache Landwirtschaft im Kanton Luzern überdurchschnittlich stark vertreten.

Luzerner BIP wächst stärker als Schweizer BIP

Es fällt auf, dass der Kanton Luzern in den vergangenen Jahren ein überdurchschnittlich starkes BIP-Wachstum aufweist. Mit wenigen Ausnahmen hat die Wachstumsrate im Kanton Luzern über der gesamtschweizerischen gelegen – teilweise sogar deutlich.

Rufen wir uns nochmals die vorhergehende Analyse vor Augen, die das BIP pro Kopf gezeigt hat. Hier ist der Kanton Luzern klar unter dem Schweizer Wert gelegen. Die Lücke hat verkleinert werden können, weil das starke BIP-Wachstum das Bevölkerungswachstum übertroffen hat und somit das BIP-pro-Kopf-Wachstum positiv ausgefallen ist. In der gesamten Schweiz hat sich das BIP-Wachstum in etwa im Gleichschritt mit dem Bevölkerungswachstum entwickelt. Das BIP pro Kopf ist daher nahezu konstant geblieben.

Branchen mit vielen Beschäftigten und wenig Wertschöpfung

Wie bereits erwähnt, arbeiten im Kanton Luzern vergleichsweise viele Beschäftigte in strukturschwachen Branchen mit einer tiefen Wertschöpfung. Dazu gehört zum Beispiel der Landwirtschaftssektor. Im Kanton Luzern arbeitet mehr als jeder 20. Beschäftigte in diesem Sektor. Zur Wertschöpfung trägt der erste Sektor 1,5 Prozent bei.

Über die gesamte Schweiz betrachtet, arbeitet nicht ganz jede 30. Person in der Landwirtschaft. Der Anteil an der Bruttowertschöpfung beträgt 0,7 Prozent. Die wertschöpfungsintensive Branche „Finanz- und Versicherungsdienstleistungen“ hingegen sorgt mit 5 Prozent der Beschäftigten für knapp 10 Prozent der Bruttowertschöpfung in der gesamten Schweiz. Im Kanton Luzern sind diese Anteile tiefer.

Knapp ein Viertel der Luzerner Exporte sind «Maschinen, Apparate, Elektronik»

Kommen wir zum Luzerner Aussenhandel. Die Entwicklung des Exportvolumens gibt Hinweise auf die internationalen Verflechtungen der lokalen Wirtschaft und deutet auf konjunkturelle Entwicklungen hin.

Gemessen am Warenwert ist die Gruppe „Maschinen, Apparate und Elektronik“ im Kanton Luzern die wichtigste Exportkategorie. Etwas mehr als 23 Prozent aller Luzerner Exporte fallen in diese Kategorie. An zweiter Stelle folgt die Kategorie der „Metalle“, die mehr als 19 Prozent ausmacht. Produkte der Land-, Forstwirtschaft und Fischerei machen 13 Prozent aus. Diese Kategorie ist grün markiert.

Aus gesamtschweizerischer Sicht sind die „Produkte der Chemisch-Pharmazeutischen Industrie“ die mit Abstand wichtigste Exportkategorie. Sie macht mehr als 45 Prozent aller Schweizer Exporte aus. An zweiter Stelle folgt die Kategorie der „Präzisionsinstrumente, Uhren und Bijouterie“ und an dritter Stelle die „Maschinen, Apparate und Elektronik“.

Mehrheit der Luzerner Exporte geht nach Europa

Sowohl für den Kanton Luzern als auch für die Zentralschweiz und die Schweiz sind gesamthaft die europäischen Märkte am bedeutendsten: 55 Prozent der Schweizer Exporte, 63 Prozent der Zentralschweizer Exporte und 67 Prozent der Luzerner Exporte fliessen dorthin. Entsprechend kleiner sind die Anteile bei den übrigen Märkten.

Wie der Vergleich zeigt, machen die amerikanischen und asiatischen Märkte bei den Gesamtschweizer Exporten grössere Anteile aus als bei den Zentralschweizer oder den Luzerner Exporten. Afrika und Ozeanien sind bei allen dreien vergleichsweise unbedeutend.

Steuerertrag der juristischen Personen nicht auf Niveau von 2011

Zum Abschluss des ersten Teils kommen wir noch zu einer weiteren Betrachtungsweise der wirtschaftlichen Leistung: Der Entwicklung der Zahl der juristischen Personen und ihrer Steuererträge.

Seit 2011 ist die Zahl der steuerpflichtigen juristischen Personen im Kanton Luzern von rund 15'800 auf rund 21'700 gewachsen. Das entspricht einem Wachstum um knapp 38 Prozent. Trotz einer deutlichen Zunahme der Steuerpflichtigen um über ein Drittel liegt der Steuerertrag im Jahr 2016 deutlich unter dem Niveau von 2011. Nach der Steuerreform mit der Halbierung der Gewinnsteuer sind die Steuereinnahmen im Jahr 2012 um über ein Viertel (26%) eingebrochen. Bis zum Jahr 2016 haben sie wieder um 23 Prozent zugenommen und liegen noch rund 7 Millionen Franken je Einheit unterhalb des Werts von 2011.

Von den nicht ganz 22'000 juristischen Personen zahlt gut die Hälfte keine Gewinnsteuern. Auf der anderen Seite kommen 62 Prozent aller Gewinnsteuern von rund 1,5 Prozent der steuerpflichtigen juristischen Personen. Sie gehören zur Gruppe der Steuerzahlenden mit einem steuerbaren Gewinn von über 2,5 Millionen Franken.

Kontakt

LUSTAT Statistik Luzern

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