Die Veränderung der Zahl der Vollzeitäquivalente sind das Resultat von Ansiedlung, Abwanderung, Gründung oder Schliessung von Unternehmen, aber auch vom Stellenwachstum oder dem Stellenabbau in bestehenden Betrieben.
Die Zahl der Vollzeitäquivalente im Kanton Luzern hat zwischen 2011 und 2017 um über 10'500 Vollzeitstellen zugenommen. Sind im Jahr 2011 noch rund 177'300 Vollzeitäquivalente gezählt worden, sind es im Jahr 2017 rund 187'800 gewesen. Aufgrund einer Anpassung der Berechnungsmethode im Jahr 2015 sind Vergleiche nur eingeschränkt möglich.
Abgesehen vom aktuellsten Jahr war das Wachstum der VZÄ im Kanton Luzern seit 2012 jeweils deutlich grösser als das gesamtschweizerische. Zuletzt hat das Wachstum im Kanton Luzern 0,8 Prozent betragen. Die negativen Werte im Jahr 2015 sind durch den bereits erwähnten Methodenwechsel bedingt.
Wie in allen Kantonen arbeiten auch im Kanton Luzern die meisten Beschäftigten im Dienstleistungssektor. Im Vergleich zur Gesamtschweiz ist der Anteil des Dienstleistungssektors in Luzern und in der Zentralschweiz aber leicht kleiner. Er beträgt 68 Prozent (CH-Wert: 73%). Im Gegenzug sind sowohl der Landwirtschafts- als auch der Industriesektor im Kanton Luzern stärker vertreten als in der Gesamtschweiz.
Die Innovationskraft und Standortqualität einer Region kann unter anderem an der Entwicklung der Beschäftigung in Branchen mit einem hohen Anteil an wertschöpfungsintensiven Unternehmen abgelesen werden (d.h. High-Tech- oder wissensintensive Branchen). Eine hochentwickelte Volkswirtschaft ist auf innovative und wertschöpfungsintensive Unternehmen angewiesen. Solche Firmen benötigen für ihre Leistungserstellung in besonderem Mass spezialisiertes Wissen.
Wie sieht es diesbezüglich im Kanton Luzern aus? Der Anteil der Beschäftigten in High-Tech- sowie wissensintensiven Branchen am Total aller Beschäftigten liegt im Kanton Luzern deutlich tiefer als in der gesamten Schweiz. Der Zentralschweizer Wert ist ebenfalls leicht höher als der Luzerner Wert.
Von der Bäckerei über den Maschinenhersteller bis zum IT-Start-up – die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) spielen für die Schweizer Wirtschaft eine entscheidende Rolle. Sie bilden die überwältigende Mehrheit der Unternehmen und stellen über zwei Drittel der Arbeitsplätze in der Schweiz. Die KMU tragen wesentlich zur unternehmerischen Kreativität, zum Wirtschaftswachstum und zum nationalen Wohlstand bei. Wie sieht es diesbezüglich im Kanton Luzern aus? 98,8 Prozent aller Unternehmen im Kanton Luzern gehören zu den KMU. Davon sind die allermeisten Mikrounternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten.
Etwas anders sieht es aus, wenn die Verteilung der Arbeitsplätze angeschaut wird. Die Grossunternehmen machen im Kanton Luzern gerade einmal 1,2 Prozent aller Unternehmen aus, stellen jedoch 30 Prozent aller Arbeitsplätze. Die Beschäftigten verteilen sich ungefähr gleichmässig auf alle vier Grössenklassen von Betrieben. In der Zentralschweiz und in der Gesamtschweiz bewegen sich die Werte in einem ähnlichen Rahmen.
Die Intensität des Gründungsgeschehens gibt Hinweise auf die Entwicklung des Kantons Luzern als Wirtschafts- und Innovationsstandort. Von neuen Unternehmen verspricht man sich Struktur-, Innovations- und Beschäftigungseffekte. Sie sollen die Wettbewerbsfähigkeit stärken und auch neue Arbeitsplätze schaffen.
Im Jahr 2016 sind im Kanton Luzern 1'609 Unternehmen neu gegründet worden. Diese Zahl ist etwas tiefer als in den zwei Jahren zuvor. Neugründungen finden hauptsächlich im Dienstleistungssektor statt: Fast 90 Prozent aller Neugründungen entfallen auf diesen Sektor.
Die Daten zu den Schliessungen von Unternehmen liegen zurzeit nur für die Jahre 2013 und 2014 vor. Im Jahr 2014 sind im Kanton Luzern den 1'843 Neugründungen 1'355 Unternehmensschliessungen gegenüber gestanden.
Wie aber sieht die Bilanz bezüglich neuer Unternehmen und Stellen insgesamt aus? Per Saldo resultiert im Jahr 2014 aus den Unternehmensgründungen und -schliessungen ein Zuwachs von insgesamt 488 Unternehmen und 707 Stellen. Von allen im Jahr 2013 neu gegründeten Unternehmen im Kanton Luzern sind ein Jahr später noch 83 Prozent aktiv gewesen und nach drei Jahren 62 Prozent.
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