Konjunktur 4. Quartal 2018 - Industrie

Luzerner Exporte übertreffen Höchstwert von 2008

Die Luzerner Industriebetriebe beurteilten ihre Geschäftslage im 4. Quartal 2018 insgesamt als gut. Gegenüber dem Vorquartal hat sich die Lage dennoch etwas eingetrübt.

Geschäftslage bei Grossbetrieben und Metallverarbeitern unter Druck

Bei der Beurteilung der Geschäftslage nahm im 4. Quartal 2018 gegenüber dem Vorquartal vor allem der Anteil der "guten" Lageeinschätzungen ab, nämlich von 39 auf 27 Prozent. Der Anteil Betriebe mit "schlechter" Geschäftslage blieb beinahe konstant (7% vs. 10%). Die Eintrübung der Geschäftslage – auf nach wie vor hohem Niveau – ging dabei vor allem von den grossen Betrieben aus. Auf die einzelnen Branchen bezogen war der Rückgang beim Geschäftslageindikator insbesondere bei den Herstellern von Metallerzeugnissen ausgeprägt. Unverändert blieb die Lage bei den Maschinenbauern und verbessert hat sie sich bei den Herstellern von elektrischen Ausrüstungen.

Wettbewerbsdruck in der EU

Am Ende des 4. Quartals 2018 betrug die Auftragsreichweite der Luzerner Industrie 4,3 Monate. Der Wert lag damit etwas tiefer sowohl als im Vorquartal als auch zum selben Zeitpunkt im Vorjahr. Die Betriebe schätzten dennoch ihre Auftragsbestände gesamthaft als normal ein. Die Aufträge aus dem Ausland wurden als zu tief beurteilt. Die Luzerner Industriebetriebe konstatierten bezüglich ihrer Wettbewerbsposition im Inland und im nicht EU-Ausland keine Veränderungen. Für 27 Prozent der befragten Unternehmen verschlechterte sich aber die Wettbewerbsposition in der EU, während 7 Prozent eine Verbesserung feststellten (66% unverändert). Die Verkaufspreise und die Ertragslage blieben insgesamt unverändert.

Erstmals mehr Exporte als 2008

Eine besonders gute Geschäftslage wiesen im 4. Quartal 2018 erneut die stark exportorientierten Luzerner Betriebe auf (Exportanteil 67–100%). Sie berichteten darüber hinaus von einer Verbesserung der Ertragslage im Quartalsverlauf. Industriefirmen mit Exportanteilen von 0 bis 33 Prozent beziehungsweise 34 bis 66 Prozent verzeichneten in diesem Zeitraum eine Verschlechterung der Erträge. Die überdurchschnittliche Lage der besonders exportorientierten Unternehmen spiegelt sich auch in den provisorischen Daten der eidgenössischen Zollverwaltung: Aus dem Kanton Luzern wurden im 4. Quartal 2018 Güter im Wert von 1,3 Milliarden Franken exportiert, ein Plus von 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Für das ganze Jahr 2018 wurde ein Exportvolumen von 5,2 Milliarden Franken verzeichnet (+8,3%). Damit ist der bisherige Höchstwert aus dem Jahr 2008 übertroffen worden.

Optimistische Stimmung hält an

Die Luzerner Industrie rechnet gemäss KOF-Umfrage bis März 2019 mit einer steten Produktion und einem konstanten Bestellungseingang. Die Beschäftigung soll unverändert bleiben während eine weitere Zunahme beim Exportvolumen erwartet wird. Zwar rechnet die Branche mit höheren Einkaufs- und gleichzeitig unveränderten Verkaufspreisen, dennoch erwartet man eine Verbesserung der Geschäftslage bis Juli 2019.

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