Konjunktur 3. Quartal 2019 - Industrie

Industrie verliert an Schwung

Es bestätigt sich, dass die guten Luzerner Einschätzungen im 2. Quartal bloss ein Zwischenhoch dargestellt hatten. Der seit Anfang Jahr anhaltende Abwärtstrend setzte sich nun auch in der Luzerner Industrie fort.

Die Luzerner Industriebetriebe bezeichneten ihre Geschäftslage Ende des 3. Quartals 2019 insgesamt als "befriedigend". Damit hat sich ihre Einschätzung im Vergleich zum Vorquartal verschlechtert. Schweizweit wurde die Lage ebenfalls als "befriedigend" beurteilt.

Luzerner Exporte gehen zurück

Die Verschlechterung der Geschäftslage in der Luzerner Industrie widerspiegelt sich in den sinkenden Exportzahlen. Bereits zum dritten Mal in Folge reduzierten sich die Luzerner Warenexporte im Vorjahresvergleich. Im 3. Quartal 2019 betrugen sie noch 1,2 Milliarden Franken und lagen somit 4,4 Prozent tiefer als zum selben Zeitpunkt im Vorjahr.

Aus Gesamtschweizer Sicht legte das Exportvolumen weiter zu. Im 3. Quartal 2019 betrug es 59,8 Milliarden Franken und war somit um 9,0 Prozent höher als im Vorjahr. Grund für diese starke Wachstumsrate waren die Exporte der "Produkte der chemisch-pharmazeutischen Industrie", die im Vergleich zum Vorjahr um über 20 Prozent zunahmen.

Bestellungseingänge bleiben konstant

Im September wurde die Zahl der Bestellungseingänge sowohl im Kanton Luzern als auch in der Gesamtschweiz im Vergleich zum Vorjahresmonat als "gleich" eingestuft. Noch im 2. Quartal waren die Bestellungseingänge gegenüber den Vorjahresmonaten tendenziell niedriger ausgefallen.

Diese Entwicklung widerspiegelt sich nicht in der Reichweite der Produktion: Gegenüber dem Vorquartal verkürzte sich diese im Kanton Luzern wie auch in der Gesamtschweiz leicht. In den Luzerner Betrieben war sie mit 4,0 Monaten kürzer als in der Gesamtschweiz mit 5,8 Monaten.

Wettbewerbsposition ist unverändert

Die Wettbewerbsposition der Industrie im Inland, in der EU und ausserhalb der EU veränderte sich im 3. Quartal 2019 gegenüber dem Vorquartal nicht. Das zeigen die Einschätzungen der befragten Industriebetriebe sowohl im Kanton Luzern als auch in der Gesamtschweiz. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang mit der rückläufigen Entwicklung der Verkaufspreise, welche die Wettbewerbsposition konstant halten konnte: 18 Prozent der befragten Luzerner Industriebetriebe vermeldeten gesunkene, 2 Prozent gestiegene Verkaufspreise.

Als wichtigstes Produktionshemmnis wurde in knapp 50 Prozent der Luzerner Betriebe die "ungenügende Nachfrage" genannt, gefolgt vom "Mangel an Arbeitskräften" (19%). 16 Prozent der Luzerner Betriebe stellten keine Produktionshemmnisse fest.

Schweizweit war in 45 Prozent der Betriebe ebenfalls die ungenügende Nachfrage das Hauptproblem. 27 Prozent der Befragten hatten keine Hemmnisse zu vermelden.

Keine Veränderung beim Geschäftsgang erwartet

Bis März 2020 sehen die befragten Industriebetriebe keine Veränderung der Geschäftslage voraus. Das gilt sowohl in der Gesamtschweiz als auch im Kanton Luzern. Bis zum Jahresende wird bei den Einkaufs- und Verkaufspreisen sowie bei den Exporten ebenfalls mit keinen Änderungen gerechnet. Gesamtschweizerisch wird bei den Beschäftigtenzahlen ein Rückgang erwartet. Die Luzerner Betriebe gehen auch hier von gleichbleibenden Zahlen aus.

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