Konjunktur 3. Quartal 2021 - Industrie

Leicht nachlassender Enthusiasmus in der Luzerner Industrie

Die Industriebetriebe im Kanton Luzern beurteilten ihre Geschäftslage im 3. Quartal 2021 weiterhin als "gut"; dabei zeigten sie sich jedoch etwas weniger enthusiastisch als noch im Vorquartal. Gesamtschweizerisch betrachtet zeigte sich ein ähnliches Bild.

Gute Geschäftslage - jedoch häufiger nachlassende Produktion

Im 3. Quartal 2021 präsentierten sich die Luzerner Industriebetriebe punkto Geschäftslage weiterhin in guter Verfassung. Deren Beurteilung fiel zwar etwas weniger positiv aus als im Vorquartal, sie übertraf aber wiederum die Einschätzung zum Zeitpunkt unmittelbar vor Ausbruch der Corona-Pandemie.

Beim Indikator Geschäftsgang, der neben der Geschäftslage die Produktion und den Auftragsbestand mit einbezieht, hielten sich positive und negative Bewertungen in etwa die Waage. 3 Monate zuvor überwogen die positiven Einstufungen noch deutlich. Ursache für die Eintrübung des Geschäftsgangs ist, dass häufiger von einer – verglichen mit dem Vorjahresquartal – geringeren Produktion berichtet wurde. Im 3. Quartal 2021 gaben nämlich 41 Prozent der Luzerner Industriebetriebe diese Einschätzung zu Protokoll (CH: 19%), während es 3 Monate zuvor erst 21 Prozent waren und fast die Hälfte (46%) noch von einer Zunahme der Produktion gegenüber dem 2. Quartal 2020 berichteten.

Kaum veränderte Ertragslage

Die Mehrheit der Luzerner Industriebetriebe verzeichnete im 3. Quartal 2021 keine Veränderung der Ertragslage. Etwas häufiger als auf gesamtschweizerischer Ebene wurde von einer Verschlechterung der Ertragslage berichtet.

Auslastungsgrad weiter hoch

Sowohl gesamtschweizerisch als auch im Kanton Luzern blieb die Auslastung der Produktionskapazitäten im 3. Quartal 2021 hoch (jeweils 85%). Bemerkenswert im Kanton Luzern ist dabei die Situation der stark exportorientierten Industriebetriebe. Gegliedert nach Exportanteil vermeldeten diese im 3. Quartal 2021 mit 91 Prozent die höchste Auslastung, während sie vor Jahresfrist noch hinter den weniger exportabhängigen Betrieben lagen, respektive im 2. Quartal 2020 mit einem Auslastungsgrad von 73 Prozent sogar einen seit 2009 nicht mehr erlebten Tiefpunkt erreicht hatten.

Per Saldo wurde der Auftragsbestand (inklusive Auslandaufträgen) im Oktober 2021 als "normal" taxiert. Dieses Urteil fiel deutlich besser aus als vor Jahresfrist.

Der Auftragsbestand Ende Oktober sicherte die Produktion in der Luzerner Industrie im Schnitt für 3,6 Monate. Damit ist die Reichweite gegenüber dem Vorquartal (3,7 Mt.) leicht gesunken. Schweizweit stieg die Reichweite der Aufträge von 5,3 auf 5,5 Monate.

Mangel an Arbeitskräften hat zugenommen

War der Mangel an Arbeitskräften im 3. Quartal 2020 noch kaum als Produktionshemmnis gesehen worden, so hat der Anteil der Industriefirmen, die damit zu kämpfen haben, seither stetig zugenommen. Zuletzt berichtete im 3. Quartal 2021 ein Viertel der Luzerner Industriebetriebe von einem Arbeitskräftemangel (CH: 18%).

Noch öfter wurde zwar eine mangelnde Nachfrage als Hemmnis genannt (39%; CH: 28%). Allerdings hatten im Vorjahr im Kanton Luzern noch 49 Prozent und schweizweit sogar 57 Prozent von dieser Problematik berichtet.

Industriebetriebe bleiben verhalten optimistisch

Für das 4. Quartal 2021 rechnen die Luzerner Industriebetriebe mit unveränderten Bestellungseingängen, aber mit einer Zunahme der Produktion und des Personalbestands.

Verbreitet wird mit einem Anstieg der Einkaufspreise gerechnet. In geringerem Ausmass werden auch höhere Preise im Verkauf erwartet.

Unter dem Strich wird bei den Exporten eine stabile Situation erwartet, wobei die Hersteller von Konsumgütern mit einem Rückgang rechnen während die Produzenten von Investitionsgütern und von Vorprodukten deutlich optimistischer sind und eine Steigerung ihrer Exporte erwarten.

Die Luzerner Industriebetriebe gehen von einer bis Ende März 2022 unveränderten Geschäftslage aus. Anders als auf gesamtschweizerischer Ebene, wo weiter eine Verbesserung der Geschäftslage erwartet wird, fallen die Einschätzungen im Kanton Luzern etwas vorsichtiger aus als noch vor drei Monaten.

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