Konjunktur 2. Quartal 2021 - Gastgewerbe

Im Gastgewerbe zeichnet sich Erholung ab

Gegenüber der Einschätzung von April beurteilte das Luzerner Gastgewerbe seine Geschäftslage anfangs Juli 2021 deutlich besser. Dennoch überwogen weiterhin die schlechten Einschätzungen. Gesamtschweizerisch wurde die Lage im 2. Quartal ebenfalls als "schlecht" eingeschätzt.

Gastronomie hinkt Hotellerie hinterher

21 Prozent der Luzerner Gastgewerbebetriebe beurteilten ihre Geschäftslage im 2. Quartal 2021 als "gut", 46 Prozent als "schlecht" und 34 Prozent als "befriedigend". Dies entspricht einer deutlichen Verbesserung gegenüber der letzten Befragung von anfangs April. Damals hatten noch 75 Prozent der Betriebe ihre Geschäftslage als "schlecht" beurteilt und 10 Prozent als "gut".

Speziell die Luzerner Gastronomiebetriebe sind mit ihrer Geschäftslage unzufrieden. Der Gruppe von 15 Prozent, die ihre Lage anfangs Juli als "gut" einschätzten, stehen 50 Prozent mit einer schlechten Beurteilung gegenüber (34% "befriedigend"). Bei den Beherbergungsbetrieben waren die Einschätzungen etwas ausgeglichener: 30 Prozent beurteilten ihre Geschäftslage als "gut", 38 Prozent als "schlecht" (32% "befriedigend").

Gegenüber der letzten Befragung vom Frühjahr hat sich die Lage aber sowohl in der Gastronomie wie auch in der Hotellerie deutlich verbessert.

Zu viele Beschäftigte und schlechtere Ertragslage

Die befragten Luzerner Unternehmen konstatierten im 2. Quartal 2021 eine Verschlechterung der Ertragslage. Dies, obwohl die Geschäftslage insgesamt seit April deutlich besser beurteilt wurde. Die verschlechterte Ertragslage führten vor allem die Gastronomiebetriebe ins Feld. In der Hotellerie hingegen blieb die Ertragslage unverändert. Die Zahl der Beschäftigten wurde von den Gastronomie- wie auch von den Beherbergungsbetrieben als "zu hoch" eingestuft.

Als grösstes Hemmnis sehen die Gastronomiebetriebe die gesetzlichen Rahmenbedingungen; über 4 von 5 der befragten Unternehmen leiden darunter. Weiter sieht sich die Gastronomie durch die ungenügende Nachfrage und die Witterungsbedingungen gehemmt. Dies erstaunt nicht, bedenkt man, dass die Restaurants in Innenräumen erst seit Anfang Juni wieder Gäste bewirten dürfen und ihre Aussenplätze aufgrund des regnerischen und kalten Wetters im 2. Quartal nur ungenügend besetzt waren.

Deutlicher Anstieg der Logiernächte

Die Zahl der Logiernächte ist im Kanton Luzern zuletzt wieder leicht angestiegen: In jedem Monat des 2. Quartals wurden über 100'000 Logiernächte gezählt. Dies entspricht zwar einem Anstieg um 181,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, jedoch noch immer einem Rückgang um 45,7 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr vor der Corona-Pandemie 2019.

Nach wie vor seit 2020 entfällt der Grossteil der Übernachtungen im Kanton auf Schweizer Gäste: Rund 82 Prozent aller Übernachtungen gingen im 2. Quartal auf ihr Konto. Damit hat die Zahl der Übernachtungen von Schweizer Gästen das Vor-Corona-Niveau deutlich übertroffen (+38,1% gegenüber 2. Quartal 2019). Die Übernachtungszahlen der ausländischen Gäste verharren aber nach wie vor auf tiefem Niveau, insbesondere diejenigen der aussereuropäischen Gäste: Im Vergleich zum 2. Quartal 2019 wurden im 2. Quartal 2021 98,5 Prozent weniger Übernachtungen von Chinesen/-innen und 97,6 Prozent weniger Übernachtungen von Amerikaner/innen gezählt.

Personalanstieg in der Gastronomie erwartet

Bis Ende Jahr erwarten die Luzerner Gastgewerbebetriebe eine weitere Verbesserung ihrer Geschäftslage. Dies trifft sowohl auf die Gastronomie- wie auch auf die Beherbergungsbetriebe zu. Im April waren die Erwartungen der Gastrobetriebe noch weitaus kritischer ausgefallen.

Die Zahl der Beschäftigten soll bis Ende September wachsen. Dabei wollen primär die Gastronomiebetriebe aufgrund dem erwarteten Anstieg der Nachfrage mehr Personal einstellen. Die Beherbergungsbetriebe rechnen mit einer gleichbleibenden Beschäftigtenzahl, obwohl auch sie von einer gesteigerten Nachfrage ausgehen.

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