Konjunktur 2. Quartal 2018 - Industrie
Steigende Exporte und Kapazitätsengpässe
Die Geschäftslage der Luzerner Industrie war Ende des zweiten Quartals 2018 insgesamt gut; sie hat sich gegenüber dem Vorquartal kaum verändert.
Gute Auftragslage führt zu Kapazitätsengpässen
Die Produktion der Luzerner Industrie lag im zweiten Quartal 2018 bis auf eine temporäre Baisse im Mai auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Der Auftragsbestand wurde von April bis Juni stets als normal bis gross eingeschätzt. Jener aus dem Ausland wurde von den befragten Unternehmen im April und Mai als zu klein, im Juni als normal beurteilt. Die Geschäftslage wurde von den Betrieben aller Grössenklassen als gut beurteilt.
Erstmals seit der Wirtschaftskrise von 2008/2009 gibt es Hinweise auf Kapazitätsengpässe: Die Luzerner Industrieunternehmen beurteilten ihre technischen Kapazitäten Ende Juni insgesamt als zu tief – erstmals seit Anfang 2008. Zu tief waren die Kapazitäten für 20 Prozent der befragten Unternehmen, 8 Prozent schätzen sie als zu hoch ein und 73 Prozent als angemessen.
14 Prozent mehr Exporte – knapp ein Drittel geht nach Deutschland
Die Exporte aus dem Kanton Luzern nahmen gegenüber der Vorjahresperiode im zweiten Quartal 2018 um 13 Prozent und im gesamten ersten Halbjahr 2018 um 14 Prozent zu (CH: +9 bzw. +7%). Den grössten Exportanteil hatten im ersten Halbjahr die Warengruppen Maschinen, Apparate und Elektronik (+9%) und Metalle (+22%) – zusammen machten sie 44 Prozent der Luzerner Exporte aus. In der KOF-Umfrage berichteten diese Industriebranchen von einer überdurchschnittlich guten Geschäftslage. Das wichtigste Zielland für Luzerner Exporte war mit 31 Prozent aller Ausfuhren Deutschland. An zweiter und dritter Stelle folgten die USA (10%) und Italien (9%). China (inkl. Hongkong) belegte nach Frankreich Platz 5 und absorbierte 6 Prozent der Luzerner Exporte.
Erwartungen positiv
Bis Dezember 2018 erwartet die Luzerner Industrie insgesamt eine unveränderte Geschäftslage und bis September eine konstante Beschäftigung. Vermehrt wird mit einer Zunahme sowohl der Einkaufs- als auch der Verkaufspreise gerechnet.