Sozialhilfe im Kanton Luzern 2022 – Räumliche Unterschiede
Sozialhilfequote der Stadt Luzern steigt weiter an
Zentrums- und Agglomerationsgemeinden weisen oft eine überdurchschnittliche Sozialhilfequote aus. Denn in urbanen Räumen ist der Anteil der Personengruppen grösser, welche ein erhöhtes Sozialhilferisiko aufweisen. Dazu gehören Alleinerziehende, Alleinlebende, Geringqualifizierte und ausländische Staatsangehörige (vgl. Risikogruppen der Sozialhilfe). Während die kantonale Quote 2022 stabil blieb, kam es bei den regionalen Quoten zu Veränderungen.
Sozialhilfequote der Stadt Luzern erneut gestiegen
Die Sozialhilfequote in der Stadt Luzern lag 2022 mit 4,5 Prozent 2,1 Prozentpunkte über der kantonalen Gesamtquote. Wie bereits im Vorjahr nahm auch 2022 die Quote der Stadt Luzern zu (+0,1 Pp.). Es wurden knapp 100 Personen mehr unterstützt als im Vorjahr. Die Zunahme ist hauptsächlich auf vorläufig aufgenommene Personen (F-Ausweis mit >7 Jahre Aufenthalt) zurückzuführen, die 2015 in die Schweiz eingereist waren; bei ihnen verschob sich die finanzielle Verantwortung des Bundes in diejenige der Kantone bzw. der Gemeinden. Diese Bevölkerungsgruppe wuchs in der Stadt Luzern 2022 von 163 auf 266 Personen, also um fast zwei Drittel gegenüber dem Vorjahr. Auch die Gruppe der Jahresaufenthalter/innen (B-Ausweis) wuchs verhältnismässig stark, von 493 auf 532 Personen (+8%).
Sozialhilfequote in den grossen Agglomerationskerngemeinden gesunken
Die Sozialhilfequoten der beiden grössten Agglomerationskerngemeinden Emmen (3,5%) und Kriens (3,4%) sind 2022 gegenüber dem Vorjahr um je 0,2 Prozentpunkte gesunken. Im Jahr 2020 hatte die Quote in diesen beiden Gemeinden noch über der 4-Prozent-Marke gelegen. In Ebikon hat sich die Quote gegenüber dem Vorjahr leicht von 3,1 auf 3,0 Prozent reduziert. In Horw ist die Quote bei 2,5 Prozent verblieben.
Im Agglomerationskern insgesamt blieb die Quote stabil bei 2,8 Prozent. Dass die Quote im Agglomerationskern trotz Abnahme in den beiden grössten Gemeinden, Emmen und Kriens, nicht abgenommen hat, ist hauptsächlich auf die Zunahme der Quote bzw. der Anzahl Sozialhilfebeziehenden in den Gemeinden Adligenswil, Buchrain und Rothenburg zurückzuführen.
Sozialhilfequote im Agglomerationsgürtel weiterhin am tiefsten
In den ländlichen und suburbanen Luzerner Gemeinden ist die Sozialhilfequote im Allgemeinen tiefer als in den urbanen Gemeinden. Im Agglomerationsgürtel, dem suburbanen Umland der Stadt Luzern, verblieb 2022 die bereits im Vorjahr tiefste Quote aller Luzerner Analyseregionen bei 1,0 Prozent. In Rooterberg/Rigi (1,5%), in Michelsamt/Surental (1,6%) und in Willisau (1,9%) blieb die Quote gegenüber dem Vorjahr ebenfalls unverändert. Im Seetal (1,5%) und im Entlebuch (1,3%) sank die Quote um je 0,1 Prozentpunkte. Im Unteren Wiggertal (1,3%) war die Abnahme mit 0,4 Prozentpunkten deutlich. Einzig in den beiden Regionen Sursee/Sempachersee (1,3%) und Rottal-Wolhusen (2,2%) hat die Quote um 0,1 bzw. 0,2 Prozentpunkte zugenommen.