Alters- und Pflegeheime im Kanton Zug 2021

Auslastung in Zuger Pflegeheimen gesunken

Anfang 2021 boten die 15 Alters- und Pflegeheime im Kanton Zug 1'176 stationäre Plätze für Pflege und Betreuung an (ohne Pflegeheime und -abteilungen von Klöstern). Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Abnahme um 10 Plätze (–0,8%). Die Institutionen waren im Jahresdurchschnitt zu 93,7 Prozent ausgelastet (2020: 97,0%). Das ist eine höhere Auslastung als in der Zentralschweiz insgesamt (92,6%).

Zahl der Zuger Heimbewohner/innen erneut gesunken

Von 2014 bis 2019 war die Zahl der Bewohner/innen in den Zuger Heimen stetig angestiegen. 2021 ist sie nun zum zweiten Mal in Folge gesunken, diesmal um 2 Prozentpunkte. Ende 2021 lebten 1'091 Personen in den Zuger Heimen (2020: 1′113 Pers.).

Der medizinische Fortschritt sowie der Ausbau von ambulanten Pflege- und Hilfsangeboten ermöglichen einen zunehmend späteren Eintritt in die stationäre Pflege. Im Kanton Zug erfolgte der Heimeintritt 2021 im Schnitt mit 84,3 Jahren (2020: 83,7 J.).

Definieren wir die "ältere Wohnbevölkerung" über deren Alter ab 65 Jahren, ist der Anteil an Personen, der in einem Pflegeheim lebt, seit Jahren rückläufig. Diese Tendenz gilt für alle Zentralschweizer Kantone. In Zug sank 2021 der Anteil der 65-Jährigen und Älteren, der im Heim lebt, um 0,1 Prozentpunkt auf 4,8 Prozent. Der Zentralschweizer Durchschnitt lag bei höheren 5,8 Prozent. Der Anteil der 95-jährigen und älteren Zuger/innen, der in einem Alters- oder Pflegeheim lebt, ist ebenfalls um gut 2 Prozentpunkte gesunken (2021: 47,3%).

2021 waren insgesamt 70,7 Prozent der Zuger Heimbewohnenden weiblich. Der Frauenanteil in den Alters- und Pflegeheimen steigt mit zunehmendem Alter an. Frauen benötigen eher Pflegeleistungen als Männer, da sie eine höhere Lebenserwartung haben und im Alter häufiger allein leben. Männer können anderseits im Fall einer Pflegebedürftigkeit eher auf die Unterstützung einer Partnerin zurückgreifen.

Über die Hälfte der Eintritte initiierten Kurzaufenthalt

2021 wurden mit 916 Eintritten 10,8 Prozent mehr Eintritte in die Zuger Alters- und Pflegeheime gezählt als im Vorjahr. Mehr als die Hälfte dieser Eintritte initiierten einen Kurzzeitaufenthalt. Der Anteil der Eintritte für einen Kurzzeitaufenthalt ist in Zug damit in den letzten 15 Jahren um fast das 5-Fache gestiegen. Kurzzeitaufenthalte in Heimen können Angehörige entlasten oder bei kurzzeitig verschlechtertem Gesundheitszustand sinnvoll sein.

401 Eintritte in Zuger Heime erfolgten 2021 mit langzeitiger Absicht. Rund 43 Prozent der eintretenden Langzeitaufenthalter/innen hatten zuvor im eigenen Zuhause gelebt (2020: 36%). 29 Prozent kamen vom Krankenhaus und 23 Prozent von einer anderen Institution ins Heim. Während der Austritt aus einem Kurzzeitaufenthalt meist zurück nach Hause führte, endeten 2021 die Langzeitaufenthalte in 90 Prozent der Fälle mit dem Lebensende der Bewohner/innen. Die durchschnittliche Dauer eines Langzeitaufenthalts betrug 3,0 Jahre. Frauen leben in der Regel länger im Heim als Männer (2021: 3,2 vs. 2,6 Jahre).

Weniger fakturierte Aufenthaltstage

Im Kanton Zug wurden 2021 rund 402'200 Heimtage fakturiert, knapp 19'000 Tage weniger als 2020 (–4,5%). Ohne reine Reservationstage belief sich die Anzahl fakturierter Aufenthaltstage auf gut 391'600.

Gemäss Verordnung zum Krankenversicherungsgesetz wird der Pflegeaufwand für die Bewohner/innen in 12 Pflegestufen unterteilt, wobei jede Stufe einer Zunahme des täglichen Pflegeaufwands um 20 Minuten entspricht. Der Anteil der Aufenthaltstage ohne oder mit niedrigem Pflegebedarf bis Pflegestufe 2 ist im Kanton Zug seit 2014 (29%) rückläufig und lag 2021 bei 22 Prozent. Die Aufenthaltstage mit mittlerem Pflegeaufwand (Pflegestufe 3–7, 41 bis 140 Min./Tag) stiegen im gleichen Zeitraum auf 60 Prozent an (2014: 49%). Der Anteil der fakturierten Aufenthaltstage mit hohem Pflegeaufwand (Pflegestufen 8–12, 141 Min./Tag und mehr) erhöhte sich 2021 auf 18 Prozent, nachdem er zwischen 2014 (22%) und 2020 (17%) gesunken war.

Mehr Pflegefachkräfte ausgebildet

Ende 2021 waren 1'541 Personen in den Zuger Alters- und Pflegeheimen beschäftigt. Diese besetzten im Jahresmittel 1'154 Vollzeitstellen (+0,5%). Auf 1'000 verrechnete Heimtage kamen 2,9 Vollzeitäquivalente (2020: 2,8 VZÄ).

Die 703 Vollzeitäquivalente in der Pflege waren 2021 zu 45 Prozent mit Fachpersonal besetzt. 8 Prozent hatten das Assistenzpersonal inne und 24 Prozent Personen mit einem Abschluss als Pflegehelfer/in SRK oder solche in Praktika. 19 Prozent besetzte Pflegepersonal in Aus- oder Weiterbildung. Das sind leicht mehr als im Vorjahr (2020: 18%). Wie im Vorjahr verfügten 4 Prozent des Pflegepersonals über keine oder über eine fachfremde Ausbildung.

Kontakt

Antje Schattat

E-Mail: antje.schattat@lustat.ch

Telefon: +41 41 228 73 36

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