Alters- und Pflegeheime im Kanton Schwyz 2021

Wieder mehr Eintritte in Schwyzer Heime

31 Alters- und Pflegeheime (28 Institutionen; 3 davon betreiben 2 Heime) boten 2021 im Kanton Schwyz 1'971 stationäre Plätze für Pflege und Betreuung an. Im Vorjahresvergleich sind dies 14 Plätze weniger (–0,7%). In der Statistik der sozialmedizinischen Institutionen bezieht sich die Anzahl der stationären Plätze auf die Plätze, über die der Betrieb am 1. Januar des erfassten Datenjahres verfügt. Die Anzahl der in der Statistik angegebenen verfügbaren Plätze kann somit von der Anzahl bewilligter Plätze abweichen.

1'670 Bewohner/innen lebten Ende 2021 in den Heimen des Kantons (2020: 1'706 Pers.). Die Institutionen waren im Jahresdurchschnitt zu 87,2 Prozent ausgelastet (2020: 90,7%). Damit ist die mittlere Auslastung wie schon in früheren Jahren nochmals gesunken. Der Kanton Schwyz weist die tiefste Heimauslastung aller Zentralschweizer Kantone aus (ZCH insgesamt: 92,6%).

Selbständigkeit bis in immer höheres Alter

Der medizinische Fortschritt sowie der Ausbau von ambulanten Pflege- und Hilfsangeboten ermöglichen einen zunehmend späteren Eintritt in die stationäre Pflege. Im Kanton Schwyz erfolgte der Heimeintritt 2021 wie schon im Vorjahr im Schnitt mit 83,3 Jahren.

Definieren wir die "ältere Wohnbevölkerung" über deren Alter ab 65 Jahren, ist der Anteil an Personen, der in einem Pflegeheim lebt, seit Jahren rückläufig. Diese Tendenz gilt für alle Zentralschweizer Kantone. In Schwyz sank der Wert 2021 um 0,2 Prozentpunkte auf 5,5 Prozent. Auch der Anteil der 95-Jährigen und Älteren ist im Vergleich zum Vorjahr erneut zurückgegangen. Er betrug 55,6 Prozent (2020: 57,3%).

2021 waren – wie in den letzten Jahren – mehr als zwei Drittel der Schwyzer Heimbewohnenden weiblich (68,3%). Mit zunehmendem Alter steigt der Frauenanteil in den Alters- und Pflegeheimen an. Frauen benötigen eher Pflegeleistungen als Männer, da sie eine höhere Lebenserwartung haben und im Alter häufiger allein leben. Männer können anderseits im Fall einer Pflegebedürftigkeit eher auf die Unterstützung einer Partnerin zurückgreifen.

Eintritte nach Pandemie-Jahr 2020 wieder steigend

2021 wurden in den Schwyzer Alters- und Pflegeheimen 1ꞌ119 Eintritte gezählt. Nachdem im Corona-Jahr 2020 in nahezu allen Zentralschweizer Kantonen die Zahl der Heimeintritte rückläufig gewesen war, nimmt sie nun wieder in den meisten Kantonen zu – im Kanton Schwyz um 13,8 Prozent.

Kurzzeitaufenthalte in Heimen können Angehörige entlasten oder bei kurzzeitig verschlechtertem Gesundheitszustand sinnvoll sein. Sie sind Teil der intermediären Strukturen, die zunehmend an Bedeutung gewinnen. 2021 initiierten im Kanton Schwyz 463 der Heimeintritte einen Kurzzeitaufenthalt. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Zunahme. Damit ist der Anteil der Kurzzeitaufenthalte im Kanton Schwyz innert 15 Jahren um weit mehr als das Doppelte angestiegen.

656 Schwyzer Heimeintritte erfolgten 2021 mit der Absicht eines Langzeitaufenthalts (58,6%). 45 Prozent der eintretenden Langzeitaufenthalter/innen hatte zuvor noch im eigenen Zuhause gelebt. Rund 34 Prozent kamen vom Krankenhaus und 17 Prozent von einer anderen Institution ins Heim. Während der Austritt aus einem Kurzzeitaufenthalt meist zurück nach Hause führte, endeten die Langzeitaufenthalte in knapp 88 Prozent der Fälle mit dem Lebensende der Bewohner/innen. Die durchschnittliche Dauer eines Langzeitaufenthalts betrug 3,0 Jahre. Frauen leben in der Regel länger im Heim als Männer (2021: 3,3 vs. 2,4 Jahre).

Markant mehr Aufenthalte mit hohem Pflegeaufwand

2021 wurden im Kanton Schwyz rund 627'620 Heimtage fakturiert. Das sind 4,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Tage, an welchen ein Heimzimmer trotz Abwesenheit der Klientenschaft reserviert bleibt, werden als Reservationstage erfasst. Ohne reine Reservationstage belief sich die Anzahl fakturierter Aufenthaltstage auf rund 614'730.

Gemäss Verordnung zum Krankenversicherungsgesetz wird der Pflegeaufwand für die Bewohner/innen in 12 Pflegestufen unterteilt, wobei jede Stufe einer Zunahme des täglichen Pflegeaufwands um 20 Minuten entspricht. Der Anteil der Aufenthaltstage mit keinem oder niedrigem Pflegebedarf bis Pflegestufe 2 ist im Kanton Schwyz seit 2015 (27%) rückläufig. 2021 betrug er 16 Prozent. Der Anteil der fakturierten Aufenthaltstage in den Pflegestufen 3 bis 7 (41 bis 140 Min./Tag) war hingegen in den letzten zehn Jahren stetig angestiegen. 2021 ist er gegenüber dem Vorjahr erstmals wieder leicht gesunken (von 65 auf 62%). Der Anteil fakturierter Aufenthaltstage mit sehr hohem Pflegeaufwand (Pflegestufen 8–12, 141 Min./Tag und mehr) hatte seit 2018 konstant bei rund 16 Prozent gelegen. 2021 ist er nun über die 20-Prozent-Marke gestiegen (22%).

Beschäftigungsvolumen leicht gesunken

2'660 Personen waren Ende 2021 in den Schwyzer Alters- und Pflegeheimen beschäftigt. Diese besetzten im Jahresmittel rund 1'966 Vollzeitstellen. Seit Jahren war die Zahl der Vollzeitäquivalente (VZÄ) in den Heimen des Kantons Schwyz kontinuierlich angestiegen (2020: 1'969 VZÄ). Nun ist sie leicht gesunken. Da das Beschäftigungsvolumen weniger stark gesunken ist als die Anzahl verrechneter Heimtage, kamen 2021 3,2 Stellen auf 1'000 verrechnete Heimtage, während es 2020 noch 3,0 Stellen gewesen waren.

Die 1'238 Vollzeitäquivalente in der Pflege waren 2021 am häufigsten mit Fachpersonal besetzt (41%). 7 Prozent hatten das Assistenzpersonal inne und 34 Prozent Personen mit einem Abschluss als Pflegehelfer/in SRK oder solche in Praktika. 14 Prozent der Pflegestellen besetzte Pflegepersonal in Aus- oder Weiterbildung. Der Anteil des Pflegepersonals ohne oder mit fachfremder Ausbildung betrug 4 Prozent.

Kontakt

Antje Schattat

E-Mail: antje.schattat@lustat.ch

Telefon: +41 41 228 73 36

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