Leichte Zunahme der fakturierten Heimtage

Im Kanton Luzern boten 2019 insgesamt 67 Pflegeheime (darunter 1 Altersheim und 1 Kloster) 5'108 stationäre Plätze für Pflege und Betreuung an. Der Kanton verfügte damit über ein Pflegeheim mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Plätze nahm im Vorjahresvergleich insgesamt um 47 zu (+0,9%).

Das Angebot im Kanton Luzern umfasst mehr als die Hälfte aller stationären Plätze in der Zentralschweiz (ZCH: 9'705 Plätze). Ende 2019 lebten 4'786 Bewohner/innen in den Heimen des Kantons. Die Luzerner Institutionen waren im Jahresdurchschnitt zu 95,2 Prozent ausgelastet (2018: 95,8%).

Zahl der Bewohnerinnen und Bewohner annährend stabil

Im Vergleich zum Vorjahr sank in den Luzerner Pflegeheimen die Anzahl der Bewohner/innen um 23 Personen (−0,5%).

Der medizinische Fortschritt sowie der Ausbau von ambulanten Pflege- und Hilfsangeboten ermöglichen einen zunehmend späteren Eintritt in die stationäre Pflege. Der Anteil der Luzerner/innen ab 65 Jahren, der in einem Pflegeheim lebt, nimmt denn auch seit Jahren ab und betrug 2019 noch 6,5 Prozent. Ebenso ist der Anteil der 95-Jährigen und Älteren, der in einem Pflegeheim lebt, auf 57,4 Prozent gesunken (2018: 59,7%). Während in dieser Altersgruppe 46,9 Prozent der Luzerner Männer im Heim lebten, waren es 60,8 Prozent der Luzerner Frauen. Das Verhältnis der Geschlechter ist gegenüber dem Vorjahr gleich geblieben.

Der Frauenanteil steigt in den Pflegeheimen mit zunehmendem Alter an. Frauen benötigen eher Pflegeleistungen als Männer, da sie eine höhere Lebenserwartung haben und im Alter häufiger allein leben. Männer können umgekehrt im Fall einer Pflegebedürftigkeit eher auf die Unterstützung der Partnerin zurückgreifen. Von den 95-jährigen und älteren Heimbewohner/innen waren 79,8 Prozent weiblich.

Frauen leben länger im Pflegeheim als Männer

2019 wurden 3'727 Eintritte in die Luzerner Pflegeheime gezählt. Das sind 8,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Eintritte setzten sich zusammen aus 1'751 Eintritten für einen Kurzzeitaufenthalt und 1'976 Eintritten mit langfristiger Absicht. Das durchschnittliche Eintrittsalter für einen Langzeitaufenthalt betrug 83,5 Jahre.

Von den eingetretenen Langzeitaufenthalter/innen hatten 43,6 Prozent vor dem Heimeintritt im eigenen Zuhause gelebt, 36,1 Prozent kamen aus einem Krankenhaus. Weitere 13,6 Prozent wechselten aus anderen Institutionen in das Heim.

Austritte nach einem Kurzzeitaufenthalt führen meist nach Hause. Anders sieht es bei den Langzeitaufenthalten aus: Sie enden meist mit dem Tod des/der Bewohner/in (2019: 78,9%). Die durchschnittliche Dauer eines Langzeitaufenthalts betrug 2,7 Jahre. Frauen (2019: 3,1 Jahre) lebten in der Regel länger im Heim als Männer (2,0 Jahre).

Anstieg der fakturierten Heimtage

Im Kanton Luzern wurden 2019 rund 1'773'000 Heimtage fakturiert, das sind gut 11'800 Tage mehr als 2018. Ohne reine Reservationstage belief sich die Anzahl fakturierter Aufenthaltstage auf gut 1'752'000.

Gemäss Verordnung zum Krankenversicherungsgesetz wird der Pflegeaufwand für die Bewohner/innen in 12 Pflegestufen unterteilt, wobei jede Stufe einer Zunahme des täglichen Pflegeaufwands um 20 Minuten entspricht.

Der Anteil der Aufenthaltstage mit keinem oder niedrigem Pflegebedarf bis Pflegestufe 2 geht im Kanton Luzern seit Jahren (2011: 24,8%) zurück (2019: 18,0%). Der Anteil der fakturierten Aufenthaltstage mit mittlerem Pflegeaufwand (Pflegestufe 3–7, 41 bis 140 Min./Tag) ist im Vergleich zum letzten Jahr leicht gesunken (2018: 54,4%; 2019: 54,0%). Am anderen Ende der Pflegeintensitätsskala machten 2019 die fakturierten Aufenthaltstage mit hohem Pflegeaufwand (Pflegestufen 8–12, 141 Min./Tag und mehr) 28,0 Prozent der Aufenthaltstage aus. Dieser Anteil schwankt seit Jahren zwischen 27 und 29 Prozent.

Beschäftigungsvolumen wächst im Gleichschritt mit der Nachfrage

2019 waren in den Luzerner Pflegeheimen 7'260 Personen beschäftigt. Diese besetzten im Jahresmittel 5'103,7 Vollzeitstellen (2018: 5'009,2 VZÄ). Seit Jahren steigt die Stellenzahl im Kanton Luzern kontinuierlich an. Das Beschäftigungsvolumen ist im Gleichschritt mit der Nachfrage gewachsen: Auf 1'000 verrechnete Heimtage kamen 2,9 Vollzeitstellen, das waren gleich viele wie im Vorjahr.

Ein grosser Teil der 3'241 Pflegestellen wurde 2019 von Fachpersonal besetzt (48%). 7 Prozent hatten das Assistenzpersonal inne und 19 Prozent Personen mit einem Abschluss als Pflegehelfer/in SRK oder solche in Praktika. 19 Prozent der Stellen besetzte Pflegepersonal in Aus- oder Weiterbildung. Der Anteil des Pflegepersonals ohne oder mit fachfremder Ausbildung betrug 7,3 Prozent.