Alters- und Pflegeheime im Kanton Nidwalden 2019

Rückgang bei den Heimeintritten

Anfang 2019 boten die 7 Pflegeheime im Kanton Nidwalden 478 stationäre Plätze für Pflege und Betreuung an. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Zunahme um 2 Plätze (+0,4%). Zum Jahresende lebten 477 Bewohner/innen in den Heimen des Kantons. Die Institutionen waren im Jahresdurchschnitt zu 98,1 Prozent ausgelastet. Das entsprach der höchsten Auslastung in der Zentralschweiz (ZCH: 95,9%).

Anteil an Hochbetagten in Heimen hat zugenommen

Der medizinische Fortschritt sowie der Ausbau von ambulanten Pflege- und Hilfsangeboten ermöglichen im langjährigen Vergleich einen zunehmend späteren Eintritt in die stationäre Pflege.

Der Anteil der Nidwaldner/innen ab 65 Jahren, der 2019 in einem Pflegeheim lebte, betrug 5,3 Prozent. Der Anteil nahm gegenüber dem Vorjahr leicht zu (2018: 5,2%). Auch der Anteil der 95-jährigen und älteren Nidwaldner/innen, der in einem Pflegeheim lebt, nahm im Vorjahresvergleich zu (2018: 51,7%; 2019: 61,5%). Insgesamt lebten 48 Personen dieser Altersgruppe in Heimen. Während 36,4 Prozent der 95-jährigen und älteren Nidwaldner Männer in einem Heim lebten, war dieser Anteil bei den Nidwaldner Frauen beinahe doppelt so hoch (71,4%).

Der Frauenanteil in den Pflegeheimen steigt mit zunehmendem Alter an. Frauen benötigen eher Pflegeleistungen als Männer, da sie eine höhere Lebenserwartung haben und im Alter häufiger allein leben. Männer können umgekehrt im Fall einer Pflegebedürftigkeit eher auf die Unterstützung der Partnerin zurückgreifen. 2019 waren mehr als zwei Drittel der Nidwaldner Heimbewohner/innen weiblich (71,9%).

Weniger Heimeintritte, rund ein Drittel mit kurzzeitiger Absicht

Im Jahr 2019 gab es im Kanton Nidwalden 263 Eintritte in ein Pflegeheim. Das sind 15,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Gegenüber dem Vorjahr war bei den Kurzzeitaufenthalten eine Abnahme festzustellen; insgesamt erfolgten 87 Eintritte respektive 33,1 Prozent aller Eintritte mit kurzzeitiger Absicht (2018: 130 Eintritte resp. 41,8%). Kurzzeitaufenthalte werden mit der Absicht einer maximalen Aufenthaltsdauer von 3 Monaten angetreten und können zur Entlastung der Angehörigen dienen sowie bei kurzzeitig verschlechtertem Gesundheitszustand sinnvoll sein. Die restlichen 176 Eintritte erfolgten mit langfristiger Absicht. Das durchschnittliche Eintrittsalter für einen Langzeitaufenthalt betrug 82,9 Jahre.

Von den 2019 eintretenden Langzeitaufenthalter/innen hatten 37,5 Prozent zuvor im eigenen Zuhause gelebt (66 Eintritte), 42,6 Prozent kamen aus einem Krankenhaus. Während der Austritt nach einem Kurzzeitaufenthalt meist zurück nach Hause führte, endeten die Langzeitaufenthalte 2019 in 87,5 Prozent der Fälle mit dem Lebensende der entsprechenden Bewohner/innen. Die durchschnittliche Dauer eines Langzeitaufenthalts betrug 3,2 Jahre und lag damit wieder auf dem Niveau von 2017 (2018: 2,6 Jahre).

Anteil der Tage mit tiefem Pflegeaufwand sinkt weiter

2019 wurden im Kanton Nidwalden 2,4 Prozent mehr Heimtage in Rechnung gestellt als 2018, was gut 4'000 Tagen entspricht (2018: 167'200; 2019: 171'200). Tage, an welchen ein Heimzimmer trotz Abwesenheit der Klientenschaft reserviert bleibt, werden als Reservationstage erfasst. Ohne reine Reservationstage beläuft sich die Anzahl der fakturierten Aufenthaltstage auf gut 169'500.

Gemäss Verordnung zum Krankenversicherungsgesetz wird der Pflegeaufwand für die Bewohner/innen in 12 Pflegestufen unterteilt, wobei jede Stufe einer Zunahme des täglichen Pflegeaufwands um 20 Minuten entspricht. Der Anteil der Aufenthaltstage mit keinem oder niedrigem Pflegebedarf bis Pflegestufe 2 ist im Kanton Nidwalden seit 2011 (38,7%) rückläufig (2019: 19,5%). Im gleichen Zeitraum nahmen die fakturierten Aufenthaltstage mit mittlerem Pflegeaufwand (Pflegestufe 3–7, 41 bis 140 Min./Tag) anteilmässig zu (2011: 39,5%; 2019: 56,0%). Der Anteil der fakturierten Aufenthaltstage mit hohem Pflegeaufwand (Pflegestufen 8–12, 141 Min./Tag und mehr) war 2019 mit 24,5 Prozent gleich hoch wie 2012, dem Jahr mit dem bisherigen Höchststand.

Anzahl der Stellen steigt an

2019 waren in den Nidwaldner Pflegeheimen 659 Personen beschäftigt. Diese besetzten im Jahresmittel 477,4 Vollzeitstellen. Seit Jahren steigt die Stellenzahl im Kanton Nidwalden kontinuierlich an. Auch 2019 nahm die Stellenzahl um 32,1 Stellen zu (7,2%). Auf 1'000 verrechnete Heimtage kamen 2,8 Vollzeitstellen (2018: 2,7 Stellen).

Ein grosser Teil der 305 Pflegestellen war von Fachpersonal besetzt (44%). 5 Prozent hatte das Assistenzpersonal inne und 27 Prozent Personen mit einem Abschluss als Pflegehelfer/in SRK oder in einem Praktikum. 20 Prozent der Pflegestellen besetzte Pflegepersonal in Aus- oder Weiterbildung. Der Anteil des Pflegepersonals ohne oder mit fachfremder Ausbildung betrug 3 Prozent.

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