Alters- und Pflegeheime im Kanton Nidwalden 2018

4 von 10 Heimeintritten ohne langfristige Absicht

Anfang 2018 boten die 7 Pflegeheime im Kanton Nidwalden 476 stationäre Plätze für Pflege und Betreuung an. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Zunahme um 4 Plätze (+0,8%). Zum Jahresende lebten 459 Bewohner/innen in den Heimen des Kantons. Die Institutionen waren im Jahresdurchschnitt zu 96,2 Prozent ausgelastet (2017: 97,4%).

Anteil der Hochbetagten im Heim hat wieder zugenommen

Der medizinische Fortschritt sowie der Ausbau von ambulanten Pflege- und Hilfsangeboten ermöglichen einen zunehmend späteren Eintritt in die stationäre Pflege. Der Anteil der Nidwaldner/innen ab 65 Jahren, der 2018 in einem Pflegeheim lebt, ist denn auch seit 2013 von 5,8 auf 5,2 Prozent gesunken. Im Vorjahresvergleich nahm der Anteil der 95-jährigen und älteren Nidwaldner/innen, der in einem Pflegeheim lebt, leicht zu (2018: 52%; 2017: 50%). Während in dieser Altersgruppe 30 Prozent der Nidwaldner Männer in einem Heim leben, ist dieser Anteil bei den Nidwaldner Frauen beinahe doppelt so hoch (58%).

Der Frauenanteil in den Pflegeheimen steigt mit zunehmendem Alter an. Frauen benötigen eher Pflegeleistungen als Männer, da sie eine höhere Lebenserwartung haben und im Alter häufiger allein leben. Männer können umgekehrt im Fall einer Pflegebedürftigkeit eher auf die Unterstützung der Partnerin zurückgreifen. 2018 waren mehr als zwei Drittel der Nidwaldner Heimbewohner/innen weiblich (73%).

4 von 10 Eintritten gelten Kurzzeitaufenthalten

2018 wurden 311 Eintritte in die Nidwaldner Pflegeheime gezählt. Das sind 17 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei 130 Eintritten wurde jeweils ein Kurzzeitaufenthalt initiiert (42%). Kurzzeitaufenthalte werden mit der Absicht einer maximalen Aufenthaltsdauer von 3 Monaten angetreten und können zur Entlastung der Angehörigen dienen sowie bei kurzzeitig verschlechtertem Gesundheitszustand sinnvoll sein. Die restlichen 181 Eintritte erfolgten mit langfristiger Absicht. Das durchschnittliche Eintrittsalter für einen Langzeitaufenthalt betrug 83,1 Jahre.

40 Prozent der 2018 eintretenden Langzeitaufenthalter/innen hatten zuvor im eigenen Zuhause gelebt (72 Eintritte). Die Hälfte der 181 Langzeit-Eintritte führte vom Krankenhaus ins Heim. Während der Austritt aus einem Kurzzeitaufenthalt meist zurück nach Hause führt, endeten 2018 die Langzeitaufenthalte in 81 Prozent der Fälle mit dem Lebensende entsprechender Bewohner/innen. Die durchschnittliche Dauer eines Langzeitaufenthalts sank 2018 von 3,2 Jahren auf 2,6 Jahre.

Weniger verrechnete Heimtage als im Vorjahr

Im Kanton Nidwalden wurden 2018 rund 167'000 Heimtage fakturiert, knapp 600 Tage weniger als im Vorjahr. Tage, an welchen das Zimmer trotz Abwesenheit der Klientenschaft reserviert bleibt, werden als Reservationstage erfasst. Ohne reine Reservationstage beläuft sich die Anzahl fakturierter Aufenthaltstage auf gut 165'000.

Gemäss Verordnung zum Krankenversicherungsgesetz wird der Pflegeaufwand für die Bewohner/innen in 12 Pflegestufen unterteilt, wobei jede Stufe einer Zunahme des täglichen Pflegeaufwands um 20 Minuten entspricht. Der Anteil der Aufenthaltstage mit keinem oder niedrigem Pflegebedarf bis Pflegestufe 2 ist im Kanton Nidwalden seit 2011 (39%) rückläufig (2018: 23%). Im gleichen Zeitraum nahmen die fakturierten Aufenthaltstage mit mittlerem Pflegeaufwand (Pflegestufe 3–7, 41 bis 140 Min./Tag) anteilmässig zu (2011: 40%; 2018: 55%). Der Anteil der fakturierten Aufenthaltstage mit hohem Pflegeaufwand (Pflegestufen 8–12, 141 Min./Tag und mehr) war bis 2014 (18%) schwankend und hat seitdem zugenommen (2018: 22%).

Anzahl der Stellen steigt kontinuierlich an

Ende 2018 waren 645 Personen in den Nidwaldner Pflegeheimen beschäftigt. Diese besetzten im Jahresmittel 445 Vollzeitstellen. Seit Jahren steigt die Stellenzahl im Kanton Nidwalden kontinuierlich an. Auch 2018 wuchs die Stellenzahl, allerdings stark verlangsamt. Auf 1'000 verrechnete Heimtage kamen wie im Vorjahr 2,7 Vollzeitstellen.

Ein grosser Teil der 283 Pflegestellen war von Fachpersonal besetzt (42%).  5 Prozent hatte das Assistenzpersonal inne und 28 Prozent Personen mit einem Abschluss als Pflegehelfer/in SRK oder in einem Praktikum. Gut 22 Prozent der Pflegestellen besetzte Pflegepersonal in Aus- oder Weiterbildung. Der Anteil des Pflegepersonals ohne oder mit fachfremder Ausbildung betrug 3 Prozent.

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