Alters- und Pflegeheime im Kanton Uri 2018

Hochbetagte leben im Schnitt 1,9 Jahre im Heim

Anfang 2018 boten die 10 Alters- und Pflegeheime im Kanton Uri 566 stationäre Plätze für Pflege und Betreuung an. Zwischen 2011 und 2014 hatte das Platzangebot stagniert, danach nahm es bis 2018 erneut ab (–22 Plätze, –3,7%). Zum Jahresende lebten 522 Bewohner/innen in den Heimen des Kantons. Die Institutionen waren im Jahresdurchschnitt zu 93,2 Prozent ausgelastet (2017: 92,7%).

3 von 10 Hochbetagten leben zu Hause

Der medizinische Fortschritt sowie der Ausbau von ambulanten Pflege- und Hilfsangeboten ermöglichen einen zunehmend späteren Eintritt in die stationäre Pflege. Im Kanton Uri nimmt der Anteil der Personen ab 65 Jahren, der in einem Alters- und Pflegeheim lebt, denn auch seit Jahren ab. Im Vergleich zu den anderen Zentralschweizer Kantonen (6,3%) war er 2018 in Uri mit 7 Prozent jedoch weiterhin am grössten. Der Anteil der 95-jährigen und älteren Urner/innen, der in einem Alters- oder Pflegeheim lebt, ist im Vorjahresvergleich um 1 Prozentpunkt gestiegen (2018: 70%). In dieser Altersgruppe leben 73 Prozent der Urner Männer und 68 Prozent der Urner Frauen im Heim. 2018 waren rund zwei Drittel der Urner Heimbewohner/innen weiblich (68%).

Durchschnittliche Aufenthaltsdauer verkürzt sich um 6 Monate

2018 wurden mit 356 Eintritten 3 Prozent weniger Eintritte in die Urner Alters- und Pflegeheime gezählt als im Vorjahr. Bei 132 Eintritten wurde jeweils ein Kurzzeitaufenthalt initiiert (37%). Die restlichen 224 Eintritte erfolgten hingegen mit der Absicht eines Langzeitaufenthalts.

Das durchschnittliche Eintrittsalter für einen Langzeitaufenthalt betrug 82,8 Jahre. 32 Prozent der eintretenden Langzeitaufenthalter/innen hatte zuvor noch im eigenen Zuhause gelebt. Beinahe die Hälfte der Langzeit-Eintritte kamen vom Krankenhaus (47%) und 16 Prozent von einer anderen Institution ins Heim. Während der Austritt aus einem Kurzzeitaufenthalt meist zurück nach Hause führt, endeten 2018 die Langzeitaufenthalte in 61 Prozent der Fälle mit dem Lebensende der Bewohner/innen.

Die durchschnittliche Dauer eines Langzeitaufenthalts ist seit 2011 (1,7 Jahre) angestiegen und sank in den letzten zwei Jahren; im Jahr 2018 betrug sie 1,9 Jahre (2017: 2,4 Jahre; 2016: 2,6 Jahre). Die Geriatrieabteilung des Kantonsspitals Uri verfügt über einen vergleichsweise hohen Anteil an Plätzen für Zwischenlösungen. Diese werden von Personen genutzt, die entweder auf einen Langzeitpflegeplatz warten oder nach einem Spitalaufenthalt besondere Pflegebedürfnisse haben.

Anteil der Leistungen mit geringem Pflegebedarf ist rückläufig

Im Kanton Uri wurden 2018 rund 192'000 Heimtage fakturiert, knapp 18'000 Tage weniger als 2011 (–9%). Gemäss Verordnung zum Krankenversicherungsgesetz wird der Pflegeaufwand für die Bewohner/innen in 12 Pflegestufen unterteilt, wobei jede Stufe einer Zunahme des täglichen Pflegeaufwands um 20 Minuten entspricht. Der Anteil der fakturierten Aufenthaltstage ohne oder mit niedrigem Pflegebedarf bis Pflegestufe 2 ist im Kanton Uri seit 2011 (30,3%) rückläufig (2018: 22,6%). Die fakturierten Aufenthaltstage mit mittlerem Pflegeaufwand (Pflegestufe 3–7, 41 bis 140 Min./Tag) nahmen bis 2014 anteilmässig zu und stagnieren seitdem bei 58 Prozent. Am anderen Ende der Pflegeintensitätsskala machen die fakturierten Aufenthaltstage mit sehr hohem Pflegeaufwand 19 Prozent der Aufenthaltstage aus (Pflegestufen 8–12, 141 Min./Tag und mehr). Dieser Anteil schwankt seit 2011 zwischen 18,4 und 22,4 Prozent.

Über 500 Vollzeitstellen in Urner Alters- und Pflegeheimen

Ende 2018 waren 752 Personen in den Urner Alters- und Pflegeheimen beschäftigt. Diese besetzten im Jahresmittel 508 Vollzeitstellen (2017: 509 VZÄ). Auf 1'000 verrechnete Heimtage kamen – wie im Vorjahr – 2,7 Vollzeitstellen. 44 Prozent der Belegschaft waren über 50 Jahre alt.

Ein grosser Teil der 333 Pflegestellen wurde von Fachpersonal besetzt (45%). 31 Prozent hatten Personen mit einem Abschluss als Pflegehelfer/in SRK oder solche in Praktika inne. Gut 18 Prozent der Pflegestellen besetzte Pflegepersonal in Aus- oder Weiterbildung.

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