Alters- und Pflegeheime im Kanton Luzern 2018

Fast jeder zweite Heimeintritt ohne langfristige Absicht

Anfang 2018 boten die 66 Pflegeheime im Kanton Luzern (darunter 1 Altersheim und 1 Kloster) 5'061 stationäre Plätze für Pflege und Betreuung an. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Zunahme um 23 Plätze (+0,5%). Das Angebot im Kanton Luzern umfasst mehr als die Hälfte aller stationären Plätze in der Zentralschweiz (ZCH: 9'657 Plätze). Ende 2018 lebten 4'809 Bewohner/innen in den Heimen des Kantons. Die Luzerner Institutionen waren im Jahresdurchschnitt zu 95,8 Prozent ausgelastet (2017: 97,4%).

6 von 10 Hochbetagten leben im Heim

Seit 2015 ist in den Luzerner Pflegeheimen die Anzahl der Bewohner/innen um 83 Personen angestiegen (+1,8%). Jedoch ermöglichen der medizinische Fortschritt sowie der Ausbau von ambulanten Pflege- und Hilfsangeboten einen zunehmend späteren Eintritt in die stationäre Pflege. Der Anteil der Luzerner/innen ab 65 Jahren, der in einem Pflegeheim lebt, nimmt denn auch seit Jahren ab und betrug 2018 noch 6,7 Prozent. Demgegenüber ist der Anteil der 95-Jährigen und Älteren, der in einem Pflegeheim lebt, seit 2015 gestiegen (2018: 60%; 2015: 57%). Während in dieser Altersgruppe 49 Prozent der Luzerner Männer im Heim leben, sind es 63 Prozent der Luzerner Frauen.

Der Frauenanteil in den Pflegeheimen steigt mit zunehmendem Alter an. Frauen benötigen eher Pflegeleistungen als Männer, da sie eine höhere Lebenserwartung haben und im Alter häufiger allein leben. Männer können umgekehrt im Fall einer Pflegebedürftigkeit eher auf die Unterstützung der Partnerin zurückgreifen. 2018 waren mehr als zwei Drittel der Luzerner Heimbewohner/innen weiblich (70%).

Fast jeder zweite Heimeintritt gilt einem Kurzzeitaufenthalt

2018 wurden 3'440 Eintritte in die Luzerner Pflegeheime gezählt. Das sind 11 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei 1'656 Eintritten wurde jeweils ein Kurzzeitaufenthalt initiiert (48%). Die restlichen 1'784 Eintritte erfolgten mit langfristiger Absicht. Das durchschnittliche Eintrittsalter für einen Langzeitaufenthalt betrug wie im Vorjahr 83 Jahre.

Beinahe die Hälfte der eintretenden Langzeitaufenthalter/innen hatte vor dem Heimeintritt im eigenen Zuhause gelebt (45%). 39 Prozent der Langzeiteintritte führten vom Krankenhaus und 13 Prozent von einer anderen Institution ins Heim. Während der Austritt aus einem Kurzzeitaufenthalt meist zurück nach Hause führt, endeten die Langzeitaufenthalte 2018 in 85 Prozent der Fälle mit dem Lebensende entsprechender Bewohner/innen. Die durchschnittliche Dauer eines Langzeitaufenthalts betrug 2,8 Jahre; er hat gegenüber dem Vorjahr leicht zugenommen (2017: 2,7 Jahre). Frauen (2018: 3,1 Jahre) leben in der Regel länger im Heim als Männer (2,2 Jahre).

Anteil der Leistungen mit keinem oder geringem Pflegebedarf nimmt ab

Im Kanton Luzern wurden 2018 rund 1'761'000 Heimtage fakturiert, knapp 56'000 Tage mehr als 2011 (+3,3%). Ohne reine Reservationstage beläuft sich die Anzahl fakturierter Aufenthaltstage auf gut 1'742'000.

Gemäss Verordnung zum Krankenversicherungsgesetz wird der Pflegeaufwand für die Bewohner/innen in 12 Pflegestufen unterteilt, wobei jede Stufe einer Zunahme des täglichen Pflegeaufwands um 20 Minuten entspricht. Der Anteil der Aufenthaltstage mit keinem oder niedrigem Pflegebedarf bis Pflegestufe 2 ist im Kanton Luzern seit Jahren (2011: 25%) zurückgegangen (2018: 18%). Im gleichen Zeitraum nahmen hingegen die fakturierten Aufenthaltstage mit mittlerem Pflegeaufwand (Pflegestufe 3–7, 41 bis 140 Min./Tag) zu (2011: 47%; 2018: 54%). Am anderen Ende der Pflegeintensitätsskala machten 2018 die fakturierten Aufenthaltstage mit hohem Pflegeaufwand (Pflegestufen 8–12, 141 Min./Tag und mehr) 27 Prozent der Aufenthaltstage aus. Dieser Anteil schwankt seit Jahren zwischen 27 und 29 Prozent.

Jede fünfte Stelle mit Personen in Aus- oder Weiterbildung besetzt

Ende 2018 waren in den Luzerner Pflegeheimen 7'073 Personen beschäftigt. Diese besetzten im Jahresmittel 5'009 Vollzeitstellen (2017: 4'989 VZÄ). Seit Jahren steigt die Stellenzahl im Kanton Luzern kontinuierlich an. Auf 1'000 verrechnete Heimtage kamen 2,9 Vollzeitstellen.

Ein grosser Teil der 3'184 Pflegestellen wurde 2018 von Fachpersonal besetzt (48%). 7 Prozent hatten das Assistenzpersonal inne und 18 Prozent Personen mit einem Abschluss als Pflegehelfer/in SRK oder solche in Praktika. Gut 19 Prozent der Stellen besetzte Pflegepersonal in Aus- oder Weiterbildung. Der Anteil des Pflegepersonals ohne oder mit fachfremder Ausbildung betrug erneut 8 Prozent.

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