Alters- und Pflegeheime im Kanton Obwalden 2018

Heimeintritte erfolgen in höherem Alter

Anfang 2018 boten die 7 Alters- und Pflegeheime im Kanton Obwalden 427 stationäre Plätze für Pflege und Betreuung an (ohne das Kurhaus am Sarnersee). Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Abnahme von 6 Plätzen (–1,4%). Zum Jahresende lebten 410 Bewohner/innen in den Heimen des Kantons. Die Institutionen waren im Jahresdurchschnitt zu 95,8 Prozent ausgelastet (2017: 97,8%).

Weniger als die Hälfte der Hochbetagten lebt im Heim

Der medizinische Fortschritt sowie der Ausbau von ambulanten Pflege- und Hilfsangeboten ermöglichen seit Jahren einen zunehmend späteren Eintritt in die stationäre Pflege. Der Anteil der Obwaldner/innen ab 65 Jahren, der in einem Alters- oder Pflegeheim lebt, ist denn auch seit Jahren rückläufig und lag 2018 mit 5,8 Prozent unter dem Zentralschweizer Durchschnitt von 6,3 Prozent. Der Anteil der 95-jährigen und älteren Obwaldner/innen, der in einem Alters- oder Pflegeheim lebt, ist seit 2015 (63%) auf 48 Prozent gesunken. Während die Obwaldner Frauen dieser Altersgruppe zu 43 Prozent im Heim leben, sind es bei den Obwaldner Männern 61 Prozent. 2018 waren rund zwei Drittel der Obwaldner Heimbewohner/innen weiblich (67%).

Alter beim Eintritt ins Heim steigt weiter an

2018 wurden mit 252 Eintritten 16 Prozent mehr Eintritte in die Obwaldner Alters- und Pflegeheime gezählt als im Vorjahr. Bei 121 Eintritten wurde jeweils ein Kurzzeitaufenthalt initiiert (48%). Kurzzeitaufenthalte in Heimen können Angehörige entlasten oder bei kurzzeitig verschlechtertem Gesundheitszustand sinnvoll sein. Sie sind Teil der intermediären Strukturen, welche zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die restlichen 131 Eintritte erfolgten mit langfristiger Absicht. Das durchschnittliche Eintrittsalter für einen Langzeitaufenthalt steigt an; 2018 betrug es 83,3 Jahre (2017: 83,1 Jahre; 2016: 82,9 Jahre).

Rund 40 Prozent der Langzeitaufenthalter/innen ist 2018 vom eigenen Zuhause ins Heim übergetreten (53 Eintritte). 49 der Langzeiteintritte führten vom Krankenhaus und 16 von einer anderen Institution ins Heim. Der Austritt aus einem Kurzzeitaufenthalt führt in den meisten Fällen zurück nach Hause. Anders bei den Langzeitaufenthalten: 2018 endeten diese in 86 Prozent der Fälle mit dem Lebensende der Bewohner/innen, während 6 Prozent wieder nach Hause zurückkehrten. Die durchschnittliche Dauer eines Langzeitaufenthalts betrug 3 Jahre.

Weniger verrechnete Heimtage als im Vorjahr

Im Kanton Obwalden wurden 2018 rund 149'000 Heimtage fakturiert, knapp 5'000 Tage weniger als im Vorjahr (–3%). Ohne reine Reservationstage beläuft sich die Anzahl fakturierter Aufenthaltstage auf gut 147'000.

Gemäss Verordnung zum Krankenversicherungsgesetz wird der Pflegeaufwand für die Bewohner/innen in 12 Pflegestufen unterteilt, wobei jede Stufe einer Zunahme des täglichen Pflegeaufwands um 20 Minuten entspricht. Der Anteil der Aufenthaltstage mit keinem oder niedrigem Pflegebedarf bis Pflegestufe 2 hat im Kanton Obwalden über die Jahre abgenommen (2018: 23%; 2011: 26%). Die fakturierten Aufenthaltstage mit mittlerem Pflegeaufwand (Pflegestufe 3–7, 41 bis 140 Min./Tag) nahmen im gleichen Zeitraum anteilmässig zu (2018: 61%; 2011: 48%). Am anderen Ende der Pflegeintensitätsskala machte der Anteil der fakturierten Aufenthaltstage mit sehr hohem Pflegeaufwand (Pflegestufen 8–12, 141 Min./Tag und mehr) 17 Prozent der Aufenthaltstage aus; dieser Anteil war bis 2013 sinkend und schwankt seither zwischen 16 und 18 Prozent.

Jede fünfte Stelle durch Personal in Aus- und Weiterbildung besetzt

Ende 2018 waren 641 Personen in den Obwaldner Alters- und Pflegeheimen beschäftigt. Diese besetzten im Jahresmittel 482 Vollzeitstellen (2017: 464 VZÄ). Im Vorjahresvergleich ist die Stellenzahl im Kanton um 4 Prozent angestiegen (+18 VZÄ). Ebenfalls zugenommen hat die Anzahl Stellen pro 1'000 verrechnete Heimtage (2018: 3,3 Stellen; 2017: 3,0 Stellen).

Ein grosser Teil der 286 Pflegestellen besetzte 2018 Fachpersonal (46%).  3 Prozent hatten das Assistenzpersonal inne und 25 Prozent Personen mit einem Abschluss als Pflegehelfer/in SRK oder solche in Praktika. Gut 21 Prozent der Pflegestellen besetzte Pflegepersonal in Aus- oder Weiterbildung.

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